Rush

Feedback

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.07.2004
Jahr: 2004

Links:

Rush Homepage

Rush @ facebook

Rush @ twitter



Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Rush
Feedback, Atlantic Records, 2004
Alex Lifeson Electric & Acoustic Guitars, Mandola
Geddy Lee Bass & Vocals
Neil Peart Drums & Cymbals
Produziert von: Rush & David Leonard Länge: 27 Min 11 Sek Medium: CD
1. Summertime Blues (Eddie Cochran)5. Mr. Soul (Buffalo Springfield)
2. Heart Full Of Soul (Yardbirds)6. Seven And Seven Is (Love)
3. For What It's Worth (Buffalo Springfield)7. Shapes Of Things (Yardbirds)
4. The Seeker (The Who)8. Crossroads (Cream)

Pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum beschenken uns die kanadischen Progrock-Götter in Form einer milden Gabe, sprich acht auserwählten Tracks mit denen alles mal begann... Wer jetzt aber Mucke auf Proberaumniveau erwartet dem sei gesagt, da wo RUSH draufsteht ist auch RUSH drin. "FEEDBACK" enthält zwar ausschließlich Coversongs, und bevor es jetzt heißt... gähn, wie oft noch? ... nee, die Songs sind alle vom Sound der ausklingenden Sechziger geprägt und nicht nur das jugendstil-/hippiemäßig gestaltete Cover lässt einen in diese Zeit eintauchen. Apropos Sound... der wird so manchen überraschen, denn RUSH haben sich da einige Schmankerl einfallen lassen. So frisch klangen sie vielleicht nur auf ihren frühesten Veröffentlichungen.

Die einzelnen Songs haben im Grunde alle ihr eigenes kleines Leben. Der Summertime Blues hatte ja bereits einige Jährchen auf dem Buckel, bevor BLUE CHEER ihm neuen Atem einhauchten. Deren powervolle Interpretation ist auch Vorlage der hier vorliegenden Einspielung gewesen. RUSH donnern los so wie man es von ihnen vielleicht erst wieder seit "Vapor Trails" gewohnt ist. Das letzte Album wird von der Instrumentierung her ohnehin strikt weitergeführt, sprich "no keyboards!"
Es entsteht der Eindruck, als hätten RUSH wieder zurück zur "sparsameren" Variante gefunden. Hier ist ein Weniger absolut ein Mehr!
Weiter geht es mit dem YARDBIRDS Klassiker Heart Full Of Soul und ich glaube meinen Ohren nicht zu trauen. Die Band sollte den Song ganz schnell als Single veröffentlichen. Das für mich phänomenale Original wird noch übertroffen und bringt uns einen wunderschönen Ohrwurm. Geddy Lee's Vocals waren besonders in der Frühzeit mehr als gewöhnungsbedürftig, heutzutage gibt es wahrlich nix mehr zu mäkeln. Wer Earthshine vom letzten Album mochte wird bei Heart... nur noch des Lobes voll sein. Grandiose Version!
For What It's Worth ist beileibe kein schlechter Track, doch nach solch einem Vorgänger benötigt es ein wenig um auf den Teppich zurückzukehren. Technisch perfekt, plätschert der Song ein wenig an mir vorbei. Als Gesamtbestandteil des Albums allerdings unverzichtbar wie jeder der anderen acht Titel.
The Seeker, von den WHO 1970 als Single veröffentlicht (#19 im UK), legt erneut einige Briketts nach und haut Dir nach dem Summertime Blues einen weiteren Kracher um die Ohren. Das Original bleibt unerreicht, doch die RUSH'sche Variante hat durchaus ihren eigenen Charme. Great Song indeed!
Weiteren great stuff bietet Mr. Soul, dessen Gänsehautversion auf Neil Young's "MTV unplugged" man erst gar nicht zu kopieren versucht sondern man begibt sich eher in Richtung BYRDS. Oder was soll das Zitieren von Eight Miles High bedeuten?

Seven And Seven Is lässt die Messieurs Lee, Lifeson & Peart wieder Gas geben, die hektische Grundstimmung durchzieht den Song vom ersten bis zum letzten Ton. Muss man gehört haben, dieses furiose Kleinod.
Shapes Of Things ist gewiss schon aggressiver gespielt worden, aber dafür gibt/gab es ja Gary Moore. RUSH lassen den Song wie ihren eigenen klingen und beenden das Album mit Crossroads in einer fulminanten Bluesrock-Version. Eine mehr als hörenswerte Interpretation, welche die Band von einer gänzlich ungewohnten sprich rauen und ungeschliffenen Seite zeigt.

"Feedback" ist nicht einfach ein weiteres Coveralbum, es lässt den Hörer auf eine kurze Reise in eine längst vergangene Zeit gehen. Das Album soll laut Bandinfo gefühlsmäßig in die Jahre 1966/67 zurückführen, als man selber noch unentschlossen über die eigene Entwicklung war und sich von der Unmenge neuer Musik inspirieren ließ. Man hat versucht, die "alten" Zeiten noch einmal ein wenig aufleben zu lassen und den alten Proberaum-Faves neues Leben eingehaucht. Da heißt es abschließend "The Music celebrates a good time in our lives, and we had a good time celebrating it". Mir bleibt da nur "I always have a wonderful time when the record starts"!
Ein feines zeitloses Rockalbum, nur leider viel zu kurz geraten. Kein typisches Werk der drei Kanadier, aber ein kleines Juwel, das in keiner Sammlung fehlen sollte.

Jürgen Ruland, 14.07.2004

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music