Royal Hunt 20th Anniversary, Frontiers Records, 2012 |
Andre Andersen | Keyboards | |||
D.C. Cooper | Gesang | |||
Andreas Passmark | Bass | |||
Jonas Larsen | Gitarre | |||
Allan Sorensen | Schlagzeug | |||
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CD 1 | ||||
01. Flight | 07. Time | |||
02. Kingdom Dark | 08. Far Away | |||
03. Stranded | 09. 1348 | |||
04. Clown In The Mirror | 10. River Of Pain | |||
05. Wasted Time | 11. Tearing Down The World | |||
06. Epilogue | 12. Message To God | |||
CD 2 | ||||
01. Cold City Lights | 08. The First Rock | |||
02. Follow Me | 09. Tears Of The Sun | |||
03. Surrender | 10. The Well | |||
04. The Mission | 11. Shadowman | |||
05. Can't Let Go | 12. Hard Rain's Coming | |||
06. Paper Blood | 13. Half Past Loneliness | |||
07. Seasons Change | ||||
CD 3 | ||||
01. Save Me (New Song) | 06. Double Conversion | |||
02. One By One (Unplugged) | 07. U-Turn | |||
03. Bodyguard (Unplugged) | 08. Sixth Sense | |||
04. Restless (Unplugged) | 09. Day Is Dawning | |||
05. Bad Luck | ||||
DVD | ||||
01. Land Of Broken Hearts | 07. River Of Pain | |||
02. Day In, Day Out | 08. Tearing Down The World | |||
03. Clown In The Mirror | 09. Martial Arts | |||
04. Far Away | 10. Third Stage | |||
05. Last Goodbye | 11. Wasted Time | |||
06. Stay Down | 12. Message To God | |||
Zu Beginn dieser Rezension sei mir ein kleiner „trip down memory lane“ erlaubt. Vor zwanzig Jahren, 1992, war das, was man allgemein Grunge nennt, der letzte Schrei in der Musikwelt. Angesagt waren Bands wie NIRVANA, PEARL JAM, SOUNDGARDEN und ALICE IN CHAINS. MTV spielte nun nur noch Bands, die in dieses Muster passten und diesen Sound kultivierten und die Plattenfirmen waren nur darauf aus, das nächste „große Ding“ aus dieser Szene zu entdecken. Wahrlich ein schwieriges Umfeld für eine Melodic Metal-Band wie ROYAL HUNT, um ausgerechnet nun ihr Debüt-Album “Land Of Broken Hearts“ auf den Markt zu bringen.
Die kreativ-treibende Kraft hinter ROYAL HUNT war von Anfang an Andre Andersen, der in Moskau geborene Keyboarder mit dänischen und georgischen Wurzeln, der auch als einziges Gründungsmitglied noch dabei ist (kein Wunder, weil er die Band mit Schlagzeuger Kenneth Olsen, der bis 2007 in der Band war, zusammen gründete). Den Namen „entlieh“ sich Andersen von einem Gemälde, das er in einem Museum entdeckte und das entsprechend Eindruck bei ihm hinterließ. Die Musik kann man am besten als Mischung aus Elementen von Yngwie J. Malmsteen und STRATOVARIUS beschreiben, ohne aber das Gegniedel des schwedischen Saitengottes auf der einen oder aber die große Theatralik der finnischen Metaller auf der anderen Seite.
Seit den Anfängen sind – wie bereits angedeutet – mittlerweile über 20 Jahre vergangen (der Titel “20th Anniversary“ bezieht sich auf das Jubiläum des Debüt-Albums) und die dänisch-russisch-schwedisch-amerikanische Gruppe ist nicht nur immer noch dabei, sondern hat im vergangenen Jahr mit “Show Me How To Live“ ein weiteres exzellentes Album (ihr mittlerweile elftes) veröffentlicht. Aus Anlass der zwei Dekaden andauernden Band-Historie legen ROYAL HUNT nun eine Retrospektive vor – und was für eine.
Viele andere Bands schnappen sich einfach zehn bis 14 ihrer besten Songs, nehmen ein oder zwei neue Tracks auf und hauen ein Album raus. ROYAL HUNT hingegen legen ein Paket vor, das schon auf Grund seines schieren Umfangs außergewöhnlich ist. Drei pralle CDs und eine DVD stehen unter dem Namen “20th Anniversary“ und dürften sowohl jeden Fan als auch diejenigen, die ROYAL HUNT mal genauer kennen lernen wollen, vollauf begeistern. Darauf sind 30 ihrer besten Songs vertreten, wie etwa Clown In The Mirror, Wasted Time, Tearing Down The World, Paper Blood, Message To God, Can’t Let Go oder Tears Of The Sun. Außerdem haben sie mit Save Me einen neuen Song sowie mit One By One, Bodyguard und Restless drei bekannte Stücke in einem neuen akustischen Gewand am Start.
Als wenn das nicht bereits ein wahrlich außergewöhnliches Paket wäre, packen ROYAL HUNT noch eine DVD mit den zwölf offiziellen Videos dazu. Diese Zusatzgabe macht dann aus dem ohnehin umfassenden und außergewöhnlich gut zusammengestellten Paket ein hervorragendes, das Freunde des Melodic Metal mehr als zufrieden stellen wird. Eine solche wahrhaftige Best-Of-Zusammenstellung würde man sich von mehr Bands wünschen. Wer hier nicht zugreift, der ist wirklich selber schuld.
Leider ist aus ROYAL HUNT nicht das ganz große Ding geworden, dass sie hätten werden können. Dafür haben neben den damaligen Umständen sicherlich auch die zahlreichen Umbesetzungen gesorgt. Aber vielleicht sorgt dieses Paket dafür, dass die Band in Zukunft mehr Aufmerksamkeit erhält. Zu wünschen und zu gönnen wäre es ihnen allemal – am besten nachzuhören eben auf dieser Zusammenstellung.