Titel |
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01. Under Jolly Roger |
02. Branded And Exiled |
03. Soldiers Of Hell |
04. Raise Your Fist |
05. Walpurgis Night |
06. Fight The Opporession |
07. Marching To Die |
08. Raw Ride |
09. Diamonds Of The Black Chest |
10. Prisoner Of Our Time |
Musiker | Instrument |
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Rolf Kasparek | Gesang & Gitarre |
Axel Morgan | Gitarre |
Jens Becker | Bass |
Rüdiger „AC“ Dreffein | Schlagzeug |
Die deutschen Metal-Urgesteine RUNNING WILD haben ja im vergangenen Jahr erst noch mit “Blood On Blood“ untr Beweis gestellt, dass sie auch nach knapp 40 Jahren im Musikgeschäft noch nicht zum „alten Eisen“ gehören. Und nun taucht die Plattenfirma BMG als Nachlassverwalter des früheren Labels Noise Records (bei dem Rolf Kaparek & Co. lange Jahre unter Vertrag standen) ein weiteres Mal (nachdem 2017 schon die Klassiker-Alben von “Gates To Purgatory“ bis hin zu “Masquerade“ in erweiterten Neu-Auflagen erschienen) in den Fundus der „alten Meisterwerke“ ein und sorgt dafür, dass zwei „Schätzchen“ wieder das Licht erblicken, die jahrelang schwer erhältlich waren. Dabei geht es zum einen um das Live-Meisterwerk “Ready For Boarding“ und die frühe Best-Of-Scheibe “The First Years Of Piracy“ (um die es hier gehen soll).
Für die Zusammenstellung ging die Band damals 1991 (also ungefähr zu der Zeit, als der Metal im Zuge der Grungewelle zunehmend an öffentlicher Aufmerksamkeit und Popularität verlor) noch einmal ins Studio, um die besten Songs von “Gates To Purgatory“ (Soldiers Of Hell und Prisoner Of Our Time), der “Victim Of States Power“-Maxi (Walpurgis Night), “Branded And Exiled“ (der Titelsong, Fight The Oppression sowie Marching To Die) und “Under Jolly Roger“ (auch hier der Titeltrack, Raise Your Fist, Raw Ride und Diamonds Of The Black Chest) noch einmal neu einzuspielen.
Kein Wunder also, dass den Hörer hier wirklich eine Metal-Vollbedienung in Reinform erwartet, die wenige Wünsche offen lässt. Und sicherlich kann man die Frage stellen, warum hier Genghis Khan oder Adrian S.O.S. und anderen Stücke fehlen, aber es musste eben eine Auswahl getroffen werden und diese hier ist wahrlich repräsentativ und gelungen. Positiv war eben die Entscheidung, alle Songs noch einmal einzuspielen und so dafür zu sorgen, dass der Gesamt-Sound stimmig ist, denn die Qualität des Studio-Klanges war zwischen “Gates To Purgtory“ und “Under Jolly Roger“ schon deutlich besser geworden.
Und so klangen dann die Stücke wie Under Jolly Roger, Walpurgis Night, Soldiers Of Hell oder Branded And Exiled eben wie aus eine Guss. Zwar nicht auf dem Niveau, wie es parallel etwa METALLICA auf ihrem “Black Album“ an den Tag legten, aber eben doch stärker als auf den Original-Werken. Und im Jahr 2017 wurde das Album noch einmal neu remastert – und diese Version der Aufnahmen findet sich natürlich auch auf dieser Version von “The First Years Of Piracy“.
Allerdings muss man einschränken, dass die hier enthaltenen Versionen bereits allesamt auch auf den 2017 veröffentlichten Neu-Auflagen der Studio-Alben enthalten waren. Insofern bieten sie den Fans, die diese „Deluxe Editionen“ schon im Plattenschrank stehen haben, keine neuen Anreize zum Kauf dieser Kompilation. Sie richtet sich also eher an alle RUNNING WILD-Anhänger, die auf diese Neu-Anschaffungen damals verzichtet haben. Oder aber an diejenigen, die erst heute anfangen, sich mit der musikalischen Geschichte von Deutschlands Heavy Metal-Piraten-Kogge zu beschäftigen. Und ein wunderbarer Einstieg dazu ist eben “The First Years Of Piracy“.