Sahara Surfers Spacetrip On A Paper Plane, Eigenverlag, 2010 |
Julia Überbacher | Vocals | |||
Andreas Knapp | Guitar | |||
Hans-Peter Ganner | Bass | |||
Michael Steingress | Drums | |||
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01. Colour Jam | 04. 8.12 | |||
02. Propeller | 05. Sister In Shade | |||
03. Age | 06. Gas | |||
Das gibt es doch auch nicht allzu häufig: Psychedelischen Stonerrock mit weiblichem Gesang. Die österreichischen SAHARA SURFERS machen es möglich – und Julia Überbacher am Mirko macht ihre Sache ziemlich gut. Denn mit ihrer ruhig-relaxten, fast schon introvertierten Performance schafft sie einen reizvollen Gegensatz zu den weit verbreiteten männlichen Bolzröhren (Stichwort: brünftiger Hirsch) und gibt der durchweg recht entspannt daherkommenden Musik das passende Sahnehäubchen.
Dabei gibt es nicht nur watteweiche Melodien, sondern selbstverständlich auch amtlich drückende Gitarrenwände, die eine musikalische Sozialisation mit KYUSS nicht verleugnen wollen (8.12). Dabei sorgen wohlgesetzte Alternative-Einflüsse dafür, dass das Ganze nicht nach angestaubter Wüstenrock-Hommage klingt, sondern ziemlich frisch aus den Boxen klingt. Der differenzierte Klang des Albums ist auch besonders hervorzuheben, das ist keine dumpfe Masse wie sonst im Genre gerne üblich. So kommen die Kontraste zwischen mächtigen Riffs und chilligen Passagen besonders gut zur Geltung – manchmal auch mehrfach innerhalb eines Stücks (Gas).
Zwischendurch schlägt man auch einmal kurz den progressiven Weg ein (Colour Jam) und drückt auch mal ein bisschen aufs Tempo (Age). Für die beinharten Rockfans sind die SAHARA SURFERS vielleicht etwas zu zurückhaltend geraten, aber wer auf LOS NATAS und COLOUR HAZE in entspannter Stimmung steht, sollte den Innsbruckern eine Chance geben. Zumal es die Scheibe zum mehr als fairen Preis von fünf Euro plus Porto über die Myspace-Seite der Band zu beziehen gibt.