Rolling Stones

The Biggest Bang

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 05.09.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Biggest Bang, Universal/RST Concerts, 2007
Mick Jagger Vocals, Guitar, Harmonica, Piano
Keith Richards Guitar, Vocals
Charlie Watts Drums
Ronnie Wood Guitar
Gäste:
Darryl Jones Bass
Chuck Leavell Keyboards
Bobby Keys Saxophone
Bernard Fowler, Lisa Fisher Vocals
Blondie Chaplin Vocals, Guitar
Tim Ries Saxophone, Keyboards
Kent Smith Trumpet
Michael Davis Trombone
Länge: ca. 420 Min Medium: 4-DVD-Box
DVD 1 - Zilker Park, Austin, Texas:
1. Opening11. Learning The Game
2. You Got Me Rocking12. Little T&A
3. Let's Spend The Night Together13. Under My Thumb
4. She's So Cold14. Get Off Of My Cloud
5. Oh No, Not You Again15. Honky Tonk Women
6. Sway16. Sympathy For The Devil
7. Bob Wills Is Still The King17. Jumpin' Jack Flash
8. Streets Of Love18. (I Can't Get No) Satisfaction
9. Ain't Too Proud To Beg19. Brown Sugar
10. Tumbling Dice
Bonus Features:
Austin Mini-DocumentaryJukebox Feature
I Can't Be Satisfied from Milan, Italy
DVD 2 - Copacabana Beach, Rio De Janeiro, Brasil:
1. Opening10. Miss You
2. Jumpin' Jack Flash11. Rough Justice
3. It's Only Rock'n'Roll12. Get Off Of My Cloud
4. You Got Me Rocking13. Honky Tonk Women
5. Wild Horses14. Start Me Up
6. Rain Fall Down15. Brown Sugar
7. Midnight Rambler16. You Can't Always Get What You Want
8. Night Time Is The Right Time17. (I Can't Get No) Satisfaction
Bonus Feature:
Rio De Janeiro Documentary
DVD 3:
Saitama Super Arena, Saitama, Japan
1. Opening5. Tokyo Dome
2. Let's Spend The Night Together6. Rough Justice
3. Sapporo7. Cherry Blossoms
4. Rain Fall Down
Shanghai Grand Stage, Shanghai, China
1. Opening5. This Place Is Empty
2. Bitch6. That's What I Do
3. Midnight Rambler7. It's Only Rock'n'Roll
4. Gimme Shelter8. China, A Slow Process
River Plat Stadium, Buenos Aires, Argentina
1. Opening5. Miss You
2. Worried About You6. Ronnie And Audience
3. Football Chant7. Paint It Black
4. Happy8. (I Can't Get No) Satisfaction
Featurettes:
1. Bonnie Raitt featurette Shine A Light3. Laugh, I Nearly Died
2. Eddie Vedder featurette Wild Horses4. Dave Matthews featurette Let It Bleed
Duets:
1. Shine A Light featuring Bonnie Raitt3. Let It Bleed featuring Dave Matthews
2. Wild Horses featuring Eddie Vedder4. Wild Horses featuring Cui Jian
Jukebox Feature
DVD 4 - Salt Of The Earth - A Bigger Bang Documentary:
How Did It All Begin?China
North American TourMilan
Super BowlBuenos Aires
Back Of My HandMidnight Rambler
RioLast Show
Bonus Songs:
1. Get Up, Stand Up2. Mr. Pitiful
Bonus Features:
If It Ain't Got That Swing, feat. Charlie WattsOutlets Of Emotion, feat. Ron Wood
Hurricane, feat. Keith RichardsBusking, feat. Mick Jagger

