Titel |
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CD 1: |
01. Get Off Of My Cloud |
02. The Last Time |
03. It's Only Rock'n'Roll (But I Like It) |
04. Paint It Black |
05. Gimme Shelter (with Lady Gaga) |
06. Wild Horses |
07. I'm Going Down (with John Mayer and Gary Clark Jr.) |
08. Dead Flowers |
09. Who Do You Love? (with The Black Keys) |
10. Doom And Gloom |
11. One More Shot |
12. Miss You |
13. Honky Tonk Women |
14. Band Introductions |
CD 2: |
01. Before They Make Me Run |
02. Happy |
03. Midnight Rambler (with Mick Taylor) |
04. Start Me Up |
05. Tumbling Dice (with Bruce Springsteen) |
06. Brown Sugar |
07. Sympathy For The Devil |
08. You Can't Always Get What You Want |
09. Jumpin' Jack Flash |
10. (I Can't Get No) Satisfaction |
Musiker | Instrument |
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Mick Jagger | Vocals, Guitar, Harmonica |
Keith Richards | Guitar, Vocals |
Ronnie Wood | Guitar, Lap Steel |
Charlie Watts | Drums |
Darryl Jones | Bass, Vocals |
Chuck Leavell | Keyboards |
Bernard Fowler | Background Vocals |
Lisa Fisher | Background Vocals |
Tim Ries | Horns |
Bobby Keith | Tenor Sax |
Als Mick Jagger lapidar verlauten lässt, “dies ist unsere letzte Show“, hatte wohl manches Herz schon einen kurzen Aussetzer gehabt, aber der STONES-Front- und Showmann fügte gleich ein “von dieser Tour“ an. Man spürt förmlich wie der Planet aufatmet. Aufgeatmet haben wohl auch viele Fans, die nicht am 15. Dezember 2012 in Newark, New Jersey, sein konnten, als bekannt wurde, dass die Show in einem Pay-TV-Sender übertragen wurde. Entsprechend geistern seitdem Raubkopien in mehr oder weniger guter Qualität durch die interessierten Fan-Kreise.
Schön, dass nun, mittels “GRRR – Live!“ auch den anständigen Durchschnittsbürger diese Konzert zugänglich wird. Denn die Show hatte es ja wahrlich in sich, was Überlegung schürt, sich eine der visuellen Ausgaben zu gönnen. Aber diese Doppel-CD kann durchaus auch überzeugen. Ich finde es beeindruckend, wie die STONES ihre Setlist immer wieder (fast) völlig neu gestalten. Gleich mit dem Oldie Get Off Of My Cloud zu beginnen, dürfte manchen Teenager leicht verwirrt, aber den Altersgenossen der Band wohl die ein oder andere Freudenträne beschert haben. Mit The Last Time gleich ein weitere Evergreen hinterhergeschoben und es swingt richtig klasse. Klar, zum einen sitzt natürlich noch Charlie Watts auf dem Drum-Stuhl und zum anderen ist der üblich Background-Chor sehr präsent. Die Herren Wood und Richards durften zu jener Zeit ja gar nicht mehr, bzw. nur sehr dosiert ans Mikro. Dafür liefern sie an ihren Gitarren absolut überzeugende Vorstellungen ab.
Und trotz aller Bei-Musiker sind die STONES nach wie vor eine Gitarren-Band und so rocken sich Ronnie und Keith in üblicher Manier durchs Programm. Micks Zuruf “rock it“, während It's Only Rock'n'Roll, hätte es da gar nicht bedurft. Natürlich sind es die Gast-Stars, die hier für Furore sorgen, aber, ganz ehrlich, die Show wäre ohne diese genauso gut. Aber nichtsdestotrotz – und trotz aller möglichen Vorbehalte – muss man Lady Gaga ein gesangliche Hochleistung zugestehen, die vielleicht die spektakulärste seit... na, sagen wir, Amy Winehouse ist. Das hat schon Power!
Und auch der abgenudelte Blues Rock I'm Going Down bekommt mit den Gastgitarristen John Mayer und Gary Clark, Jr. tatsächlich noch einmal Flügel. Auch Mick Jagger hängt sich hier so richtig rein. Kurz darauf schauen THE BLACK KEYS vorbei und auch bekommt Bo Diddleys Who Do You Love? neue Power. Lag's an der Fernsehübertragung? Jedenfalls geht man hier mit großem Engagement zu Werke.
Außerdem erfreulich, dass mit Doom And Gloom und One More Shot zwei damals relativ aktuelle Titel im Programm waren und nicht nur eine Aneinanderreihung von “Greatest Hits“ stattfand. Zumal gerade One More Shot mehr rockt, als in der Studioversion. Highlights sind für mich der stimmlich hervorragend aufgelegte Mick bei Miss You (wie auch Bobby Keys Sax-Solo in dem Song) und einmal mehr Midnight Rambler, bei dem als Krönung noch Mick Taylor auf die Bühne kommt. 12 Minuten wühlen sich die Typen durch diesen über 40 Jahre alten Titel und haben immer noch einen enormen und ansteckenden Spaß dabei. Natürlich gibt es bald darauf noch eine weitere “Krönung“, wenn New Jerseys Homeboy Bruce Springsteen bei Tumbling Dice hinzustößt. Stimmlich bringt das jetzt nicht so viel, aber die Präsenz vom Boss ist selbst beim Audio-Mitschnitt spürbar.
Es hilft ja nix, auch wenn es schon reichlichst Live-Alben von den ROLLING STONES gibt, man kommt als Sympathisant wohl nicht um “GRRR – Live!“ drumherum. Zum 100.000sten Mal Jumpin' Jack Flash und am Schluss das unvermeidliche Satisfaction? Ja, bitte! In dieser Qualität ohnehin und als Appetithappen bis zum angekündigten neuen Studioalbum auch. Let's roll with the Rolling Stones!