Rotor Fünf, Noisolution, 2015 |
Tim | Guitar | |||
Martin | Guitar | |||
Marco | Bass | |||
Milan | Drums | |||
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01. Echolot | 05. Vollast | |||
02. Fette Kette | 06. Oktagon | |||
03. Scheusal | 07. Herrengedeck | |||
04. Rabensol | 08. Weltall Erde Rotor | |||
Nach fast fünf Jahren gibt es nun wieder ein neues Studioalbum der 1998 gegründeten Berliner Instrumental-Psycho-Stoner von ROTOR, und man benötigt wohl keinen Telefonjoker um herauszufinden, die wievielte Scheibe “Fünf“ wohl ist. Um unwichtige Dinge haben die Jungs – inzwischen zu viert mit zusätzliche Gitarrenkraft – ohnehin nie groß Aufhebens gemacht, was zählt ist die Musik. Und die ist, wo man nunmehr mit Noisolution einen guten neuen Heimathafen gefunden hat, von gewohnt erstklassiger Qualität.
Mit ihrer ebenso beseelten wie leidenschaftlichen Mischung aus Energie, Grovve, Druck und Tiefgang stehen ROTOR nach wie vor ziemlich einzigartig in der (Musik)-Landschaft da. Zwischen den Grenzpfählen Psychedelic, Stoner, Krautrock, Prog und sogar Jazz Rock gehen ROTOR dorthin, wo sich andere Bands nie hin trauen würden und bleiben trotzdem erdig und greifbar. Kompakter als COLOUR HAZE, verspielter als KARMA TO BURN und sandiger als HYPNOS 69 haben die Berliner einfach ihr ganz eigenes Schubladenfach entwickelt.
Da gibt es mächtige gitarristische Ausbrüche (Echolot), dunkle Stoneranwandlungen (Fette Kette), aber auch geradezu fluffige Sounds (Rabensol) und vertrackt-verzwirbelte Kleinode (Oktagon). Die Gitarre schlingert immer wieder, schlägt Haken und nimmt dann wieder gewaltig Fahrt auf, der Bass kann pumpend anschieben, nimmt sich aber auch gerne die Zeit für Ausflüge in jazzige und progige Gefilde und ist damit weit mehr als bloßes Fundament und die Drums halten mit dem Gespür fürs richtige Timing und dem nötigen Druck den Laden in jeder Hinsicht grandios zusammen.
Dazu ist das Ganze mit einem richtig schön fetten Soundgewand versehen von Charlie Paschen (COOGANS BLUFF). Gelegentlich etwas zugänglicher als sonst (Vollast), aber immer noch spannend, vielseitig, aufregend und weiterhin einfach ein Unikat - ROTOR verwöhnen mit diesem Album ebenso die alten Fans, wie sie (hoffentlich) neue dazugewinnen werden. Qualität muss sich doch auf Dauer durchsetzen.