Saga Network, SPV, 2004 |
Michael Sadler | Vocals | |||
Ian Crichton | Guitar | |||
Jim Crichton | Keyboards | |||
Jim Gilmour | Bass | |||
Christian Simpson | Drums | |||
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1. On the air | 6. Don't look now | |||
2. Keep it reel | 7. Live at five | |||
3. I'm back | 8. Back where we started | |||
4. If I were you | 9. Believe | |||
5. Outside looking in | 10. Don't make a sound | |||
Ist der Ruf erst ruiniert..., dann ist es mitunter ganz schön schwer verlorenes Vertrauen wieder zu gewinnen. Manchmal ist es gar ein Ding der Unmöglichkeit.
Einem neuen Album von SAGA beispielsweise, nähere ich mich inzwischen stets mit einer gehörigen Portion Skepsis. Den Grundstein dafür legte 1983 das enttäuschende "Heads Or Tales"-Album, das im Vergleich mit den bisherigen Veröffentlichungen der Kanadier einen wirklich bösen Ausrutscher darstellte. Als man so langsam wieder an die Band glaubte, erscheint zunächst 1989 das unsägliche "A Beginners Guide To Throwing Shapes" und machte wieder alles zunichte. Fünf Jahre später wiederholt sich die Geschichte mit dem kläglichen "Steel Umbrellas".
SAGA haben mich seitdem im Laufe ihrer Karriere immer wieder positiv überrascht, aber ich würde keinesfalls mehr die Hand für sie ins Feuer legen, dass sie nicht einmal wieder mit einem Totalausfall daher kommen.
"Network" ist wieder einmal eins der Alben, das mich positiv überrascht. Nicht stilistisch, denn abgesehen von klanglichen Verbesserungen, die in erster Linie auf Fortschritte bei der Studiotechnik zurückzuführen sein dürften, hätte "Network" auch durchaus Mitte der Achtziger unter dem SAGA-Banner erscheinen können.
"Network" ist ähnlich progressiv geeicht, wie das bis heute unübertroffene SAGA-Meisterwerk "Silent Knight". Es erinnert aber durch seine einfache Zugänglichkeit - ja, lasst es uns doch ruhig als 'kommerziellen Touch' bezeichnen - auch an den Nachfolger "World's Apart" oder das schon erwähnte "Heads Or Tales", wobei "Network" insgesamt mit dem wesentlich stimmigeren und überzeugenderen Songwriting aufwarten kann.
Ihr schaut mich mit fragenden Augen an? Überzeugender als das Erfolgs- und Durchbruchalbum auf breiter Basis "World's Apart"? Aber logisch! Nach den drei überragenden Eröffnungsnummern ging "World's Apart" doch ganz gewaltig die Luft aus. Das passiert "Network" definitiv nicht. Wirklich überragende Stücke wie Wind Him Up drängen sich einem zwar nicht mit aller Macht auf, aber es gelingt SAGA ein durchgängig hohes Niveau über die komplette Albumdistanz aufrecht zu erhalten. Das ist weitaus mehr als oftmals in der Vergangenheit.
"Network" ist ein neues Album der Kanadier, das nahtlos an die Klassiker der späten Siebziger und frühen Achtziger anknüpft. Die Band erfindet sich nicht neu, sondern besinnt sich einfach auf ihre Stärken. Damit dürften SAGA ihren Fans einen größeren Gefallen getan haben, als mit einem weiteren mutigen Experimentalwerk wieder einmal die Anhängerschaft zu verstören.