Rosanne Cash The River & The Thread, Blue Note Records, 2014 |
Rosanne Cash | Vocals | |||
John Leventhal | Guitars, Bass, Keyboards, Mandolin, Organ, Drums, Harmony Vocals, Celeste | |||
Shawn Pelton, Dan Rieser | Drums | |||
David Mansfield | Violin, Viola | |||
Tim Luntzel | Upright Bass, Bass | |||
Jon Cowherd | Wurlitzer Piano | |||
Dave Edgar | Cello | |||
Larry Farrell | Trombone | |||
Gabe Witcher | Fiddle | |||
Rodney Crowell, Amy Helm, Kris Kristofferson, John Prine, Tony Joe White, Allison Moorer, Cory Chisel | Harmony Vocals, Choir | |||
Catherine Russell, Curtis King, Tabitha Fair, Tawatha Agee, John James | Backing Vocals | |||
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01. Feather's Not A Bird | 07. World Of Strange Design | |||
02. The Sunken Lands | 08. Night School | |||
03. Etta's Tune | 09. 50.000 Watts | |||
04. Modern Blue | 10. When The Master Calls The Roll | |||
05. Tell Heaven | 11. Money Road | |||
06. The Long Way Home | ||||
Was Countrystar Rayna James aus der US TV-Serie "Nashville" sucht, hat Country-Ikone Rosanne Cash längst gefunden: eine stilsichere, charaktervolle, musikalisch wie lyrisch eindrucksvolle Umsetzung ihrer Ideen. Eine reife und erwachsene, in gewisser Weise unverwechselbare Darstellung des amerikanischen Südens anhand eines Streifzugs durch markante Orte, geschichtsträchtiger Regionen und exemplarischer Einzelschicksale. Tennessee, Arkansas, Mississippi, Nashville, Memphis und Mobile sind die Schlaglichter ihrer Reise.
Rosanne Cashs lyrische Einfühlsamkeit, ihr geschickter Umgang mit Worten und Metaphern wiegt hier ebenso schwer, wie der prägnante, durch Ehemann und Produzent John Leventhal inszenierte Klangkosmos, der sich aus den Stilkaskaden des Südens speist. Hier ein wenig Appalachen-Folk, dort eine Prise Front-Porch Country, ein Schüppchen Nashville-Pop, eine scharf bemessene Dosis Gospel-Feeling sowie kammermusikalische, streicherumhüllte Nachtgedanken destillieren durch einen gediegenen, roots-inspirierten Filter.
Wer den Produktionsstil ihres Ehemanns und Multiinstrumentalisten John Leventhal kennt, kann sich lebhaft vorstellen wie Rosannes "The River & The Thread" klingt. Bei aller Bodenständigkeit, immer auch ein wenig elegant, geschmackvoll abgerundet und bar scharfkantiger Ecken und Kanten. Die Protagonistin selbst singt mit der reifen Erfahrenheit einer Frau, die die Herkunft ihres Cash-Stammbaums nicht verleugnen kann.
Die angetretenen Freunde und Kollegen, wie Rodney Crowell, Derek Trucks, Kris Kristofferson, John Prine, Allison Moorer und Tony Joe White vervollständigen das schlüssige und eindrucksvoll gezeichnete Bild eines lebhaften amerikanischen Südens, dessen historische und musikalische Vielfältigkeit auf Jahre hinaus genügend Stoff für vollmundiges Songwriting liefern wird und selbst einem fiktiven Nashville-Star wie Rayna James genügend Anreize schaffen wird, ihr ambitioniertes Profil zu schärfen. Rosanne Cash hingegen hat die Ziellinie längst überquert.