Rory Block

From The Dust

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.03.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Rory Block
From The Dust, Telarc, 2005
Rory Block Guitars & Vocals
Produziert von: Rory Block & Rob Davis Länge: 58 Min 13 Sek Medium: CD
1. From The Dust8. Stones In My Passway
2. One Way Down9. Dry Spell Blues
3. The Gate10. Fargo Baby
4. David Had The Blues11. Runaway Dog
5. Big As Texas12. Take A Train
6. High Water Everywhere13. Remember
7. I Be Bound14. Unprecedented Quiet

Diese Frau gehört zu den ganz großen der "Blues Damen". Auf ihrem neuen Album zeigt Rory Block wieder, welche Ausnahmestellung sie hat. Basierend auf einer schon in frühester Kindheit entwickelten Leidenschaft für den Blues, ist sie auch heute noch, und trotz einer längeren Musik-Pause von 1966 bis in die 70er, eine einzigartige Interpretin.
Jedenfalls wenn es um traditionellen, akustischen Blues geht, wie ihn die Herren aus dem Delta gespielt haben. Die mittlerweile 55jährige hat ihr aktuelles Album "From The Dust" komplett allein eingespielt und um so mehr beeindruckt ihr Können.

Der Titelsong From The Dust erinnert mich entfernt etwas an Black Water von den DOOBIE BROTHERS. Locker und trotzdem druckvoll kommt Rorys Gitarrenspiel, das von einem ausgereiften Fingerpicking-Stil getragen wird. Zarter Frauenanschlag? Von wegen, die hart angerissenen Bass-Saiten sind schon fast ein Markenzeichen dieser Frau.
Es geht hier allerdings nicht um "eine Frau und ihre Gitarre". Da sind zum Teil mehrere, akustische, Gitarren eingespielt und so kann Rory ihre Fähigkeiten was Picking und Slide-Spiel angeht oft zusammen präsentieren. Noch dazu schreibt sie fast alle Songs selbst.
Bei dem gospelhaften The Gate türmen sich ihre Background-Vocals zu einem authentischen Chor und die Stimmung hat wirklich etwas "kirchliches".
Ähnliches, wenn auch mit mehr Folk-Anteil, trifft auf David Had The Blues zu. Mit solchen Songs könnte man manchen Atheisten ins Gotteshaus locken.
Big As Texas präsentiert ein weiteres fantastisches Zusammenwirken von Fingerpicking und Slide-Guitar. Rory Block hat die ganzen Delta-Blues-Singer verinnerlicht und entsprechend viele Ähnlichkeiten tauchen immer wieder auf. Oftmals ähnelt sie auch Taj Mahal, der bei seinen akustischen Sachen oft einen vergleichbaren Elan an den Tag legt. Von dem stammt auch das Zitat: "She's very simply the best there is".

Eine Frau, die so die akustische Gitarre spielt, wird man kaum ein zweites Mal finden. Zu ihren aktuellen Veröffentlichungen gehört auch eine DVD namens "Rory Block - Teaches the Guitar of Robert Johnson" - noch Fragen, Kienzle?
So finden sich auch immer wieder Johnson-Cover auf ihren Alben. Hier ist es der Song Stones In My Passway und viel steht er der Vorlage nicht nach. Genau genommen ist das Gitarrenspiel sogar ansprechender. Das zweite Cover ist der Muddy Waters Titel I Be Bound, der im Prinzip nichts anderes ist als der Hit I Can't Be Satisfied.
So, nun muß ich auch mal den Gesang von Aurora (Rory) erwähnen. Logischerweise nicht die schwarze Blues-Mama, fehlt einem hier trotzdem nichts. Feeling und Erfahrung und Soul sind reichlich vorhanden. Auch diesen leicht improvisiert klingenden, traditionellen Blues hat die Dame absolut drauf. Bestens demonstriert in Dry Spell Blues.
Auch Fargo Baby ist ein toller Titel, mit seinem treibenden, an It's All Over Now erinnernden Rhythmus und der fast klagenden Slidegitarre darüber.
Eine Person, die ein so großes Herz für den besten Freund des Menschen hat, braucht natürlich wenigstens einen Song in dem ihre Hunde vorkommen. Bis auf den Refrain spricht und schäkert sie bei Runaway Dog mit ihren Hunden und ihr Gitarrenspiel untermalt das in perfekter Weise.

So oft kommt es wahrscheinlich auch nicht vor, daß eine Frau von Martin Guitars ein Signature Modell gebaut bekommt, aber wenn es jemand verdient, denke ich, dann Rory Block. Ich meine, es muß sich erst mal jemand eine Stunde hinsetzen und mit, fast ausschließlich, eigenen Songs und Blues so eine Kurzweil verbreiten!
An einen dieser Fernsehprediger erinnernd, steigert sich Rory während Remember wie in eine Predigt rein und mündet, fast erhofft man es, in einen himmlischen Gospel-Chor.
Der letzte Song des Albums ist ein Instrumental namens Unprecedented Quiet und zeigt, diesmal im folkigen Gewand, wie gut Rory Technik und ursprünglich-erdiges miteinander verknüpft.
Wenn man jetzt auch noch berücksichtigt, wie gut die Lady aussieht, muß man langsam Angst um die männlichen Blueser kriegen. Wer soll da noch gegenhalten?

Nachdem ich dieses Jahr schon meine Freude an Ruf's Blues Caravan, mit drei Blues-Ladies hatte, hängt Rory Block dem einen weiteren, erfreulichen Blues-Wagon hintendran.

Epi Schmidt, 25.03.2005

 

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