Wenn man als die "größten Knaller" im Universum fungiert, dann dokumentiert man seine Tourneen nicht mit einer lumpigen Einfach-DVD, sondern gibt gefälligst eine vier Scheiben umfassende Box zu solchen Anlässen heraus. Das wäre ja noch schöner!
So kommt auch "The Biggest Bang" entsprechend opulent, mit über 7 Stunden Spielzeit wartet dieses Teil auf. Ein paar nette Bonus-Geschichten gibt es auch, jedoch hält sich meine Begeisterung darüber in Grenzen.
Doch von vorne: Die erste DVD enthält das komplette Konzert aus dem Zilker Park in Austin, Texas. Die Rolling Stones Revue ist zu Gast und kann wirklich damit beeindrucken, mit welchem Aufwand sie wieder zu Werke geht. Und da muss an erster Stelle Mick Jagger genannt werden, denn der betreibt sicherlich den meisten Aufwand. Mehr denn je hat er die Fäden der Show in der Hand und ohne ihn wäre die nahezu permanente Hochspannung nicht möglich. Mancher kann sich vielleicht vorstellen, was ein Über-60jähriger da im Vorfeld leisten muss.
Keith und Ronnie hat man längst vom Backgroundgesang verbannt, das übernehmen die altbekannten Bernard Fowler und Lisa Fisher, sowie Blondie Fisher. Letzterer spielt zudem fast durchgehend Akustikgitarre und hilft so, die Musik zusammen zu halten. Das Vertrauen in die beiden Hauptgitarreros ist nicht grenzenlos. Die können zwar eine beeindruckende Schau von Gitarren-Schätzchen präsentieren, aber für ein paar schiefe Töne langt es auch hier und da. Besonders Ronnie Wood tut sich da sehr hervor. Oder man spielt gleich gar nicht und setzt wie Keith hier und da einfach mal aus, bzw. reduziert es auf das nötigste.
Ab und an schleudern sie allerdings auch mal ein paar Solo-Licks heraus, die man ihnen auch vor Jahren nicht zugetraut hätte. Die Gesten und Posen sind längst vertraut: Ronnie winkt oft und gern beidhändig wie schon seit FACES-Zeiten, bei Keith dauern die 'in-die-Hocke-geh'-Phasen inzwischen länger und Jagger kennt kein Stillstehen. Recht puristisch ist der Sänger nur in Schwarz gekleidet und das zwischenzeitliche Glitzerjäckchen bleibt auch nicht lange an. Na ja, in Texas ist man solch tuntigen Outfits gegenüber auch nicht so liberal.
Nichtsdestotrotz biedert sich die Band beim Publikum mit einem Song von Waylon Jennings, Bob Wills Is Still The King, an und Keith schleimt sich mit Buddy Hollys Learning The Game Ballade ein. Da wäre mir ein Oh Boy oder Not Fade Away lieber gewesen. Immerhin legt er ein passables Little T&A nach.
Für den unnachgiebig voran treibenden Rhythmus sorgt Charlie Watts, präzise wie gehabt. Ob Bill Wyman heutzutage noch an die Leistung von Darryl Jones anknüpfen könnte, darf zu Recht bezweifelt werden. Der sorgt nämlich sehr umfassend dafür, dass hier nix aus dem Ruder läuft. Dass Keith Richards das Intro von Honky Tonk Women live wahrscheinlich noch nie richtig hingekriegt hat, dafür kann Darryl ja nix.
Leicht ergreifend, wenn Ol' Bobby Keys sein unnachahmliches Saxofonsolo hier in seinem Heimatstaat tröten darf.
Natürlich ist es ein weiterer Höhepunkt, wenn sich plötzlich der "Satellit" aus der Bühne läst und die Fünf, plus Keyboarder Chuck Leavell, auf kleinem Podium in die Mitte des Publikums transportiert. Selbst vor dem Fernsehschirm werden da die Augen größer.
Ansonsten leuchtet und blinkt die Riesenbühne wie der Kampfstern Galactica (nicht erst beim Abschlussfeuerwerk) und könnte von Douglas Adams ebenso ersonnen sein, genau wie die Figuren die auf ihr herumhampeln.

