Rose Tattoo Tatts: Live In Brunswick, Golden Robot Records, 2017 |
Angry Anderson | Gesang | |||
Pete Wells | Gitarre | |||
Rob Riley | Gitarre | |||
Geordie Leach | Bass | |||
Dallas "Digger" Royall | Schlagzeug | |||
| ||||
01. Out Of This Place | 08. Texas | |||
02. Bad Boy For Love | 09. One Of The Boys | |||
03. Assault And Battery | 10. Branded | |||
04. Tramp | 11. Revenge | |||
05. We Can't Be Beaten | 12. Juice On The Loose | |||
06. Butcher And Fast Eddy | 13. Rock And Roll Outlaw | |||
07. Rock And Rol Is King | 14. Scarred For Life | |||
Innerhalb Australiens wurden sie immer gerne als die „kleinen AC/DC“ bezeichnet. Das mag ROSE TATTOO damals ein wenig gestört haben, aber mittlerweile ist es ja vielmehr eine Art Adelstitel und wird auch gerne so gesehen. Aber in ihrer Hochphase Anfang der 1980er Jahre waren Angry Anderson, Pete Wells, Rob Riley, Geordie Leach und Dallas “Digger“ Royall einer der heißesten Musikexporte aus dem Kontinent „down under“. Kaum eine andere Band rockte schnörkelloser und mitreißender als das Quintett – und das sowohl live als auch auf Platte. Im vergangenen Jahr wurden ja die ersten vier Scheiben der Band von Repertoire Records wiederveröffentlicht. Und nun zieht Golden Robot Records nach und schließt die Lücke mit einem Release, der die Live-Qualitäten der Band im Jahr 1982 eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Denn “Tatts: Live In Brunswick“ zeigt die Band so live und ungekünstelt wie nur irgendwie möglich, eben ohne Netz und doppelten Boden. Der Sound ist sehr rau belassen worden. Eben genauso, wie er es damals an jenem Abend auch in dem Bombay Bicycle Club in Brunswick war. Darauf muss man sich einlassen und darf eben keine Hochglanz-Produktion erwarten. Aber die hätte auch nicht zu ROSE TATTOO gepasst – und schon gar nicht in der damaligen Zeit. Die Band hatte ja auch immer schon diesen Anteil „Dreck“ in ihrem Sound, der auch hier wieder herrlich durchschimmert und der Band ihren ureigenen Charakter verleiht. Dieser zeigt sich auch hier wieder in Nummern wie Bad Boy For Love, Assault And Battery, We Can’t Be Beaten, Butcher And Fast Eddy, Branded, Rock And Roll Outlaw oder Scarred For Life, die hier zu den Highlights zählen.
“Tatts: Live In Brunswick“ ist ein tolles, weil authentisches und mitreißendes, Live-Dokument einer Band, die in der Geschichte des harten Rock ‘n‘ Roll nie den verdienten kommerziellen Durchbruch geschafft haben mag, aber deren Einfluss auf später folgende Bands – wie unter anderem GUNS ’N’ ROSES und sicherlich auch die L.A. GUNS - nicht unterschätzt werden sollte. Wieso sie so einflussreich waren, das kann man hier perfekt nachempfinden. Ihr harter Rock war immer echt und lebendig (und erzählte auch Geschichten aus dem Leben). Sie waren eben nie die “kleinen AC/DC” sondern eigentlich immer die großen ROSE TATTOO – egal ob im Studio oder eben auch live wie auf dieser Scheibe.