Ryan McGarvey Redefined, Eigenvertrieb, 2012 |
Ryan McGarvey | Vocals, Guitars, Tambourine | |||
Sam Miller | Bass, Keyboards | |||
August Johnson | Drums | |||
Bill Palmer | Additional Percussion | |||
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01. All The Little Things | 07. Blue Morning Night | |||
02. Never Seem To Learn | 08. So Close To Heaven | |||
03. My Sweet Angel | 09. Downright Insane | |||
04. Starry Night | 10. Pennies | |||
05. Blues Knockin' At My Door | 11. Four Graces | |||
06. Prove Myself | ||||
Wenn ich mich vor einigen Jahren auch nicht unbedingt in den vielstimmigen Gratulantenchor einreihen wollte, der Ryan McGarveys Debutalbum ("Forward In Reverse") von 2007 einhellig als bombigen Einstieg feierte, muss ich nun feststellen und anerkennen, dass sich der inzwischen 25-jährige Jüngling aus New Mexico auf seiner zweiten Veröffentlichung um einiges steigern konnte. Völlig neu definiert hat sich der hübsche Ryan zwar nicht unbedingt, doch "Redefined" klingt schon straffer, zielsicherer, durchdachter und charismatischer als der Erstling und gelangt mit einer satten Ausbeute an prächtigen Songs in die Riege der Top-Alben.
Die Erfahrungen der letzten fünf Jahre spiegeln sich klar und deutlich in einem solideren und gekonnteren Songwriting wider, das mehr persönliche Note und eine gewisse Eigenständigkeit vorhält und vor allen Dingen von einer hörbar verbesserten Gesangsleistung lebt. Obwohl sich Ryan, das soll kritisch angemerkt sein, offenbar ein wenig zu arg an Joe Bonamassas Gesangsmanierismen orientiert. Da fehlt es ihm weiterhin an ausreichendem Charisma.
Seine gitarristischen Darbietungen, seine Soli, seine Riffs und Licks bleiben über jeden Zweifel erhaben, überzeugen mit melodischem Gefühl und sattem Ton und lassen in Punkto Dynamik und Geschmackssicherheit kaum Wünsche offen, so dass "Redefined" als absolut gelungene Fortsetzung einer interessanten Erfolgsstory gewertet werden darf. Die Reife dieses Albums wächst zudem mit jedem weiteren Hördurchgang.
Wer eine so treffsichere Songauswahl anbietet, die zwischen beinharten up-tempo Rockern, zündenden mid-tempo Knallern und empathisch durchwirkten Balladen pendelt, ohne übermäßig viele Klischees zu bemühen, ist es allemal wert in einem Atemzug mit bereits etablierten oder gleichfalls aufstrebenden Größen wie Joe Bonamassa, Philip Sayce, Oli Brown, Henrik Freischlader, Jimmy Bowskill und Davy Knowles genannt werden. Obacht: Mr. McGarvey befindet sich derzeit auf Tournee in Deutschland, Österreich, Schweiz und den Niederlanden. Also, hingehen und checken, ob es Ryan versteht, die Klasse seines Albums 'live' umzusetzen.