Rolling Stones

Bridges To Bremen

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 03.07.2019
Jahr: 2019
Stil: Rock / Blues
Spiellänge: n.b.
Produzent: Michael Cohl

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Plattenfirma: Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
CD 1:
01. (I Can‘t Get No) Satisfaction
02. Let‘s Spend The Night Together
03. Flip The Switch
04. Gimme Shelter
05. Anybody Seen My Baby
06. Paint It, Black
07. Saint Of Me
08. Out Of Control
09. Memory Motel
10. Miss You
CD 2:
01. Thief In The Night
02. Wanna Hold You
03. It‘s Only Rock‘n‘Roll (But I Like It)
 
04. You Got Me Rocking
05. Like A Rolling Stone
06. Sympathy For The Devil
07. Tumbling Dice
08. Honky Tonk Women
09. Start Me Up
10. Jumpin‘ Jack Flash
11. You Can‘t Always Get What You Want
12. Brown Sugar
DVD:
All Tracks from CDs + 4 Tracks from Soldier Field Chicago
01. Rock And A Hard Place
02. Under My Thumb
03. All About You
04. Let It Bleed
Musiker Instrument
Mick Jagger Vocals, Guitar, Harmonica
Keith Richards Guitar, Vocals
Charlie Watts Drums
Ronnie Wood Guitar
Darryl Jones Bass Guitar, Backing Vocals
Chuck Leavell Keyboards, Backing Vocals
Bobby Keys Saxophone
Andy Snitzer Saxophone, Keyboards
Michael Davis Trombone
Kent Smith Trumpet
Lisa Fischer Backing Vocals
Bernard Fowler Backing Vocals
Blondie Chaplin Backing Vocals, Percussion
Leah Wood Backing Vocals on Thief In The Night

Aus den unerschöpflichen Archiven der “greatest Rock'n'Roll Band in the world“ erreicht uns eine Veröffentlichung, die nicht nur die Besucher des damaligen Bremer Konzertes erfreuen dürfte.

Es ist rückblickend ja kaum fassbar, dass das ja schon über 20 Jahre her ist. Niemand – inklusive der hier vertretenen Protagonisten – hätte damals geglaubt, dass die STONES im Jahr 2019 immer noch 'on stage' zu finden sein werden. Tatsächlich konnte damals jede Tour die letzte sein. Es gab ja keine Band, die als 'role model' hätte dienen können.

Es geht bei “Bridges To Bremen“ natürlich um die Tour zum 1997er Album “Bridges To Babylon“, dem letzten richtig guten Studioalbum der Band mit Eigenkompositionen. Klar, da waren die Experimente mit neuen Sounds und Rhythmen mit den DUST BROTHERS, aber auf der Habenseite stehen eben auch Songs, wie Out Of Control (noch heute öfter im Programm zu finden), Flip The Switch, Saint Of Me und Keef's herrliches Thief In The Night. Dazu die Hit-Single Anybody Seen My Baby.

Präsentiert wird das komplette Konzert in der Hansestadt und zeigt eine Band auf ihrem Höhepunkt. Ebenso die Show, die etwas vom Brimborium vorheriger Tourneen wegnimmt und sich mehr auf die Musik konzentriert. Mit dem “Magic Eye“ hatte man die den Fokus auf die Bühnenmitte verlegt, anstatt die Blicke der Besucher auf seitliche Leinwände zu lenken.

Dazu kam die innovative Idee, mit der “B-Stage“, die es der Band ermöglichte mitten ins Publikum zu kommen und selbst in Riesenstadien kurzzeitig eine intime Atmosphäre entstehen zu lassen.

Hierzu passt, dass die Kameraführung erfreulich unaufgeregt verläuft und hektisch Schnitte, die man aus vielen Konzertvideos kennt, praktisch nicht stattfinden. Ganz so, wie beim Rockpalast in den 70er Jahren ist es zwar nicht, aber es ist ein sehr wohltuendes Betrachten.

So wohltuend, wie die Musik. Mick Jagger stimmlich wie körperlich in Topform. Singt, klatsch dabei mit, spielt Gitarre und steht natürlich kaum still. Keith und Ronnie betreiben ihre “ancient art of weaving“ in Perfektion (man höre nur bei Saint Of Me zu) und Charlie Watts treibt die Bande mit kaum zu fassender Power an. Und so ist auch das Publikum in allerbester Stimmung und singt sich die Seele aus dem Leib. Es wird schon seinen Grund haben, dass ausgerechnet dieses Konzert zur Veröffentlichung ausgewählt wurde.

Ich finde es beeindruckend, wie die fünf Songs vom damals aktuellen Album sich perfekt ins Programm fügen, ja direkt Highlights darstellen und so auch entsprechend honoriert werden. Hier ist natürlich besonders wieder Jagger zu erwähnen, der sich mit unglaublichem Engagement in die Songs stürzt.

Ein paar liedtechnische Überraschungen gibt es auch. Darunter Memory Motel, vom 1976er “Black & Blue“ Album. Vielleicht jetzt nicht der Party-Song, aber spricht für die STONES, auch so eine Rarität zu präsentieren. Keith bei seinem Part natürlich mit Szenenapplaus.

Außerdem bringt der alte Freibeuter, bei den Stücken, bei denen er den Lead-Gesang übernimmt, neben Thief In The Night noch Wanna Hold You (“Undercover“, 1983), welches die für ihn übliche Rock'n'Roll-Nummer darstellt. Da verzichte ich, bei aller Holprigkeit, auch mal auf Happy.

Ja, und daran anschließend schiebt sie sich tatsächlich über die Köpfe der Menge hinweg: Die Brücke nach Babylon. Oder nach Bremen. Oder jedenfalls zur Stadionmitte. Heutzutage ist man schon wieder ganz andere Gimmicks gewohnt, aber damals war das als Showelement schon kaum zu übertreffen. Von entsprechender “Showmusik“ wird die Band auch bei ihrem “Walk“ begleitet.

Macht echt Spaß Jagger, Richards, Wood, Watts sowie Jones und Leavell bei ihrem “Club-Gig“ zu verfolgen. Enger Raum, lediglich ein paar bunte Lichter und purer Rock'n'Roll. Mehr kann man nicht wollen. Boys: YOU got ME rockin'!

Das Finale liefern die üblichen Favoriten. Ein Feuerwerk aus Sympathy For The Devil, Tumbling Dice, Honky Tonk Women, Start Me Up, etc. ist einfach nicht überbieten. Erst recht nicht, wenn eine Truppe mit so einem jugendlichen Elan zu Werke geht, wie es hier zu sehen ist.

Und um das noch zu toppen, sind noch vier Songs aus dem Konzert in Chicago auf der DVD enthalten. Die Bildqualität zwar nicht ganz so gut, wie die von Bremen, aber ob man Rock And A Hard Place später noch häufig gehört hat? Ebenso hört man Keith auch nicht alle Tage All About You (von “Emotional Rescue“) singen.

Dazu noch Let It Bleed  auf der B-Stage gespielt. Eine feine Ergänzung, die das Bremer Konzert zwar nicht nötig gehabt hätte, die wir aber gerne mitnehmen.

Wenn ich an dieser Stelle einen Wunsch äußern darf: 1990 in München fand ich auch ziemlich gut. Ansonsten freu ich mich aber auch gerne noch häufig mit den Leuten in Norddeutschland.

 

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