Royal Southern Brotherhood

Heartsoulblood

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.07.2014
Jahr: 2014
Stil: Blues, Soul, Jam Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Royal Southern Brotherhood
Heartsoulblood, Ruf Records, 2014
Cyril NevillePercussion, Vocals
Devon AllmanGuitar, Vocals
Mike ZitoElectric and Acoustic Guitars, Vocals
Charlie WootonBass, Backup Vocals
Yonrico ScottDrums, Backup Vocals
Special Guest:
Omari NevilleBackup Vocals on Let's Ride
Produziert von: Jim Gaines Länge: 52 Min 12 Sek Medium: CD
01. World Blues07. Shoulda Known
02. Rock And Roll08. Let's Ride
03. Groove On09. Trapped
04. Here It Is10. She's My Lady
05. Callous11. Takes A Village
06. Ritual12. Love And Peace

Ja, ja, das verflixte und viel zitierte „zweite Album“. Zahllose Beispiele gibt es in der Musikgeschichte, von Künstlern und Bands, die ihrem gelobten Erstling kein adäquates Folgeprodukt hinterherschicken konnten. Im Falle dieser “königlichen Bruderschaft“ handelt es zwar um das zweite Studiowerk, aber eigentlich ist es bereits die dritte Scheibe, zählt man das Live-Album “Songs From The Road“ mit. Zudem haben die Herren Allman, Zito und Neville vor ihrer Verbrüderung ebenso auffällig gewirkt, wie zwischenzeitlich, als sie mit beachtlichen Solo-Alben glänzten.
Wir haben es also nicht mit “Frischlingen“ zu tun, die sich nun plötzlich orientieren müssen, sondern vielmehr mit ganz schön abgeklärten Musikern, die wissen, wo’s lang geht.

Und lang geht’s natürlich wieder durch die Südstaaten und an deren Peripherie. Vielleicht hat man beim ersten Album etwas unbeschwerter gespielt, sich keine Gedanken gemacht und das Ding einfach laufen lassen. Jedenfalls kommt erscheint mir das Debüt im Vergleich etwas “rauer“, vielleicht auf “frischer“. Was aber letztlich nichts mit der Qualität zu tun hat, denn die ist auch auf “Heartsoulblood“ sehr hoch.
Der Albumtitel unterstreicht zusätzlich, worum es geht – viel Herzblut und jede Menge Soul – und mit dem stampfenden Opener werden die Blues-Wurzeln offen gelegt. Mit riffender Rhythmus-Gitarre und Southern-Slide als Gegenpart. Der World Blues groovt natürlich mit leichtem Louisiana-Einschlag, aber rockt so prima, dass man die Nummer künftig im Live-Set der Band sicher nicht mehr missen will.
Und auch das rollende Rock And Roll geht gut ab. Würde mich im Repertoire von Kollegen wie LYNYRD SKYNYRD gewiss nicht stören.
Natürlich steht der Groove bei diesen Typen hoch im Kurs, ein Songtitel wie Groove On hätt’s da gar nicht gebraucht. Ich denke, spätestens hier zahlt sich aus, dass die Fünf nun schon ein paar Jahre in unveränderter Besetzung zusammen spielen. In dem Song versteckt sich nicht nur der Albumtitel, sondern auch eine herrliche Kollaboration von Soul, R&B und Latin-Einflüssen. Nicht zum letzten Mal auf dieser Scheibe, kommt mir manch SANTANA-Titel in den Kopf.

Und so wird man eine knappe Stunde in einen schwitzenden, schwülen, vibrierenden und pulsierenden Groove gezogen. Mal schwungvoller, mal vor Hitze schleichen, wie Callous welches als Swamp-Variante von Come Together durchgehen könnte.
Dass heutzutage noch so grandiose Soul-Nummern wie Shoulda Known geschrieben, eingespielt und veröffentlich werden, kann man irgendwie kaum glauben. Das klingt wie direkt aus den Sechzigern eingeflogen und mit den Soundmöglichkeiten von heute aufpoliert.
Man achtet aber immer darauf, dass es nicht zu beschaulich wird, und streut raue Nummern mit derben Gitarrenparts, wie Let’s Ride und Ritual ein. Zu den Anspieltipps würde ich auf jeden Fall das funkige Trapped zählen. Originell gemacht, mit zum Teil fas gerappten Vocals, cooler Gitarre und eben jenem einzigartigen Rhythm’n’Groove der RSB.
Ja, She’s My Lady könnte auch im Programm von manchem Soul-Crooner platziert sein, aber das bittersüße Takes A Village führt zurück in die Spur und muss ebenfalls Anspieltipp und Konzertfavorit werden. “Too many evils in this world“, heißt es im Text und so kann man ein Album natürlich enden lassen, sodass mit Love And Peace (“will heal the world“) das Rezept für alle Soul- und Blues-Brothers folgt.
Ein weiteres Mal macht die ROYAL SOUTHERN BROTHERHOOD richtig Lust, diese Band auf der Bühne zu sehen, denn da – wie das Live-Album schon zeigt – wird es gleich noch eine Ecke feuriger. Demnächst auch wieder in deutschen Landen!

Epi Schmidt, 27.07.2014

 

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