Ruthie Foster

The Truth According To Ruthie Foster

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.01.2009
Jahr: 2009

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Ruthie Foster Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


The Truth According To Ruthie Foster, Proper Records, 2009
Ruthie FosterVocals, Acoustic & Electric Guitars, Wurlitzer
Robben FordElectric Guitars
Jim DickinsonPiano, Hammond Organ, Wurlitzer Piano
Larry FulcherBass
Rock DeadrickDrums
Wayne JacksonTrumpet
Jack HaleTrombone
Jimmy RobertsTenor Sax
Charles HodgesHammond Organ
Gina Thedford MurrellBacking Vocals
Produziert von: Chris Goldsmith Länge: 46 Min 04 Sek Medium: CD
01. Stone Love07. Nickel And A Nail
02. I Really Love You08. Dues Paid In Full
03. When It Don't Come Easy09. Joy On The Other Side
04. (You Keep Me) Hangin' On10. Tears Of Pain
05. Truth!11. Thanks For The Joy
06. Love In The Middle

Soul ist wieder angesagt, jawoll. Da haben doch die Mächtigen der Plattenindustrie wieder einmal ihre triefenden Spürnasen in die alten Zeiten getaucht und haben mit der einen oder anderen bleichgesichtigen jungen Lady (z.B. Amy Whinehouse oder Duffy) mächtig Kohle geschaufelt. Soul ist also nach Jahrzehnten des Dornröschenschlafs wieder salonfähig geworden. Pustekuchen, salonfähig? Hallo Leute, Soulmusik war niemals wirklich fort. Klar, er tummelte sich natürlich nicht in den Charts der Welt, doch für die echten Musiknarren spielte Soulmusik, ob alt oder neu, immer eine Rolle. Ebenso wie der allmächtige Urvater Blues, ist die Soulmusik in all ihren schillernden Spielarten als wichtiger Impulsgeber aus der neueren Musikgeschichte der letzten fünfzig Jahre (Motown feiert übrigens dieses Jahr 50-jähriges Jubiläum) nicht wegzudenken.

Nun gibt es aber den relativ konformen Hitparaden-Soul, der mit tanzbaren Rhythmen und feinen Singalong-Melodien seine Reize ausspielt und ganz gewiss einen halbwegs natürlichen Charme ausstrahlt und es versteht, selbst im grauen Formatradio für lichte Momente zu sorgen. Dann gibt es aber auch den Soul und Blues und Gospelstoff, den letztlich nur die Kenner, die absolut Musikbesessenen, die Ewigsuchenden entdecken, weil er unglücklicherweise nur unterhalb der schillernden Oberfläche tanzt. Dafür aber umso ungestörter und ausgelassener, weil er sich nicht großartig um standardisierte Regeln kümmern muss, sich nicht sklavisch an gewinnorientierte Ziele orientiert, sondern schlicht und einfach nur Lust, Laune, Spielfreude, Enthusiasmus und maximale Reinheit propagiert.

Eine Künstlerin, die in den letzten Jahren vehement auf sich aufmerksam macht ist zweifellos Ruthie Foster. Nicht nur wegen der Chuzpe, ihr fünftes Album "The Phenomenal Ruthie Foster" (2007) zu nennen, sondern weil sie aufgrund ihrer ambitionierten Arbeitsweise und ihrer unvergleichlich exquisiten Stimme in all den Jahren seit Karrierestart (1997) ein unverrückbares Fundament aus grundehrlichen Werten für sich in Anspruch nimmt. Ruthie Foster macht keine kalkulierte Musik, sondern lebt, liebt und leidet ihre Songs, begibt sich auf die Suche nach ihren musikalischen Wurzeln, die schließlich im Blues, Soul und Gospel münden. Was auf "The Truth According To Ruthie Foster" dabei heraus kommt, ist eine packende, gänsehautproduzierende Intensität, die sich durch alle 11 Titel dieses Albums zieht und nicht nur wegen Fosters gospelgetränkter Stimme Pluspunkte einfährt, sondern auch wegen einer absolut 'tight' zusammen spielenden Band, die es versteht, auf sehr luftige Art und Weise, soll heißen mit dem cleveren Mut zur Lücke im Arrangement, eine Stimmung zu erzeugen, die an die besten Momente der alten Sechziger Jahre Stax, Hi und frühen Motown Records anzuknüpft, ohne verstaubt, altbacken oder anbiedernd zu klingen. Das Album prickelt ähnlich lustvoll wie bei der neulich besprochenen, weißen Sangeskollegin aus den Südstaaten, Janiva Magness ("What Love Will Do") , zeigt aber im Vergleich eine etwas rauere, kernigere, bodenständigere Seite und kommt oft mit einer kleinen Besetzung aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und Wurlitzer Piano aus. Hin und wieder gibt's vitale Bläsersätze von den guten alten Memphis Horns, Robben Ford lässt geschmackssicher seine Sologitarre kreisen und Jim Dickinson, in Ehren ergraute Memphis Soul-Legende, anerkannter Produzent und Vater der beiden Dickinson-Brüder, die wir bei den NORTH MISSISSIPPI ALLSTARS schätzen gelernt haben, richtet sein Geschick auf alterprobtes Vintage-Tasteninstrumentarium wie Wurlitzer Piano oder Hammond B-3.
Die Grenzen zwischen Blues, Soul, Gospel und Rhythm & Blues verschwimmen bei Ruthie Foster und ihrer Band zusehends, denn Musiker solchen Formats scheren sich nicht um Grenzen, sondern erweitern ihren Horizont wie es ihnen beliebt. Diese Forschheit und Unbekümmertheit macht "The Truth According To Ruthie Foster" letztlich aus. Eine Soul und Blues Sichtweise, die dem Hörer absolut schlüssig erscheint und die man gerne teilt.

Frank Ipach, 31.01.2009

 

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