Saint Jude

Ladies & Gents

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.03.2013
Jahr: 2013
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Saint Jude
Ladies & Gents, Saint Jude Records, 2013
Lynne JackamanVocals and Tambourine
Marcus BonfantiGuitars and Backing vocals
Lee CookDrums
Scott WiberBass
Additional Musicians:
Matthew CestOrgan on In My Head
Doug OrganPiano and Organ on Leave A Light and Whale Meet Again
Elliot MortimerPiano
Produziert von: Saint Jude Länge: 35 Min 41 Sek Medium: CD
01. In My Head05. Down And Out
02. Garden Of Eden06. Little Queen
03. Angel07. Whale Meat Again
04. Leave A Light

Eine EP zur Überbrückung bis zum nächsten Album? War früher - ganz früher! - durchaus üblich. Allerdings finden sich auf "Ladies & Gents" gleich vier Songs, die wir bereits von "Diary Of A Soul Fiend" kennen. Oder, anders ausgedrückt: Gerade mal drei neue Nummern sind hier enthalten.
Soll uns nicht abhalten, denn es ist inzwischen bekannt, dass hier ein Blues Rock-Juwel schimmert.
Derbe Blues Rock-Riffs, eine Hammond, die quer durchs Bild gesegelt kommt und eine lustvoll aufschreiende Stimme, die sich ihren Weg durch Staub, Rauchwolken und verkrustete Alkoholreste. Soweit zum den Klischees, aber es hat auch wirklich etwas Urwüchsiges, ja, schier Animalisches, wenn sich SAINT JUDE - und vor allem Sängerin Lynne Jackaman - wie sich die Band in den 60's Blues-Funk-Groove von In My Head stürzt. Das hat von der Intensität einer Janis Joplin ebensoviel wie von der Tiefe einer Aretha Franklin und dem Sex-Appeal einer Tina Turner. Ich weiß, große Namen und hoch gegriffen, aber wenn man dieser Frau nicht zu früh den Strom abdreht, dann könnte man da noch ganz, ganz lange Freude an deren Power haben. Ihre Band - da schein sich inzwischen ein bisschen an der Besetzung geändert haben - sorgt da für den entsprechenden Bodenschutz und treibt sie, teils richtig heftig an.
Dass der Groove auch auf akustischer Basis funktioniert macht man mit dem lockeren Boogie Garden Of Eden deutlich und Jackamans Stimme so - geringer "bedrängt" - natürlich noch besser zur Geltung. Herrliche Mit-Wipp-Nummer, mit spannungsförderndem Mittelteil. Könnte ein Dauergast im Ohr werden. Hierbei wären wir allerdings auch schon beim Thema, denn den Song kennen wir vom letzten Album, allerdings in der elektrifizierten Fassung, die mir mehr liegt. Trotzdem - und das spricht für die Klasse von Song und Band - macht er auch hier eine gute Figur.

Das Wort "Engel" will mir bei dieser Stimme nicht so recht über die Lippen, aber natürlich funktioniert Angel auch in der Akustikvariante. Kommt etwas zarter, mehr so in die Früh-Siebziger-Rod-Stewart-Ecke zielend, aber auch hier hat man die Chance, sich mehr auf die Stimme der Sängerin zu konzentrieren. Allein, was da an "Zwischentönen" mitklingt, reizt mich zur Begeisterung. Da komm ich nicht umhin, einen kleinen Querverweis zu Dana Fuchs zu liefern. Wer die Dame mag, der liegt auch hier richtig!
Mit Leave A Light kommen wieder ein paar E-Gitarren hinzu und man verpasst dieser neuen Ballade dadurch mehr Drive. Klingt richtig klasse, ist einfühlsam und doch mit Kraft gespielt und geht dazu noch ins Ohr, wie die Songs der BLACK CROWES in den frühen 90ern.
Die nächsten beiden Titel kennen wir wieder, wobei sich das ruhigere Down And Out hier an den Balladen der eben genannten "Krähen" orientiert und dabei reichlich Southern-Soul einfließen lässt. Bei Little Queen klimpert und klampft es dann wieder schwungvoll und regt augenblicklich zum Aufspringen und Mittanzen an. Die Sorte Good-Time-Music, bei der man Radio, Stereoanlage, was auch immer, lauter dreht und sich keine Gedanken über lustige Körperverrenkungen macht. Einfach geil.

Letzter Song und der dritte "Neue" ist die, leicht Boogie-beeinflusste, Power-Ballade von Jim Capaldi Whale Meat Again, aus dem gleichnamigen Album von 1974. Auch das ungeheuer intensiv und mitreißend. Womit natürlich das Interesse an einem neuen Album von SAINT JUDE enorm steigt und ich bin schon sehr gespannt, was da - hoffentlich - in Kürze aus meinen Boxen dröhnt. Bis dahin verschönt und verrockt mir "Ladies & Gents" die Zeit ebenso, wie "Diary Of A Soul Fiend". Hier wie da mal wieder reinhören!

Epi Schmidt, 08.03.2013

 

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