Rotor Festsaal Kreuzberg, Elektrohasch, 2011 |
Tim Mentzel | Guitar | |||
Marco Baale | Bass | |||
Milan Pfützenreuter | Drums | |||
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01. Drehmoment | 06. Transporter | |||
02. Hart Am Wind | 07. Klar Schiff | |||
03. 3 | 08. Derwisch | |||
04. An3r4 | 09. Die Weisse Angst | |||
05. Karacho/Heizer | ||||
Na, das war aber auch mal an der Zeit. Endlich gibt es ein offizielles Livealbum von ROTOR, dem Berliner Trio, das man beleidigt, wenn man es lediglich als Stonerband bezeichnen würde und dem eben auf der Bühne gerade so richtig die Propellerflügel wachsen. Passenderweise mitgeschnitten im Herzen von Kreuzberg, im Festsaal, in dem früher türkische Hochzeiten zelebriert worden sind, bekommt der Hörer, der ROTOR noch nie live gesehen hat, einen kleinen Eindruck davon, was er bisher verpasst hat in seinem Leben.
In erster Linie rekrutiert sich die Setlist aus den beiden Vorgängeralben “3“ und "4" und vom Start weg merkt man, welch gut geölte Maschine hier läuft. Schlagzeuger Milan Pfützenreuther legt mit seinen ungeheuer präzisen, aber dennoch irgendwie lässig wirkenden Beats das Fundament, auf dem sich Marco und Tim austoben können. Dabei ist insbesondere der Bass unendlich mehr als ein Begleiter, sondern vielmehr ein weiteres Leadinstrument, mit dem Marco immer wieder Akzente setzt, Haken schlägt und fette Groove einfließen lässt. Dazu dann noch der vielseitige Gitarrist Tim, der zwischen feist rockend und feingliedrig virtuos alle Spielarten beherrscht und auch demonstriert – oftmals in einem einzigen Song (man höre nur Transporter).
Das ist deutlich mehr als fuzzgetränkter Stonerstoff, hier gibt es crimsonide Klänger (Klar Schiff) und psychedelische Longtracks (Die Weisse Angst) und jede Menge Energie, Dynamik und einfach ungebremste Lust am Musik machen. Einziger kleiner Wermutstropfen ist die für ein Livealbum einer derartigen Klasseband etwas überschaubare Spieldauer der Scheibe. Das gibt es nur ein Gegenmittel: Auf zum nächsten ROTOR-Konzert und die Jungs live erleben!!