Rush 2112 And Moving Pictures - Classic Albums, Eagle Rock, 2010 |
Geddy Lee | Gesang, Bass & Keyboards | |||
Alex Lifeson | Gitarre | |||
Neil Peart | Schlagzeug | |||
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01. Intro | 11. Influences | |||
02. Before 2112 | 12. Something For Nothing | |||
03. 2112 | 13. This Is Not A Drum Solo (Neil Warms Up) | |||
04. A Passage To Bangkok | 14. Geddy On Neil & Alex | |||
04. The Twilight Zone | 15. Neil On Geddy & Alex | |||
05. Move To Moving Pictures | 16. Red Barchetta | |||
06. Red Barchetta | 17. Neil Waxes Lyrical | |||
07. YYZ | 18. Tom Sawyer | |||
08. Tom Sawyer | 19. Alex On Geddy & Neil | |||
09. Limelight | 20. Why YYZ? | |||
Bonus Section | ||||
10. 2112 Overture | ||||
Das kanadische Trio RUSH gehört unbestritten zu den wichtigsten Bands im Progressive Rock und im Backkatalog der Gruppe stechen sicherlich viele hervorragende Alben heraus, aber sie alle – egal wie gut – werden in ihrer Bedeutung noch überboten durch zwei LPs aus den frühen Tagen von RUSH: “2112“ und “Moving Pictures“ haben nicht nur die Karriere von Geddy Lee, Alex Lifeson und Neil Peart definiert, sondern auch Legionen von Musikern auf der ganzen Welt fundamental beeinflusst und Millionen von Fans unzählige Stunden puren Glücks beschert.
Kein Wunder also, dass sich die Reihe “Classic Albums“ gerade diese beiden Werke vorgenommen hat (meines Wissens nach wird auch zum ersten Mal eine Band mit gleich zwei Alben in diese Reihe aufgenommen), um mit einem detaillierten, fundierten, informativen und überraschend humorvollen Bericht der Welt die Entstehungsgeschichte dieser beiden Meisterwerke nahe zu bringen. Das liegt natürlich zunächst einmal an den einzelnen Bandmitgliedern selbst, die hier offen über ihre Musik sprechen, Passagen nicht nur erklären, sondern direkt vorspielen. Hier wird dem geneigten Musikfan auch verdeutlicht, welche Kleinigkeiten aus einem guten einen großartigen Song machen.
Dass die Wahl auf “2112“ und “Moving Pictures“ fiel dürfte wohl den meisten RUSH-Fans klar sein, bedeutete ersteres Album den Wandel von der recht straighten, typisch in den 60er und 70er Jahren verwurzelten Hard-Rock-Band hin zum Prog-Rock, den RUSH in den folgenden Jahren und Jahrzehnten mitprägen sollten. Und “Moving Pictures“ führte RUSH ein gutes Stück weit aus der „Nische Prog“ heraus und machte die Kanadier zu weltweiten Stars. Zudem deutete das Album schon die Öffnung in Richtung New Wave und Synthesizer-Pop an, die sich auf den späteren Alben noch deutlicher herauskristallisieren sollte. Insofern sind diese beiden Alben nicht nur musikwissenschaftliche Klassiker, sondern auch für die Band selbst Markensteine und Wendepunkte ihrer persönlichen Geschichte.
Auf der DVD kommen neben Alex Lifeson (Gitarre), Geddy Lee (Gesang & Bass) sowie Schlagzeuger und Texter Neil Peart auch noch der damalige Haus-Produzent Terry Brown, Manager Ray Daniels, Cliff Burnstein von der Plattenfirma und ein Professor of Intellectual History zu Wort. Dabei darf Letzterer Pearts Texte deuten. Auch Überraschendes kommt zu Tage, so hätte die Plattenfirma RUSH beinahe vor der Aufnahme von “2112“ gedropt. Da kann man wohl nur sagen: Glück gehabt, Label.
Zu einer Zeit, in der die RUSH-Fans gerade sowieso mit einer wundervollen Dokumentation über ihre Lieblinge (“Beyond The Lighted Stage“ von Sam Dunn & Scot McFadyen) verwöhnt wurden, können sie nun auch noch mal Revue passieren lassen, wie die beiden wohl bedeutendsten Werke der Band entstanden sind und wie es zu den jeweiligen Songs, Sounds und Texten kam. Aber “2112 and Moving Pictures - Classic Albums” ist nicht nur für RUSH-Afficionados interessant sondern auch für alle Musikfans, die sich dafür interessieren, wie die Stücke sich im Zuge einer Album-Produktion noch verändern können, wie sich Vorstellungen verändern. Aber auch diejenigen, die das Glück hatten die Ausstrahlung irgendwo schon einmal zu sehen sollten sich die DVD noch zulegen, denn hier wurde die rund einstündige Show noch einmal um eine weitere knappe Stunde „aufgewertet“. An dieser DVD führt eigentlich kaum ein Weg vorbei.