Titel |
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01. Never Die |
02. Worlds Apart |
03. I‘ll Never Leave You |
04. What If I Live |
05. Lost Soul |
06. No Signs Of Life |
07. One More Chance |
08. My Enemy |
09. Who You Really Are |
10. Cold Inside |
11. Who‘s Gonna Stop Me Now |
Musiker | Instrument |
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Russell Allen | Gesang |
Anette Olzon | Gesang |
Magnus Karlsson | Gitarre, Bass & Keyboards |
Anders Köllerfors | Schlagzeug |
Auf dem Cover des Albums mögen zwar Russell Allen (SYMPHONY X, TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA, ADRENALINE MOB) und Anette Olzon (Ex-NIGHTWISH, THE DARK ELEMENT) als prominente Namen drauf stehen und sie prägen das Album natürlich durch ihren Gesang – aber viel wichtiger ist wohl der Mann „hinter dem Projekt“, Multi-Instrumentalist, Produzent und Songwriter Magnus Karlsson. Der Schwede, der ja auch die Projekte Magnus Karlsson‘s FREE FALL, STARBREAKER (mit Ex-TNT-Sänger Tony Harnell) und THE FERRYMEN (zusammen mit RAINBOW- und Ex-LORDS OF BLACK-Frontmann Ronnie Romero) unter seinen Fittichen hat und zudem noch bei PRIMAL FEAR aktiv ist, war ja schon die treibende Kraft hinter den drei besten ALLEN/LANDE-Werken (das vierte wurde von EX-STRATOVARIUS-Gitarrist Timo Tolkki geschrieben und produziert). Da Lande entweder keine Lust oder Zeit für eine fünfte Auflage hatte, wandte sich das hinter dem Projekt stehende Label an Anette Olzon – und legte die Produktion zudem wieder in die Hände von Karlsson.
Dabei herausgekommen ist mit “Worlds Apart“ ein Werk, das wieder an die besten Momente der ersten Scheiben anknüpft. Hier wird bombastisch inszenierter, hymnisch-melodiös gespielter Power Metal präsentiert, der den beiden Gesangs-Protagonisten ausgiebig die Möglichkeit bietet, sich von ihrer allerbesten Seite zu präsentieren. Dabei agieren sie manchmal alleine. Dabei bleiben die etwas härteren Nummern eher Allen überlassen, der sich dabei mit seiner voluminösen und wieder sehr druckvollen Stimme bei Never oder Lost Soul, Who You Really Are immer das nötige Gehör verschaffen kann. Wenn die Stimmung der Lieder etwas symphonischer oder aber auch ruhiger und getragener wird – etwa bei I‘ll Never Leave You, One More Chance oder Cold Inside genannt -, dann kann Olzon unter Beweis stellen, dass sie eine wirklich herausragende Stimme hat. Zumeist aber, wie etwa im Titeltrack sowie bei What If I Live, No Sign Of Life, My Enemy und Who‘s Gonna Stop Me Now, präsentieren sie sich als hervorragend harmonierendes Duett. Dabei ist es meist jedoch so, dass Allens Stimme in den gemeinsamen Passagen ein wenig dominanter im Mix ist als die von Olzon. Das kann aber auch in der Natur der Sache (Volumen, Stimmlage) liegen.
Nun ist es aber ja nicht so, dass die beiden Ausnahmesänger da im luftleeren Raum brillieren, sondern dass sie dafür auch den nötigen Unterbau benötigen, um sich wirklich entfalten zu können. Und denen bieten ihnen sowohl die Kompositionen als auch die Instrumentalisierung, für die Karlsson sowohl als Gitarrist, Bassist und Keyboarder nahezu im Alleingang zuständig ist. Einzig am Schlagzeug hat er sich mit Anders Köllerfors Unterstützung geholt. Zusammen zaubern sie hier elf wundervoll dichte und stimmige Metal-Kompositionen auf die CD, die sich den Vergleichen mit Karlssons anderen Beschäftigungen nicht entziehen müssen. Uptempo-Kracher wie etwa Lost Soul werden hier genau so geboten wie symphonische Banger der Marke I‘ll Never Leave You. Instrumentale Highlights setzt Karlsson dabei auch immer wieder mit starken Gitarren-Soli.
Insofern muss eigentlich – spätestens ab dem nächsten Album - auch der Name Magnus Karlsson ebenso dick auf dem Album-Cover erscheinen wie der von Allen oder Olzon, denn es sind schließlich seine starken Kompositionen sowie seine hervorragende Arbeit als Produzent, die dem Album den unverkennbaren klanglichen Stempel aufdrücken. Dabei und damit orientiert man sich natürlich wieder an den ALLEN/LANDE-Werken und deren Fans, bietet ihnen aber mit der Stimme von Olzon einen neuen klanglichen „Reiz“. Da müssen sich insbesondere die Fans von Lande sicherlich erst einmal dran gewöhnen, aber angesichts der unbestreitbaren Klasse des Werks werden sie wohl darüber hinwegsehen – oder vielmehr -hören – können. Denn die Schwedin kann sich hier nachdrücklich für eine weitere Zusammenarbeit empfehlen. Und so muss man einfach festhalten: “Worlds Apart“ ist das starke Album, das man bei den beteiligten Protagonisten erwarten konnte. Die Scheibe bietet Songs mit wirklich fantastischen Hooklines, die jeweils gut auf die beiden Sänger und ihre Stimmen zugeschnitten sind. Für Fans der Reihe und des melodischen Metal im Allgemeinen ist auch das neue Album definitiv einen Kauf wert.