Running Wild Resilient, SPV, 2013 |
Rolf Kasparek | Gesang & Gitarre | |||
Peter Jordan | Gitarre | |||
Peter Pichl | Bass | |||
Matthias Liebetruth | Schlagzeug | |||
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01. Soldiers Of Fortune | 06. Fireheart | |||
02. Resilient | 07. Run Riot | |||
03. Adventure Highway | 08. Down To The Wire | |||
04. The Drift | 09. Crystal Gold | |||
05. Desert Rose | 10. Bloody Island | |||
Er kann es einfach nicht lassen. Anders ist es wohl kaum zu erklären, dass Rock'n'Rolf Kasparek seine Piraten-Kogge unter der Flagge von RUNNING WILD nach dem zwischenzeitlichen Trockendock namens Ruhestand nun schon zum zweiten Mal wieder auf Beutetour in den rauen Wassern des Heavy Metal-Haifischbeckens schickt. Von seiner Ankündigung vor wenigen Jahren, dass es keine weiteren Alben der Piratencrew mehr geben würde, ist jedenfalls nicht mehr viel übrig geblieben.
Nun soll "Resilient" also den Ruf reparieren, den der Vorgänger "Shadowmaker" so vorzüglich zerstört hatte. Aber so richtig will die Kurskorrektur nicht gelingen. Dafür klingen selbst die besseren Stücke, wie etwa Soldiers Of Fortune oder Bloody Island, einfach zu formelhaft und zu konstruiert. Nach einem Nachfolger für frühere Großtaten wie Branded & Exiled, Blazon Stone, Port Royal, Bad To The Bone oder Conquistadores sucht der Hörer - wie schon beim Vorgänger - vergeblich.
Stattdessen bekommt er bei Stücken wie Adventure Highway eine mäßige JUDAS PRIEST-Coverversion vorgesetzt, bei der zu viele Elemente geklaut wurden. Darum verteilen sich eine Vielzahl durchschnittlicher Metal-Kompositionen wie etwa The Drift oder Crystal Gold, die früher als Füllmaterial angesehen wurden, hier aber zu den besseren Songs gehören. So symbolisiert einzig die Rückkehr von Band-Maskottchen Adrian auf dem Cover einen Brückenschlag zu den erfolgreichen Zeiten.
Unter dem Strich bleibt auch "Resilient" ein Album, das dem guten Ruf, den RUNNING WILD dereinst genossen, nicht wirklich gerecht wird. Auf der anderen Seite ist es aber deutlich besser ausgefallen als noch der Vorgänger "Shadowmaker". Kapitän Rock 'n' Rolf Kasparek wäre dennoch gut beraten gewesen, seine Piratenkogge - wie versprochen - auf dem Trockendock zu lassen und diese beiden Scheiben vielleicht als Solo-CDs herauszubringen. Dann wäre RUNNING WILD mit dem durchaus gelungenen letzten Beutezug beim Wacken Open Air – und dem Mitschnitt “The Final Jolly Roger“ - in den verdienten Piraten-Ruhestand gesegelt.