Ronnie Wood

The Essential Crossexion

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.08.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Ronnie Wood
Anthology - The Essential Crossexion, EMI Music, 2006
Länge: 150 Min 07 Sek Medium: Do-CD
CD 1 - Ronnie Wood:
1. I Can Feel The Fire10. Breathe On Me
2. Cancel Everything11. Somebody Else Might
3. Far East Man12. Josephine
4. Big Bayou13. Testify
5. If You Don't Want My Love14. Whatdd'ya Think
6. 123415. This Little Heart
7. Fountain Of Love16. Little Mixed Up
8. Seven Days17. You Strum And I'll Sing
9. Always Wanted More
CD 2 - Groups:
1. You're On My Mind (The Birds)11. Flying (Faces)
2. You Don't Love Me (The Birds)12. Gasoline Alley (Faces)
3. No Good Without You Baby (The Birds)13. Miss Judy's Farm (Faces)
4. How Can It Be (The Birds)14. Too Bad (Faces)
5. Midway Down (The Creation)15. Maggie May (Rod Stewart)
6. The Girls Are Naked (The Creation)16. Stay With Me (Faces)
7. I Ain't Superstituos (The Jeff Beck Group)17. Every Picture Tells A Story (Rod Stewart)
8. All Shook Up (The Jeff Beck Group)18. Ooh La La (Faces)
9. Plynth (Water Down The Drain) (The Jeff Beck Group)19. Everything Is Turning To Gold (The Rolling Stones)
10. Jailhouse Rock (The Jeff Beck Group)20. Black Limousine (The Rolling Stones)

Am 1. Juni nächsten Jahres wird es soweit sein und Ronnie Wood wird in den Kreis der 60jährigen bei den ROLLING STONES aufgenommen werden. Mehr als drei Jahrzehnte, also über die Hälfte seines Lebens, verbringt er jetzt schon in den Fängen dieser Band, die ihn ganzen Heerscharen vermeintlich (oder tatsächlich) hochkarätiger Gitarristen vorzog, als Mick Taylor Mitte der 70er ausstieg. Von Rory Gallagher bis Jeff Beck und selbst Michael Schenker reichte die Kandidatenliste.
Von allen hätte Ronnie aber wahrscheinlich den geringsten Grund gehabt, bei den STONES anzuheuern. War er nicht der Gitarrist der erfolgreichen FACES? Jener Gruppe, die einen ähnlichen Musik- und Lifestyle pflegte, der allerdings für die Spitzenklasse wohl doch zu chaotisch war. Wäre aber Rod Stewart nicht schon geraume Zeit dabei gewesen seine Solokarriere zu forcieren... wer weiß.

Ronnie Wood ist im Prinzip der geborene Teamplayer. So stand er zeitlebens immer im Schatten und war der Wasserträger für Stars wie die genannten Jeff Beck, Rod Stewart und dann eben Mick Jagger und Keith Richards. Gerade letztere sorgten dafür, dass sich seine kompositorischen Beiträge auf ein Minimum beschränkten. Zumindest was die 'Credits' angeht.
Dass eine Menge an Potenzial in ihm steckt, hat er auf zahlreichen Solo-Alben bewiesen und das wird mit dieser 'Anthology' zurecht gewürdigt.
Auf CD 1 gibt es einen Querschnitt durch seine Solowerke und vieles hört sich natürlich STONES-mäßig trashy an. Der raue Reggae-Groove von I Can Feel The Fire zum Beispiel, in bestem 70er Jahre Gewand und durch den Duettgesang mit Mick Jagger könnte man den Titel fast auf "Black & Blue" vermuten. Im Hintergrund trällert übrigens David Bowie mit.
Beim nächsten Song, ebenfalls von Ronnies Debütalbum "I've Got My Own Album To Do", ist es Keith Richards, der mithilft. Es verwundert nicht, dass es etwas ruhiger, in balladeskem R&B zugeht. Da wird schon der ein oder andere benebelt gewesen sein. Der Song allerdings ist absolut perfekt eingespielt, mit reichlich souligem Backgroundgesang, gemessen an STONES- und FACES-Maßstäben.
Zusammen mit George Harrison wurde die wundervolle Ballade Far East Man geschrieben und der Ex-Beatle war wohl auch bei den Aufnahmen dabei. Großartig!
Den Party-Rocker Big Bayou hat Ronnie auf sein 76er Album "Now Look" ebenso genommen, wie Rod Stewart im gleichen Jahr auf seine LP "A Night On The Town". Beide Versionen sind für mich klasse.
Wie viele Rocker, hat auch Ronnie eine ausgeprägt gefühlvolle Seite, die sich in Songs wie If You Don't Want My Love oder Fountain Of Love zeigt. Diese Songs transportieren allerdings immer einen guten und tanzbaren Groove und versetzen in gute Laune. Daneben gibt's natürlich auch die typischen Rocker wie 1234 (mit Bobby Keys am Saxofon), wo Ronnie ganz schön nach Bob Dylan klingt. Nicht von ungefähr war er bei dessen 30jährigen "Recording Anniversary" Konzert dabei und die hier vertretene Version von Seven Days daraus gehört zum besten was je einer aus einem Dylan-Song herausgeholt hat. Garantiert.
Gleich fünf Songs aus "Slide On This" würdigen dieses Album zwar gebührend und auf Sternstunden wie Always Wanted More, das unvergleichliche Breathe On Me, das funkige Somebody Else Might oder die STONES-mäßige Josephine möchte man auch schwerlich verzichten. Dennoch fehlen mir Stücke wie Take A Look At The Guy und We All Get Old, von denen es übrigens tolle Coverversionen von Izzy Stradlin bzw. JOHNNY LAW gibt.
Vom letzten Album "Not For Beginners", das gemäßigter und akustischer war, kommen zwei Titel, aber Whadd'ya Think (mit Kelly Jones als Gastsänger) und This Little Heart wissen absolut zu überzeugen.
Zwei Unveröffentlichte folgen, von denen You Strum And I'll Sing wohl ein gemeinsames Album mit Rod Stewart ankündigt. Hat durchaus seinen Charme, aber ist mir zuviel heutiger Stewart denn Ron Wood.

