Sade

This Far

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 02.11.2020
Jahr: 2020
Stil: Pop, R&B, Jazz
Spiellänge: 268:24
Produzent: Miles Showel & Mike Pela

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Plattenfirma: Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
Diamond Life (1984)
01. Smooth Operator
02. Your Love Is King
03. Hang On To Your Love
04. Frankie's First Affair
05. When Am I Going To Make A Living
06. Cherry Pie
07. Sally
08. I Will Be Your Friend
09. Why Can't We Be Together
Promise (1985)
01. Is It A Crime
02. The Sweetest Taboo
03. War Of The Hearts
04. You're Not The Man
05. Jezebel
06. Mr. Wrong
07. Punch Drunk
08. Never As Good As The First Time
09. Fear
10. Tar Baby
11. Maureen
Stronger Than Pride (1988)
01. Love Is Stronger Than Pride
02. Paradise
03. Mothing Can Come Between Us
04. Haunt Me
05. Turn My Back On You
06. Keep Looking
07. Clean Heart
08. Give It Up
09. I Never Thought I'd See The Day
10. Siempre Hay Esperanza
 
Love Deluxe (1992)
01. No Ordinary Love
02. Feel No Paini
03. I Couldn't Love You More
04. Like A Tattoo
05. Kiss Of Life
06. Cherish The Day
07. Pearls
08. Bulletproof Soul
09. Mermaid
Lovers Rock (2000)
01. By Your Side
02. Flow
03. King Of Sorrow
04. Somebody Already Broke My Heart
05. All About Our Love
06. Slave Song
07. The Sweetest Gift
08. Every Word
09. Immigrant
10. Lovers Rock
11. It's Only Love That Gets You Through
Soldier Of Love (2010)
01. The Moon And The Sky
02. Soldier Of Love
03. Morning Bird
04. Babyfather
05. Long Hard Road
06. Be That Easy
07. Bring Me Home
08. In Another Time
09. Skin
10. The Safest Place
Musiker Instrument
Sade Vocals
Stuart Matthewman Saxophone, Guitar
Andrew Hale Keyboards
Paul Spencer Denman Bass
Paul Cooke, Dave Early Drums
Gordon Hunte Guitar

Das war jetzt nicht unbedingt eine Sensation, als das einstige Model Sade Adu 1984 in der Musikszene – und recht bald in den Charts – auftauchte. Wie meist, so war auch das kein Übernachterfolg und sie hatte schon einige Jahre Band-Erfahrung.

Aber 1985 passte dann einfach alles. Mit dem Saxofonisten Stuart Matthewman hatte sie den richtigen Songschreibe-Partner, die Songs passten und die Zeit war auch genau richtig. Irgendwie schien man sich im Popbereich wieder nach etwas ernsthafterem zu sehnen und da kam dieser Smooth-Jazz genau richtig. Manche nannten es auch Champagner-Pop. Wie auch immer das Album “Diamond Life“, und besonders die Single Smooth Operator, katapultierten Sängerin und Band umgehend in die Hitparaden. Natürlich war das zum nicht geringen Anteil der Erscheinung von Sade Adu geschuldet. Wie man sich bewegt, wusste sie aus ihrer vorherigen Karriere ohnehin, aber diese zum einen unterkühlte Art und zum anderen nicht sonderlich unterschwellige Erotik, das zog einfach.

Und man darf nicht vergessen, dass da auch ein sehr gute Band dahinter stammt. Das Saxofonsolo aus Diamond Life genießt ebensolchen Erkennungswert, wie, na..., sagen wir das aus Gerry Raffertys Baker Street. Und letztlich strotzte das ganze Album vor hervorragender Songs. Von Your Love Is King über Hang On To Your Love, bis zu Sally waren da noch etliche tolle Songs drauf. Und mit Why Can't We Live Together sprach sie eine Problematik an, die uns nicht erst heute begleitet. Als Tochter eines Nigerianers und einer Engländerin wird sie eigene Erfahrungen eingebracht haben.

Sony Music veröffentlicht nun mit dieser schmucken Box die sechs Studioalben auf Vinyl, die es bisher von Sade gibt. Live-Scheiben und Zusammenstellungen entsprechend ausgeschlossen. Natürlich wurde das Material bestmöglich remastert, aber ich denke, dass das so gut klingt, liegt auch daran, dass das damals schon ziemlich gut geklungen hat. Mein Exemplar von “Diamond Life“ hab ich jedenfalls dann und wann mal aufgelegt und fand es immer hervorragend klingend.

Und Sade war beileibe kein One-Hit-Wonder. Auch das spricht für ihre Qualität. So war das Nachfolge-Album “Promise“ durchaus ein würdiger Nachfolger. An The Sweetest Taboo wird sich jeder erinnern, der in der damaligen Zeit mit offenen Ohren durch die Welt ging. Klar, waren da irgendwo die 80er-Jahre-Sounds im Spiel, aber die Band hat zweifellos herausragend gegroovt und konnte jederzeit mit Einzelleistungen hervorstechen. Ob mehr jazzig, leichte Karibik-Anklänge, funky und oder einfach nur guter Pop, alles wurde wirklich klasse gespielt.

Und so wurde auch das 1988er Album “Stronger Than Pride“, obwohl stilistisch nicht allzu viel geändert wurde. Die Stimme von Sade trägt eben auch eine sparsam instrumentierte Nummer, wie den Titelson. Und wenn die Band ihren bewährten Groove von der Leine lässt, dann hält wohl noch jemand die Füße still. Siehe Paradise oder Turn My Back On You.

Und erstaunlicher Weise klappte das auf “Love Deluxe“ 1992 immer noch. Wo die Welt sich doch eigentlich im Grunge-Fieber befand. Für No Ordinary Love gab es 1994 (wurde in einem Soundtrack verwendet) sogar noch einen Grammy für die „Best R&B Performance by a Duo or Group“.

Dass die Band während der mehrjährigen Pause (unter anderem wurde Sade Mutter) zusammenblieb, spricht für sie   und so war man 2000 wieder am Start und zeigte mit “Lovers Rock“, dass man nichts verlernt hatte. Der Stil wurde mehr oder weniger beibehalten, die Sounds der Zeit angepasst, man klang auch hier und da etwas “roots“-mäßiger. Und in ihren Texten legte Sade nach wie vor den Finger in die Wunde. Wie in Immigrant oder dem bedrückenden Slave Song.

Es dauerte 10 Jahre bis zum nächsten Studioalbum, zwischendurch gab es eine Live-Scheibe. 2010 erschien “Soldier Of Love“. Die Sängerin hatte von ihrer Faszination nichts eingebüßt und wer das erste Album geliebt hat, wird auch hier fündig. Vielleicht geht man nicht mehr so locker und unbekümmert zu Werke, aber die Klasse haben Band und Songs immer noch. Hinzu kommt etwas mehr Tiefgang.

Sowohl beim Remastering der Musik, als auch bei  den Albencovern ging man hier höchst akribisch vor, bemüht, die Klasse der Originale nicht zu verfälschen und dennoch mehr Brillianz zu liefern. Das darf als geglückt angesehen werden. Vinyl- und Cool Jazz-Liebhaber, das könnte was für euch sein.

 

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