Roland Heinrich	Gesang, Gitarre, Mundharmonika, Kazoo, Percussion
Rudie Blazer	Hawaii Gitarre, Mandoline, Lap Steel, Gitarre, Gesang
Christian Fausten	Schlagzeug
Nout Grupstra	Mandoline, Fiedel, Banjo, Singende Säge
Stefan Höhnerbach	Klarinette
Markus Krieger	Klarinette, Tuba
Martin Middelhauve	Geige
Oldrik Schulz	Kontrabass, Ukulele
Thomas Block	E-Gitarre
Britta Vehar	Gesang, Händeklatschen & Fußstampfen
Uwe Grefrath	Cajón
Produziert von: Thomas Block & Roland Heinrich Länge: Min Sek Medium: CD
"Einsam & Ausgebremst"
01. Warten auf den Zug	08. In ferne Länder zieh'n
02. Mondschein und Wein	09. Das Land meines Kindheitstraums
03. Ben Dewberrys letzte Fahrt	10. Ich such mir eine neue Frau
04. Treib mir die Trübsal aus	11. Frankie und Jenny
05. Betrübter Jodler #3	12. Wann immer Du willst
06. Und jetzt ist er im Knast	13. Betrübter Jodler #6
07. Ein Traum unerreicht	14. ich vermiss' den Mississippi und Dich
"Common Verse"
01. Bells & Whistles	08. Ursa Major
02. Chemical Dependance	09. The Whistler Knows Best
03. 17 Years More	10. Cumberland Sound
04. Black Skies For	11. Ringing In The Days
05. The Wicks Have Met	12. Swagger & Honesty
06. Cadillac Limousine	13. Broken Rider
07. Bottomland

Den aus dem Ruhrgebiet stammenden Singer-Songwriter Roland Heinrich entdeckte ich erstmalig im Vorprogramm des Danny & Dusty-Auftritts im Dortmunder FZW. Obwohl Heinrich schon seit fast zwanzig Jahren mehr oder weniger umtriebig die sogenannte Roots-Music-Szene des Ruhrgebiets belebt und in den letzten Jahren zwei von der Presse bejubelte Alben veröffentlichte, entging mir bislang sein beachtliches Schaffen.

Heinrich, der sich zu Studienzwecken (Anthropologie) auch an der Iowa State University einschreiben liess und zur Vertiefung seiner musikalischen Vorlieben den Süden der Vereinigten Staaten bereiste, vollendete dann endlich im Jahre 2005 seine Idee, die Texte des ersten Country-Superstars, Jimmie Rodgers, ins Deutsche zu übersetzen. Was zunächst als schwierig anmutet, löst sich bei näherem Hinhören schnell in Wohlgefallen auf, weil Heinrich es schafft, die mithin als sperrig verschrieene Deutsche Sprache angenehm geschmeidig zu gestalten, und die recht simplen, aus dem Leben gegriffenen Jimmie Rodgers-Lyrics ohne gefährliche Fallstricke in unsere Muttersprache zu transferieren. "Einsam und Ausgebremst" passt einfach und bereitet eine gute Portion Spass. Nicht zuletzt weil Heinrichs Begleitmusiker ihr Handwerk verstehen und die These, der Deutsche könne keine Country-Music spielen, widerlegen. "Einsam und Ausgebremst" gerät also zu einem authentischen Statement und beweist erneut, dass Musik, die von Herzen kommt, keine Grenzen scheuen muss.

Heinrichs Glaubwürdigkeit, die Gabe, seine in langen Jahren gefestigte und verinnerlichte Liebe zur amerikanischen Roots-Music zu leben, beweist er noch ein Stückchen eindrücklicher mit seinem anderen Album: "Common Verse". Hier zeigt sich der ehemalige Contrabassist, der eines Tages zur Gitarre griff, um fortan als Strassenmusikant weitere Eindrücke aufzusaugen, als gewitzter Interpret selbstverfasster Songs, die den beiden Traditionals auf jenem Album in keinster Weise nachstehen. Die musikalische Umsetzung des Ganzen geschieht auf sehr entspannte, gleichwohl spannende Art und Weise, die keinen Zweifel an Heinrichs Fähigkeiten und denen seiner Mitmusikanten zulässt. Zumeist reduziert auf Akustikgitarre und Gesang, mit geschickt eingestreuten Beiträgen von Percussion, Schlagzeug und Contrabass plus gelegentlicher Unterstützung einer weiblichen Harmonie-Stimme, weiß "Common Verse" restlos zu überzeugen und beschwört eine gelungene Atmosphäre aus sprichwörtlicher Front-Porch-Lässigkeit und verträumter Melancholie. Roland Heinrich spielt sich völlig unverkrampft in die Herzen seiner Zuhörer. Große Klasse.