Auf der zweiten CD wird dann die Mitgliedschaft Ronnies in 'Groups' gewürdigt. Angefangen mit seinen ersten Aufnahmen mit der englischen Band THE BIRDS, deren Songs der Zeit entsprechend mal mehr nach THE WHO (You Don't Love Me), mal mehr nach YARDBIRDS oder PRETTY THINGS (Noo Good Without You, How Can It Be) klangen. Die PRETTY THINGS könnten auch Pate für die Titel aus der 'Creation' Phase gestanden haben, gerade was den Lead- und Backgroundgesang angeht.
Mit I Ain't Superstituos wird's dann schon experimenteller und Jeff Beck zeigt an der Gitarre schon einiges von seinem Können. Während Rod Stewart da schon am Micro stand, musste sich Ronnie aufs Bassspielen verlegen, was er völlig kompetent erledigt und später ja öfters bei den ROLLING STONES im Studio einbringen konnte.
Mit Plynth (Water Down The Drain) lieferte die JEFF BECK GROUP die Blaupause für etliche Bluesrockbands und -songs. Teilweise außergewöhnliche Coverversionen von All Shook Up und Jailhouse Rock zeugen vom Potenzial dieser Truppe.
Aus der FACES/Rod Stewart-Zeit sind einige repräsentative Nummern vertreten, von denen vor allen Dingen Stay With Me und Miss Judy's Farm aber auch Too Bad Ronnies charakteristische und stilprägende Saitenarbeit unterstreichen. Gerade sein Slide-Spiel wird oft unterschätzt und zu wenig gewürdigt.
Nur zwei Titel der STONES-Phase haben es hierher geschafft: Everything Is Turning To Gold (ja, auf unbedeutenden Samplern wie "Sucking In The Seventies" durfte Ronnie schon eher mal einen Song unterbringen) und Black Limousine. Na, vor allem letzterer hätte ja hier wirklich nicht fehlen dürfen, ist dieser Slide-Boogie doch wohl eine der geilsten Nummern, die die "Greatest Rock'n'Roll Band in the World" in den letzten 30 Jahren eingespielt hat.

Für eine so lange Karriere wie die des Ronnie Wood ist eine Doppel-CD eigentlich zu kurz, trotz stolzer 150 Minuten, und mancher hätte sich etwas aus der Zusammenarbeit mit Bo Diddley oder Ronnie Lane gewünscht. Nun, ein schöner Zusammenschnitt und Überblick ist es allemal und hält ja auch nicht von dem Erwerb oder Wiederhervorkramen des ein oder anderen Albums ab.
Mit Ausnahme von Rod Stewart hat Ronnie insgesamt, für mich, die besten Soloarbeiten von all seinen ehemaligen und momentanen Bandkollegen abgeliefert. Und jetzt leg ich mir eine Live-CD von ihm ein, bevor ich mir "The Essential Crossexion" noch mal gebe.

Epi Schmidt, 05.08.2006

 

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