The Steve Schuffert Band

Roth, Wunderbar, 11.04.2003

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 11.04.2003

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Roth, Wunderbar, 11.04.2003

Mann, was war das für 'ne scheiß Gurkerei bis ich endlich in Roth (bei Nürnberg) ankam.
Andererseits, wär's ja auch komisch, wenn so ein Bluesfestival direkt an der A 3 stattfinden würde. Ein paar Landstraßen müssen schon sein - zumal wenn der Routenplaner nix taugt!
Aller "Crossroads" zum Trotz, schaff' ich es tatsächlich um Punkt 21 Uhr die "Wunderbar" zu betreten. "Guten Abend, ich sollte auf der Gästeliste stehen, ich bin der Epi vom Hooked on Music". Antwort: "Da wissen wir zwar nichts davon, aber... so wie du aussiehst... ok".
So wie ich aussehe?? Na, das hätte ich mal früher wissen sollen!!

Viel Zeit drüber nachzudenken bleibt nicht, denn die Steve Schuffert Band betritt ziemlich pünktlich schon die Bühne der Wunderbar. "Band" finde ich ja immer etwas übertrieben bei einem Trio, denn meistens fehlt mir da irgendwas. Heute ist das, kann ich jetzt schon verraten, nicht der Fall. Was für ein Sound dröhnt vom ersten Moment an aus der kleinen P.A.! Die drei Musiker sind alle hervorragend zu hören, lediglich Steve's Gesang kann sich anfangs nicht so recht gegen das "Brett" durchsetzen, das gefahren wird. Allen voran natürlich Steve Schuffert: Was aus seiner Fender Stratocaster und einem kleinen Fender Amp (mit vorgeschaltetem Marshall-Preamp) rausbläst, ist schlicht der Wahnsinn!

Die Setliste unterscheidet sich praktisch kaum von der aus Daniels Bericht. Beim dritten Song The Devil's Door, nimmt Herr Schuffert seine Sonnenbrille ab, denn das erste längere Solo am Bühnenrand steht an. Viele sollten folgen.
Klar, so verschieden sind die Songs nicht, aber die Jungs schaffen es trotzdem, keine Sekunde Langeweile aufkommen zu lassen. Großen Anteil daran hat Bassist Pete Tomarakos, der von einfach treibenden Läufen, bis zu filigranen, quasi schon Solo-Duellen mit Steve, alles drauf hat. Sein Sound tut ein übriges dazu: Nix "rumwummern" - knackig, drahtig, drückend. Wie kann nur ein so dürrer Kerl, so einen Klang erzeugen??
Wie auch immer - die Jungs geben Gas. Wenn's rockt, dann ROCKT'S! Und wenn's bluest", dann... rockt's meistens auch. Aber Blues muss sein, schließlich sind wir hier ja bei den Rother Bluestagen. Jimi Hendrix' Red House muss dafür herhalten. Wie gesagt, auch da wird irgendwann die Grenze zum Rock überschritten.

Zu den Ungerechtigkeiten dieser Welt gehört, dass Walk On Down The Road kein, mindestens Top-10, Hit ist. Hört lediglich etwas abrupt auf.
40 Minuten sind um und eine kurzer Akustikset folgt, mit One More Time, bei dem Bassist Tomarakos das Solo auf dem Bass (auf was auch sonst) spielt, und The Wind Cries Mary.
Der neue Song Put Up Or Shut Up, ein geiler Rocker, bei dem mir ausnahmsweise eine zweite Gitarre recht käme, beschließt den ersten Set.
Der zweite Set setzt sich ähnlich fort. Hauptsächlich wird gerockt und ein ums andere Mal ist man von Herrn Schufferts Fingerfertigkeit beeindruckt.

Insgesamt werden an diesem Abend fünf neue Songs gespielt - beachtlich.
Love, Sex And Freedom (wer könnte dazu schon Nein sagen...) ist reichlich Hendrix-inspiriert und auch hier glänzt wieder Bassist Pete Tomarakos.
Ein weiterer, kurzer Akustik-Set folgt, mit Time Is Not Over und einem weiteren neuen Song, der mich etwas an Don McLean und Paul Simon denken lässt. Auch elektrisch folgt eine neuer Song und der knallt richtig gut rein! Hat so'n bisschen was von Brown Sugar.
Logisch, All I Need Tonight kommt, ebenso wie das Drum-Solo von Matt Carmichael, welches durchaus unterhaltsam ist. Vor allem wenn er wie einst John Bonham mit bloßen Händen über Trommeln und Becken wirbelt. Seine Kollegen steigen ein und setzen einen Deep Purple-Schluss dahinter.

Steve Schuffert begibt sich ins Publikum für den Start von One More Second Chance und treibt die Stimmung mit diesem Rocker weiter nach oben (soweit das bei Mittelfranken halt möglich ist). Ein weiterer Stevie Ray Vaughan-inspirierter Song beschließt dann den Abend.
Die Uhr steht auf kurz vor Zwölf! Mit einer Pause von vielleicht 20 Minuten, hat die Band also bald drei Stunden gerockt. Das muss man auf diesem Niveau erst mal nachmachen.
Das entschuldigt auch, dass insgesamt dem Programm etwas der "rote Faden" gefehlt hat. Oftmals wurde die steigende Begeisterung durch Akustiknummern, Drum- oder Bass-Solos wieder etwas eingedämmt. Bei der Länge des Programms aber verständlich.

Gleich danach begaben sich die drei Jungs noch zum Merchandising-Tisch um alles mögliche zu signieren und für ein bisschen Smalltalk war auch noch Luft.
Die Steve Schuffert Band ist jedenfalls ein absoluter Live-Knaller, den ich mir hoffentlich bald wieder mal ansehen kann - was jeder Rock-Fan tun sollte!

Epi Schmidt, 12.04.2003

 

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