Titel |
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CD 1: |
01. What's Going On |
02. Shadow Play |
03. Follow Play |
04. Tattoo'd Lady |
05. All Around Man |
06. I Fall Apart |
07. Daughter Of The Everglades |
08. Calling Card |
09. I'm Not Awake Yet |
10. Just The Smile |
11. Out Of My Mind |
12. Edged In Blue |
13. Philby |
14. It's Happened Before, It'll Happen Again |
15. Crest Of A Wave |
CD 2: |
01. Bad Penny |
02. Walk On Hot Coals |
03. Blister On The Moon |
04. Loanshark Blues |
05. Bought & Sold |
06. A Million Miles Away |
07. Wheel Within Wheels |
08. Seven Days |
09. Ghost Blues |
10. Cruise On Out |
11. (I Can't Get No) Satisfaction |
12. They Don't Make Them Like You Anymore |
13. Moonchild |
14. Jinxed |
15. Catfish |
Musiker | Instrument |
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Rory Gallagher | Guitar & Vocals, Saxophone |
John Wilson | Drums |
Richard McCracken | Bass Guitar |
Gerry McAvoy | Bass Guitar |
Ted McKenna | Drums |
Lou Martin | Keyboards |
Rod de'Ath | Drums & Percussion |
Wilgar Campbell | Drums & Percussion |
Brendan O'Neill | Drums |
Braucht's wirklich eine weitere “Best Of“ des viel zu früh verstorbenen irischen Ausnahmemusikers? Gab's da nicht..., tja, in der Tat, “Big Guns“ liegt tatsächlich auch schon 15 Jahre zurück und nachdem sich Rorys Todestag in diesem Jahr zum 25. Mal gejährt hat, kann man eine weitere Compilation durchaus rechtfertigen.
Echte Gallagher-Fans haben zwar ohnehin alle Scheiben im Regal, die zu Lebzeiten ihres Idols veröffentlicht wurden, aber es erschien ja mittlerweile doch einiges an interessanten Scheiben und weil man selten Zeit haben wird, den kompletten Katalog am Stück zu hören, ist so ein Querschnitt manchmal gar nicht so schlecht. Zumal, wenn die ein oder andere Nummer auftaucht, die man gar nicht (mehr) so auf dem Schirm hatte.
Und da spielt noch ein weiteres Detail mit rein, denn inzwischen sind ja auch neue Hörer herangewachsen. Und einer davon hat sich auch um die Abmischung dieses Albums gekümmert: Rorys Neffe Daniel Gallagher. Es gibt genug Leute, die nichts davon halten, Gallaghers Songs neu abzumischen, weil der schon eine genaue Vorstellung von seinem Sound hatte, aber, wie gesagt, das ist ja auch schon ein paar Jahre her und vielleicht würde Rory heute auch anders agieren. Wobei Daniel sehr nahe an den Vorlagen bleibt und sich hier keiner Sorgen machen muss, dass die Songs einen anderen Charakter erhalten. Ich finde sie klingen häufig transparenter, als gewohnt, sodass viele Licks, die sonst nur “Beiwerk“ waren, deutlicher zum Vorschein kommen. Da braucht man gar keinen besonderen Songs herauszugreifen, denn bei Rory waren praktisch überall kleine “fill-ins“ zu finden.
Die “üblichen Verdächtigen“, wie Follow Me, Tattoo'd Lady, Bad Penny oder Moonchild sind natürlich vertreten. Zumindest, wenn man die Doppel-CD in Betracht zieht, und die muss es, meiner Ansicht nach, schon sein. Aber hier wie da ist All Around Man die erste Überraschung, denn die Nummer vom gern stiefmütterlich behandelten “Against The Grain“-Album hat nicht jeder sofort auf der Zunge, wenn es um den irischen Ausnahmemusiker geht. Hier kommt Rorys hervorragend treibendes Slide-Spiel ebenso zum Tragen, wie Lou Martins wieselflinkes Pianospiel.
Auch I'm Not Awake Yet, vom ebenfalls gern übersehenen “Deuce“-Album (1971) ist hier erfreulicherweise vertreten. Neben Wilgar Campbells progressivem Schlagzeugspiel beeindruckt Gallagher mit seinem spanisch angehauchten Gitarrenspiel. Vom gleichen Album stammt die Solo-Akustik-Nummer Out Of My Mind, die einmal mehr Rorys geniales Akustikgitarrenspiel unterstreicht
Dass man hier auch einige TASTE-Songs mit drauf genommen hat, gehört ebenfalls zu den Pluspunkten. Gerade It's Happend Before, It'll Happen Again, mit seinem Jazz-Session-Charakter ist womöglich vielen nicht geläufig, die sich bisher nur mit reinen Rory Gallagher-Scheiben beschäftigt haben.
Einer der “Aufhänger“ für diese Veröffentlichung ist sicher die Einspielung des ROLLING STONES-Hits (I Can't Get No) Satisfaction, aufgenommen während der legendären Jerry Lee Lewis “London Sessions“ (1973), aber bisher nicht veröffentlicht. Neben Rory und Jerry sind hier noch solche Stars, wie Albert Lee und Peter Frampton an den Gitarren und Kenny Jones (FACES, später THE WHO) am Schlagzeug dabei. Da wird jetzt nicht die Jahrhundert-Coverversion draus, aber ist doch interessant, welche eher groovige, gezügelte Version aus dem Original entstanden ist.
Letztlich sind es Rorys eigene Songs, die sein einzigartiges Talent spiegeln und stellvertretend dafür steht das ausgefuchste They Don't Make Them Like You Anymore. Denn genauso ist es. Er sich daran gern wieder einmal erinnern möchte, kann seine alten Scheiben rauskramen, oder sich einfach mit dieser “Best Of“ eine richtig gute Zeit verschaffen.