Titel |
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01. Don't Leave Me Now |
02. Triage |
03. Transient Global Amnesia Blues |
04. One Little Bird |
05. Something Has To Change |
06. Here Goes Nothing |
07. I'm All About Love |
08. Girl On The Street |
09. Hymn #43 |
10. This Body Isn't All There Is To Who I Am |
Musiker | Instrument |
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Rodney Crowell | Vocals, Guitars |
Larry Klein | Bass |
Jen Gunderman | Keyboards, Accordion |
John Jarvis | Piano, Organ |
John Leventhal | Bass, Acoustic Guitar |
Rosanne Cash | Vocals |
Audley Freed, Steuart Smith | Guitars |
Greg Morrow, Jerry Roe | Drums, Percussion |
Michael Rhodes, Lex Price | Bass |
John Paul White | Vocal Harmony |
Es wird Zeit für eine Bestandsaufnahme. Nicht unbedingt nur aus einem rein medizinischen Blickwinkel, sondern ganz allgemein. Ein mehr oder weniger konzentrierter Blick auf das Leben. Manches Mal spürbar fokussiert, hin und wieder auch etwas diffus. Mit 70 Lebensjahren gelingt einem das durchaus besser, denn man verfügt über die nötige Gelassenheit und Abgeklärtheit. Als vielgereister und erfahrener Songwriter besitzt man eh ein scharfes Auge für Situationen und Strömungen. Kurzerhand nennt Rodney Crowell sein aktuelles Album also schlicht und einfach "Triage". Rodneys ein wenig in Vergessenheit geratener Songwriterkollege David Baerwald trat 1992 mit seinem "Triage" Album schon einmal in ähnliche Fußstapfen.
Nachdem Rodney Crowell im Jahre 2017 mit der Diagnose Dysautonomie konfrontiert wurde (eine Entwicklungsstörung des vegetativen Nervensystems) und sich 2020 wie Millionen anderer Zeitgenossen mit den schlimmen und unangenehmen Auswirkungen der Covid 19 Pandemie herumschlagen musste, fand der gebeutelte Künstler Zeit, seine Gedankenflut zu ordnen und in 10 erhabene Songs zu gießen, die sich sowohl musikalisch als auch textlich auf hohem Niveau bewegen. Nüchtern betrachtet nichts Neues, denn in den letzten 40 Jahren hat Mr. Crowell eher selten ein durchwachsenes Album veröffentlicht. Quality is his middle name. Und nach dem Genuss dieses exzellenten Albums weiß man wieder was vorzügliche Americana bewegen kann. "Triage" spricht sowohl Herz, Bauch und Verstand an. Ein Umstand, der nicht allzu häufig vorkommt.
Crowells Songs über das Leben, sein Philosophieren über die Liebe, die Vergänglichkeit, die sozialen Ungerechtigkeiten geraten ebenso vielfältig und berührend wie die variabel gestalteten musikalischen Arrangements, die von der Feinfühligkeit und Expertise der angetretenen Kollegen wie John Leventhal, Larry Klein, John Jarvis, Jerry Roe, Jen Gunderman, Rosanne Cash, Audley Freed und Steuart Smith leben. Das klingt alles sehr in sich ruhend, aber dennoch vital genug, um dich in seinen Bann zu ziehen. Meine persönliche Bestandsaufnahme dieses Albums? Frei nach Rodney Crowell: "It Ain't Over Yet".