Auf der zweiten DVD geht es nach Rio de Janeiro an die Copacabana und die Atmosphäre macht doch schon deutlich mehr Laune, als die eingepferchten Texaner es vermochten. Das spürt man deutlich auch bei den Stones, die sich hier angesichts einer Menschenmenge von..., 100.000? 200.000? 1 Million?, keiner weiß es genau, insgesamt engagierter zeigen. Wieder "glänzt" Ronnie mit einigen schmerzlich schiefen Tönen in Jumpin' Jack Flash und wenn Keith in Wild Horses beim Spielen zwischendurch aussetzt, fällt es gar nicht auf. Ich schätze mal, die sind schon manchmal eine Qual für den hochprofessionellen Mick Jagger. Gut, dass da ein Blondie Chaplin noch an der Gitarre vorhanden ist. Allerdings lässt auch Jagger seinen Gesang über weite Strecken von Bernard Fowler "doppeln".
Die Harmonikatöne, die Midnight Rambler ankündigen, lösen auch meine Begeisterung aus und die Stones rocken und rollen doch noch sehr ansprechend. Nett, wie sich Mick bei Keith das OK für den Schlussspurt des Songs abholt.
Beim Coversong Night Time Is The Right Time begibt sich der Rock'n'Roll-Pirat Keith in die sitzende Position. Ja, wenn er mich, wie bei manchen Bildern aus Texas, hier nicht an "Oma Keith" erinnert, so lassen die Kräfte doch nach.
Dafür liefert Lisa Fisher hier eine Performance, die Tina Turner zu ihren Glanzzeiten auch nicht besser gebracht hätte. Ein wahres Wunder, dass ihr Mick nicht das Röckchen wegzupft. Wenn sie kurz darauf in einem knappen roten Kleid erscheint, ist sie die personifizierte 'Acid Queen'.
Ebenso bemerkenswert, dass die Songs immer noch in der Originaltonart gespielt werden. Selbst Keith schwingt sich bei Happy dazu auf. Wenn er inmitten der Copacabana den Kopf zu Honky Tonk Women zurückwirft, sieht er sogar um Jahrzehnte jünger aus. Dafür leistet er sich zusammen mit Ronnie später bei Satisfaction wieder ein böses Geschrubbe.
Über die Leinwände flackern oftmals nicht die Bühnenbilder, sondern Ausschnitte aus alten Videos oder verfremdete Animationen. Immer sind die Typen halt keine Augenweide.
Zu den Konzerten gibt es jeweils eine örtliche "Documentary", außerdem einen Probenmitschnitt von I Can't Be Satisfied aus Mailand. Kann man drauf verzichten.

Die dritte DVD bringt dann Ausschnitte aus dem Rest der Welt. Da fallen einem Europäer zwar die Gegebenheiten in China und Japan - besonders die zentrale Bühne im Super Dome - auf, aber am mitreißendsten sind die Bilder aus dem River Plate Stadion in Buenos Aires. Bei den Argentiniern ist wirklich Ausnahmezustand angesagt und manchmal möchte man Angst um die kollektiv wogende Menge bekommen. Dass die Stones das zur Höchstleistung anspornt ist nachzuvollziehen. Die Stimmung kann man schon als einzigartig bezeichnen, was auch Keith Richards bestätigt, obwohl er sonst kein Publikum besonders hervorheben mag.
Zusätzlich gibt's noch ein paar Duette, so u.a. Shine A Light mit Bonnie Raitt und Wild Horses mit Eddie Vedder. Alles ganz nett, aber nicht unbedingt essentiell.

Auf der vierten DVD findet sich dann etliches an Hintergründen und Eindrücken zu Show und Tournee. Mit am interessantesten sicher, wie die Bühne für das 'Super Bowl' Pausen-Intermezzo in Minutenschnelle auf dem Spielfeld aufgebaut wurde. Desweiteren auch schön, wenn die Band mit Get Up, Stand Up Bob Marley die Ehre erweist.
Ansonsten wäre nicht jeder Schnipsel nötig gewesen und drei DVDs hätten's wohl auch getan. Von Buenos Aires hätte ich allerdings gern noch mehr gesehen.

Jetzt kann man darüber denken und sagen was man will: Etwas vergleichbares gibt es nicht. Allein diese Bühne ist der Wahnsinn und wer betreibt für eine einzige Band heute noch so einen Aufwand? Niemand. Und wenn die musikalische Leistung auch nicht mehr der von vor einigen Jahren (Jahrzehnten muss man fast schon sagen) entspricht - manchen war sie sowieso schon immer zu schlecht - so unterstreichen doch diese Bilder wieder, die ROLLING STONES sind und bleiben "The Greatest Rock'n'Roll Band in the world!".

Ländercode: 0
Ton: DTS: Englisch; DD 5.1 Surround; PCM-Stereo
Bild: 4:3

Epi Schmidt, 05.09.2007

 

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