RPWL The RPWL Live Experience, Metal Mind Productions, 2009 |
Yogi Lang | Vocals & Keyboards | |||
Kalle Wallner | Guitar & Vocals | |||
Chris Postl | Bass & Vocals | |||
Markus Jehle | Keyboards | |||
Marc Tauriaux | Drums | |||
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01. Hole In The Sky | 08. Opel | |||
02. Breathe In, Breathe Out | 09. Waiting For A Smile | |||
03. 3 Lights | 10. Trying To Kiss The Sun | |||
04. Start The Fire | 11. Wasted Land | |||
05. Silenced | 12. Roses | |||
06. This Is Not A Prog Song | 13. Biding My Time | |||
07. Sleep | 14. I Don't Know | |||
Wenn ich hier vor kurzem noch über Polen als das neue Land des Prog geschrieben habe, gilt das nicht nur für Bands wie QUIDAM, INDUKTI und RIVERSIDE, sondern auch zunehmend für die Infrastruktur. Denn es gibt z.B. in Kattowitz mit dem Schlesischen Theater nicht nur eine hervorragende Location für Progbands, sondern dort auch die geeigneten technischen Mitarbeiter, um die Rahmenbedingungen für einen professionellen Mitschnitt zu gewährleisten. Dies haben angesichts des diesjährigen Metal Mind ProgRockfestivals zahlreiche Bands wie zum Beispiel das DEEEXPUS PROJECT genutzt, um DVD-Produktionen zu erstellen. Nun liegt also auch der diesbezügliche Silberling von RPWLvor.
Das Konzert der Freisinger Band vom 17.02.2009 bildet dabei natürlich den Mittelpunkt der DVD. Die Setlist ist ziemlich gut gemischt, favorisiert also nicht den letzten Release (was der Titel der DVD ja nahe legen könnte). Tatsächlich wird auch den frühen Jahren ihr recht eingeräumt, indem es auch Cover von PINK FLOYD (Biding My Time) bzw. SYD BARRETT (Opel) zu hören gibt. Im Vergleich zu den in letzter Zeit nicht nur bei Fernsehaufzeichnungen (Rockpalast!), sondern auch DVD-Produktionen oftmals zu beklagenden hektischen Schnitten und waghalsigen Kamerafahrten, gibt es hier wohltuend ruhige Einstellungen, toll eingefangene Sets und Lichteffekte und eine durchdachte Bildgestaltung. Edel, dunkle Farbtöne herrschen vor und es gibt immer mal wieder (auch live genutzte) Einspielfilmchen als Überblendungen. Der Klang bietet, zumindest bei meinem bescheidenen Equipment, keinerlei Anlass zum Meckern. Allerdings ist das Publikum, was allerdings bei der Musik auch kein Wunder ist, eher andächtig und ziemlich gesittet, das Teil taugt also nur bedingt zur Partyscheibe.
RPWL präsentiert sich mit den gewohnten Vor- und Nachteilen: Man wird sicherlich keinen Innovationspreis mehr gewinnen und Yogi Lang als Leadsänger ist (im Gegensatz zu seinen unbestreitbaren Qualitäten am Synthie) einfach Geschmackssache. Andererseits ist Hole In The Sky immer noch zum Niederknien schön, es gibt tolle, floydige Sounds und hübsche Soli von Wallner und Jehle (z.B. bei 3 Lights) und jede Menge Wohl(fühl)klang für die NeoProg-Fraktion. Also ein richtig guter Liveeindruck für Fans und Newbies – sofern es diesen nach “Start The Fire“ noch bedurfte. Aber das Auge isst ja bekanntlich mit (und da gibt es, wie oben ausgeführt, eigentlich nix zu kritteln).
An Extras gibt es ein Interview mit Yogi Lang und Kalle Wallner, ein Video von Breathe In, Breathe Out, ein (wie üblich eher überflüssiger) kurzer Tourfilm mit der Demoversion von Sleep inklusive und einige Bildergalerien und Infos über Bandhistorie und Diskographie samt Websites und Desktopbildern. Insgesamt also eine mehr als anständige Angelegenheit mit mehr als anderthalb Stunden Konzert und noch einmal fast vierzig Minuten Extras.