Rush

The Spirit Of Radio

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.01.2005
Jahr: 2002

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Rush
The Spirit Of Radio - Greatest Hits 1974-1987, Mercury Records, 2002
Alex Lifeson Guitars
Geddy Lee Bass, Keyboards & Vocals
Neil Peart Drums
Produziert von: Rush, Terry Brown, Peter Henderson, Peter Collins Länge: 79 Min 55 Sek Medium: CD
1. Working Man (7:09) [1974]9. Tom Sawyer (4:32) [1981]
2. Fly By Night (3:21) [1975]10. Red Barchetta (6:08) [1981]
3. 2112 Overture/The Temples Of Syrinx (6:44) [1976]11. New World Man (3:42) [1982]
4. Closer To The Heart (2:52) [1977]12. Subdivisions (5:33) [1982]
5. The Trees (4:42) [1978]13. Distant Early Warning (4:57) [1984]
6. The Spirit Of Radio (4:46) [1980]14. The Big Money (5:34) [1985]
7. Freewill (5:21) [1980]15. Force Ten (4:31) [1987]
8. Limelight (4:19) [1981]16. Time Stand Still (5:09) [1987]

Mit Samplern ist das so eine Sache, ich stehe den Dingern eher zwiespältig gegenüber. An sich spricht überhaupt nichts dagegen, sind sie doch eine feine Einstiegsmöglichkeit für Neugierige und Sammelobjekt vieler Fans die halt alles sammeln was ihre Faves veröffentlichen.
Was die wirklichen Greatest Hits des jeweiligen Acts sind oder gar die Best Of, darüber läßt sich herrlich diskutieren, und ob eine scheinbar willkürliche Reihenfolge der einzelnen Songs einer chronologischen vorzuziehen ist bleibt bisweilen auch eine Frage des Geschmacks.
Was mich allerdings zumeist stört ist der Preis für eine solche Veröffentlichung. Im Grunde handelt es sich doch um olle Kamellen, auch wenn sie digital remastert wurden. Und ein oder zwei bis dato unveröffentlichte Bonustracks können diesen Fakt ebenfalls nicht wegdiskutieren.
Ein Neueinsteiger oder -gieriger, der sich einen Eindruck verschaffen möchte, wird durch Standardpreise eher abgeschreckt. Vielleicht erscheinen deshalb viele Sampler in der Vorweihnachtszeit, denn da sitzt das sauer verdiente Geld (sofern man es hat...) bekanntlich noch ein wenig lockerer. Und der alle Veröffentlichungen sammelnde Fan, hat der nicht ein kleines Schmankerl verdient? Wer also nicht den Vollpreis zu löhnen gedenkt, benötigt ein wenig Geduld, bis die gewünschte Scheibe zu einem annehmbaren Preis vertickert wird. So geschehen zuletzt im Falle RUSH.
Unter dem Motto "Universal Special Price - jede CD nur 7,49" war neben diversen anderen Silberlingen auch "The Spirit Of Radio: Greatest Hits 1974-1987" der hardrockenden Progrocker RUSH zu haben. Ursprünglich im Jahre 2002 erschienen, bedurfte es also einiger Geduld bis das edle Teil im Regal stand.

Als RUSH-Süchtiger wurde man in den letzten Jahren eigentlich verwöhnt. Ebenfalls aus 2002 stammte nach sechsjähriger Schaffenspause das geniale Album "Vapor Trails", das längst verloren gegangene Qualitäten wieder an den Tag legte und die Band von einer erstaunlich rockigen Seite zeigte. Im Folgejahr dann der ultimative Livemitschnitt "Rush In Rio" als CD und DVD und im letzten Jahr das starke Coveralbum "Feedback" plus einer bärenstarken Liveperformance. Leider litt die Tour 2004 unter einigen unerfreulichen Begleitumständen, die in diversen Reviews nachzulesen waren. Musikalisch allerdings regierte die erste Sahne.

"The Spirit Of Radio" streift mit mindestens einem Song jedes Album der Kandier bis "Hold Your Fire" (1987), lediglich das 75er-Machwerk "Caress Of Steel" bleibt außen vor. Vielleicht weil die überragenden Songs darauf schlichtweg zu lang sind. Die Tracks auf diesem Sampler stellen gewiß kein leichtverdauliches Singlefutter dar, jedoch hat man auf überlanges Material wie Xanadu verzichtet. Bei der Masse an genialen Songs wäre ansonsten auch mindestens ein Doppeldecker als "Greatest Hits" von Nöten gewesen.
Das vom Debut "Rush" (1974) stammende Working Man mit knapp sieben Minuten sowie 2112 Overture / The Temples Of Syrinx ("2112", 1976) und Red Barchetta ("Moving Pictures", 1981), mit einer Spieldauer von jeweils oberhalb der sechs-Minuten-Grenze, geben einen Vorgeschmack auf die Epen der Zeit bis Anfang der achtziger Jahre.
Aufgrund der chronologischen Anordnung läßt sich an den einzelnen Songs die Entwicklung von Geddy Lee (Bass, Keyboards, Vocals), Alex Lifeson (Gitarre) und Neil Peart (der Ausnahme-Drummer sorgt seit seinem Debut auf der zweiten LP "Fly By Night" auch für nahezu alle Texte) verfolgen. Aus einer anfangs teils recht sperrigen Band war bis 1987 ein Act geworden, der nach wie vor erstklassiges Material ablieferte, jedoch seinen Sound poliert hatte und eingängigere Songs präsentierte. Die späteren Alben wiesen weiterhin qualitativ hochwertige Tracks auf, die Einzigartigkeit ihrer Werke bis 1987 blitzte jedoch außer bei "Counterparts" (1993) erst wieder mit "Vapor Trails" auf.

"The Spirit Of Radio" glänzt mit einem kleinen aber feinen Booklet. Sämtliche Albencover der beackerten Periode werden präsentiert und Infos wie Aufnahmeort, Chartplazierung und Veröffentlichungsdatum erwähnt. Zu den einzelnen Songs gibt es ebenfalls einige wissenswerte Daten, sprich das was der Fan sich wünscht - und den Neueinsteiger bei Gefallen des Gehörten mit genügend Namen, Daten etc. versorgt, um sich die alten Schätze aus der RUSH-Historie zu besorgen.

Digital remastert klingen besonders die älteren Titel auch bis zum heutigen Tag wie Musik von einem anderen (Rock-)Stern und bewegen vielleicht auch jüngere Semester in die Welt einer der weltbesten Bands abzutauchen. Und nicht nur die können dann wahrscheinlich gar nicht glauben, daß alles mal mit einer Single mit dem Buddy Holly-Cover Not Fade Away begann...

Jürgen Ruland, 18.01.2005

 

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