Royal Southern Brotherhood

Royal Southern Brotherhood

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.05.2012
Jahr: 2012
Stil: Southern-Blues, Soul, R&B

Links:

Royal Southern Brotherhood Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Royal Southern Brotherhood
Royal Southern Brotherhood, Ruf Records, 2012
Cyril NevilleVocals, Percussion
Devon AllmanVocals, Guitar
Mike ZitoVocals, Guitar
Charlie WootonBass
Yonrico ScottDrums
Produziert von: Jim Gaines Länge: 51 Min 59 Sek Medium: CD
01. New Horizons07. Gotta Keep Rockin'
02. Fired Up!08. Nowhere To Hide
03. Left My Heart In Memphis09. Hurts My Heart
04. Moonlight Over The Mississippi10. Sweet Jelly Donut
05. Fire On The Mountain11. All Around The World
06. Ways About You12. Brotherhood

Dort wo alles verschmilzt, sich vereint, zusammen kommt - Flüsse, Menschenrassen, Musikstile wie Blues, Soul, Gospel, R&B, Rock'n'Roll, Jazz -, wo Wüsten alsbald in Sümpfe übergehen, dort wo Musik und Religion so nahe beieinander sind, dort entstehen Freundschaften, Verbrüderungen, Brüderschaften ... wie diese: ROYAL SOUTHERN BROTHERHOOD!
Wenn sich ein NEVILLE BROTHER mit einem ALLMAN-Sohn verbündet, wenn ein erprobter Blueser dazukommt und eine Wahnsinns-Rhythmusgruppe den Takt vorgibt, dann vereint sich Memphis mit New Orleans, Delta-Blues mit Soul, R&B mit Soul - und das Ganze noch angerichtet von Produzenten-Legende Jim Gaines (die Auflistung der Scheiben wo der als Produzent oder Engineer beteiligt war würden mehrere Seiten füllen) - etwas anderes als ein tolles Album ist hier nicht zu erwarten.
Zurecht war man gespannt auf dieses Album und es brodelt bereits zu Beginn vor schwitzendem Soul und groovendem R&B. New Horizons - neue Horizonte - erschließen sich da nicht, aber man fühlt sich sofort wohl in diesem Schmelztiegel, der da herrlich vor sich hinköchelt. Cyrils tolle Soulstimme bestimmt das Flair, und die Gitarristen Devon Allman und MIKE ZITO können mit kurzen Licks in diesen Groove eintauchen und sich im Solopart gegenseitig anstacheln. Zeitlos und verführerisch gut.
Wo man sich im ersten Titel noch den Sümpfen nahe wähnte, hat Fired Up! mehr was von städtischem Flair. Die STONES klangen manchmal - in den 90ern - so ähnlich, wenn sie einen auf "Southern Flair" machten. Hier animiert ein unwiderstehlicher Rhythmus zum "Mitbewegen", die Perkussionsabteilung legt einen herrlichen Rhythmus vor und die Gitarren glänzen mit hypnotisch-subtilen Soli.

Eine kleine Sternstunde des Southern-Soul ist sicher auch Left My Heart In Memphis. Cyril Neville erinnert mit seinem Gesang an Größen wie SOLOMON BURKE, wobei er natürlich selbst schon eine Legende ist.
Auch Moonlight Over The Mississippi und Fire On The Moutain transportieren die Hitze des Südens in fantastischen Grooves. Hier mal mit wabbernden Wah-Wah-Gitarrensounds, dort mit herrlichen Slide-Gitarren-Licks und einem Gesang, der einfach in seinen Bann zieht. Soul, Gospel, Blues, R&B - alles in Songs, von denen man sich wünscht, sie würden noch Stunden laufen.
Den Großstadt-City zelebrieren die Fünf in Ways About You äußerst atmosphärisch. Da klingen jazzige Töne mit rein und die Gitarre hätte Carlos Santana nicht besser einfügen können. Und wo ich gerade an Gitarren-Helden denke: Gotta Keep Rockin' klingt im Intro zwar entfernt nach FREEs Wishing Well, aber dann fühle ich mich extremst an Herrn Clapton in den 70ern erinnert. Das geht sogar fast bis an die Zeiten von Delaney and Bonnie und, ja, fast möchte ich's sagen: BLIND FAITH heran. Geile Nummer.

Nowhere To Hide ist ein stimmungsvoller Delta-Blues, erneut vom souligen Gesang Nevilles und einer herrlichen Slide-Gitarre dominiert.
Zu meinen Lieblingstiteln hier, wohl auch weil ziemlich rockig, gehört Mike Zitos Hurts My Heart. Sowohl Zito, der diesen Titel anscheinend singt, als die ganze Nummer erinnern mich stark an JOHN HIATT, wenn der mit seinen Goners - oder wer gerade die Elektrische bei ihm schwingt - etwas rauer wird. Hiatt meets Southern Rock!
Öfters muss ich bei diesem Album auch CARL CARLTONs Projekte mit den "Songdogs" denken. Hier wie dort wurde das Beste aus mehreren Welten verschmolzen. Und wenn ich sage "aus mehreren Welten", so erstreckt sich hier die "Brotherhood" bis über den "großen Teich" nach Afrika, denn die Wurzeln von Brotherhood liegen deutlich in jenem Mutterland des Blues. Ähnliche Töne kennt man nicht nur von PAUL SIMONs "Graceland"-Erfolgsalbum. Hier mischt sich allerdings noch eine Lead-Gitarre darunter, die eindeutig auf den Southern Rock verweist, und man braucht nicht viel Vorstellungskraft, um hier Duane, Dickey, Warren … oder wen man als Referenz bevorzugt, vor Augen zu haben.
Eine absolut runde, durchgehend hervorragende Scheibe für alle Fans der genannten Stile. Dazu abwechslungsreich gemacht und perfekt inszeniert. Hoffen wir, dass diese Bruderschaft sehr lange dauern wird.

Epi Schmidt, 20.05.2012

 

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