Ron Sexsmith

The Vivian Line

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.02.2023
Jahr: 2023
Stil: Folk-Pop
Spiellänge: 35:55
Produzent: Brad Jones

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Plattenfirma: Cooking Vinyl

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Holger Müller


s. weitere Künstler zum Review:

Ray Davies

The Hollies

Elton John

Titel
01. A Place Called Love
02. What I Had In Mind
03. Flower Boxes
04. Outdated And Antiquated
05. Diamond Wave
06. Powder Blue
07. One Bird Calling
 
08. Country Mile
09. This, That, The Other Thing
10. A Barn Conversion
11. When Our Love Was New
12. Ever Wonder
13. Flowers All Along The Pathway
Musiker Instrument
Ron Sexsmith Vocals, Guitar, Keyboards
Brad Jones Bass, Piano, Harmonica, String Arrangements

Ron Sexsmith-Platten haben immer etwas Zeitloses, Vertrautes und Tröstliches. Der kanadische Singer-Songwriter gehört zu jener aussterbenden Spezies, die unbeirrt ihren eigenen Ideen vertrauen und Melodien schreiben, die weder eine Fülle von Produzenten noch eine Reihe von „feat.“-Co-Musikern benötigen. Allenfalls einen guten Freund an den Reglern und an diversen Instrumenten, der die Idee hat, die typischen Ron-Sexsmith-Songs dieses Mal mit ein paar Bläsern und Streichern und einer guten Prise „Sixties-feeling“ aufzuwerten.

„Baroque Pop“ nennt Produzent Brad Jones diesen Sound und das trifft es ziemlich gut. Sexsmith wohnt inzwischen auf dem Land in Ontario, und dort kann man noch jeden Tag Vogelgezwitscher hören oder Blumen beim Wachsen zuschauen. Und so klingen die 11 Songs auf Sexsmith insgesamt 17. Album denn auch – wie aus der friedlichen englischen Provinz, wo Ray Davies und THE HOLLIES heute nochmals eine gemeinsame Landpartie in einem alten Range Rover unternehmen. Und manchmal werden sie sogar ein wenig übermütig und lassen dabei beschwingt eine spanische Gitarre erklingen (Diamond Wave).

Überhaupt fällt auf, dass der Kanadier diese Songs zwar alle innerhalb einiger Pandemiewochen im Jahr 2021 geschrieben hat, aber der Umzug aufs Land ihn eher zu fröhlichen und Mut machenden Botschaften inspiriert hat. „Somewhere in the darkest night, there’s a place called love“, singt Sexsmith zu Beginn des Openers A Place Called Love; was soll danach noch Dunkles kommen?

Anders als in Toronto, wo er zuvor lebte, bot „The Vivian Line“ – die Strasse, die heute an seinem Haus vorbeiführt – eben auch während Corona viel Raum zum Rausgehen und Natur genießen. Und dieses schöne Gefühl will Sexsmith in seiner Musik an seine Fans weitergeben, während Produzent Jones sich allerbeste Mühe gibt, dafür die jeweils richtigen Flöten, Streicher oder Bläsersounds zu finden, die das klassische Bass- & Gitarrenpicking-Fundament der Sounds ergänzen.

Country Mile ist dabei das opulenteste Stück auf dem Album, hier darf sich ein ganzer Orchesterklang hinter Sexsmith Stimme versammeln. A Barn Conversion startet genau dort – im Stall mit Kuhrufen und Hühnergegacker, bevor das Klimperpiano den frühen Elton John in Erinnerung ruft. Der Song sei „a goofy little story, inspired by watching TV shows of old English couples renovating 500 year old country houses”, sagt der Kanadier selbst dazu.

Nur einmal biegt der 59-jährige auf diesem Album ein klein wenig von der „Vivian Line“ ab: This, That, The Other Thing hat eher das sanfte Soul-Feeling der frühen Siebziger, von Gladys Knight oder Bobby Womack. Aber ansonsten dominiert eine Pop-Melodieseligkeit, die Sexsmith selbst in einem der Songs ironisch beschreibt: Outdated and Antiquated… oder eben einfach zeitlos… 

 

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