Roger Chapman Live At Rockpalast Hamburg Markthalle 1979 & Live At Rockpalast Essen Grugahalle 1981, Repertoire Records, 2014 |
Roger Chapman | Gesang & Percussion | |||
Tim Hinkley | Piano, Keyboards & Gesang | |||
Geoff Whitehorn | Gitarre & Gesang | |||
Nick Pentelow | Saxophon | |||
Stretch | Schlagzeug | |||
Jerome Rimson | Bass & Gesang (Hamburg) | |||
Helen Hardy | Gesang (Hamburg) | |||
Kathi O'Donoghue | Gesang (Hamburg) | |||
Steve Simpson | Gitarre, Violine, Akkordeon, Mandoline & Gesang (Essen) | |||
Poli Palmer | Synthesizer & Vibraphon (Essen) | |||
Boz Burrell | Bass (Essen) | |||
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Live At Rockpalast Hamburg Markthalle 1979 (Dauer: 97:30 Minuten) | ||||
DVD & CD 01 | DVD & CD 02 | |||
01. Moth To A Flame | 01. Burlesque | |||
02. Keep Forgettin' | 02. Can't Get In/Bo Diddley/Hoochie Coochie Man | |||
03. Face Of Stone | 03. Always Gotta Pay In The End | |||
04. Midnite Child | 04. Let's Spend The Night Together | |||
05. Who Pulled The Nite Down/Talkin' About You | 05. Hang On To A Dream | |||
06. Shape Of Things | 06. Can't Turn You Loose | |||
07. Short List | ||||
Live At Rockpalast Essen Grugahalle 1981 (Dauer: 122:00 Minuten) | ||||
DVD & CD 01 | ||||
01. Who Pulled The Nite Down | 07. He Was, She Was | |||
02. Keep Forgettin' | 08. Hang On To A Dream | |||
03. Unknown Soldier | 09. Prisoner | |||
04. Ducking Down | 10. Short List | |||
05. I Just Want To Make Love To You | 11. Hyenas Only Laugh For Fun | |||
06. Killing Time | ||||
DVD & CD 02 | ||||
01. Common Touch | 08. Jesus And The Devil | |||
02. Making The Same Mistake | 09. Can't Get In | |||
03. Midnite Child | 10. Hey, Bo Diddley | |||
04. Stone Free | 11. Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band | |||
05. Goodbye Reprise | 12. Help Me | |||
06. Blood And Sand | 13. Prisoner (Reprise) | |||
07. Let's Spend The Night Together | ||||
Als Roger 'Chappo' Chapman mit 36 Jahren seine Solo-Karriere begann, da hatte der Mann mit der markanten Röhre bereits mit den Bands FAMILY und den STREETWALKERS schon einige Erfolge vorzuweisen. Wie auch schon mit seinen früheren Gruppen war auch in seiner Zeit als Solo-Künstler die Live-Show einer der Grundpfeiler seines bis heute anhaltenden Erfolges. Wie zum Beweis wurden nun zwei Auftritte aus der Anfangsphase von Chapmans Solo-Zeit - zusammen mit seiner Backing-Band THE SHORTLIST - aus der sehr erfolgreichen und renommierten Reihe "Live At Rockpalast" veröffentlicht.
Die erste Veröffentlichung zeigt Chapman und Band im Jahre 1979 in der Hamburger Markthalle. Zu diesem Zeitpunkt hatte Chapman lediglich sein Debüt “Chappo“ veröffentlicht, so dass neben Songs dieses Albums natürlich auch viele Stücke von FAMILY und den STREETWALKERS zum Einsatz. Die Band spielt sich sichtlich voller Spaß durch den Set. Dabei sorgt der Saxophonist Nick Pentelow für einen Schuss Funk-Feeling, die Gitarre für den Rock-Anteil, die Background-Sängerinnen für einen Schuss Soul und die Rhythmus-Sektion für mächtig Groove.
Diese musikalische Spielwiese nutzt Chapman dann weidlich aus, um seine Fähigkeiten als Sänger zu demonstrieren. Und bei Songs wie Moth To A Flame, Keep Forgettin’, Who Pulled The Nite Down oder Burlesque sowie eine Klassiker vom Format eines Let’s Spend The Night Together hat er dazu auch genügend Gelegenheit. Natürlich singt Chapman diese Songs auch im Studio wirklich toll, aber auf der Bühne bringt er sie fast noch besser, weil ursprünglicher – oder wenn man so will animalischer –, rüber. Man achte nur auf das ständig präsente Tremolo direkt im Opener Moth To A Flame.
Die Bild-Qualität auf der DVD ist im Gegensatz zu der Audio-Spur eher als ausreichend zu bezeichnen. Neben den nicht immer idealen Kamera-Positionen liegt das vor allen Dingen an der Ausleuchtung und vermutlich der Aufbewahrung des Materials über all die Jahre. Und trotzdem macht es eben auch Spaß, dieser inspirierten Band nicht nur zuzuhören, sondern auch dabei zuzusehen. Suboptimale Bild-Qualität hin oder her. Ein feines Frühwerk aus der Solo-Karriere von 'Chappo'.
Die zweite "Rockpalast"-Veröffentlichung stammt aus der Essener Grugahalle und wurde 1981 aufgenommen. In der Zwischenzeit waren die beiden Alben "Mail Order Magic" sowie “Hyenas Only Laugh For Fun“ erschienen. Und so ergibt sich lediglich eine Überschneidung von acht Stücken zwischen den beiden Konzerten. Die Band wurde in der Zwischenzeit etwas umgebaut. So gibt es statt der beiden Background-Sängerinnen nun einen zweiten Gitarristen sowie einen zweiten Keyboarder.
Bei dem Auftritt in Essen ist alles größer und professioneller. Davon profitieren insbesondere die Video-Aufnahmen, die hier das Niveau erreicht haben, das man von der Marke "Live At Rockpalast" auch aus den 1980er Jahren kennt und gewohnt ist. Und auch der Ton ist besser, weil ausgewogener. Hinzu kommen die starken Songs, die Chapman und seine Band in der Zwischenzeit komponiert hatten, die ebenfalls eine deutliche Weiterentwicklung aufzeigen.
Man merkt auch der Band die Umbesetzungen und die Zahl der inzwischen gespielten Konzerte an. Die Musiker spielen sehr sauber und auf den Punkt. Und auch Chapman ist als Frontmann und Sänger weiter gereift. Das bedeutet aber, dass der Enthusiasmus, der das Hamburger Konzert ausgezeichnet hatte, hier nicht mehr so überdeutlich spürbar ist. Allerdings heißt das nicht, dass die Band lediglich Dienst nach Vorschrift machen würde, aber das letzte Quäntchen Leidenschaft fehlt, das den Auftritt in der Markthalle zu etwas besonderem gemacht hatte.
Trotzdem - oder vielleicht auch gerade deswegen - ist "Live At Rockpalast - Essen Grugahalle 1981" die ideale Ergänzung zu "Live At Rockpalast - Hamburg Markthalle 1979". Beide Konzerte zeigen die Entwicklung von Roger Chapman und seiner Band SHORTLIST sehr schön auf. Aus den Clubs auf die damals deutlich größeren Bühnen der Multifunktionshallen. Beide Auftritte haben ihre ganz unterschiedlichen Reize und machen aus unterschiedlichen Gründen nahezu gleich viel Spaß.
Beide Varianten kommen als edle Doppel-CD plus DVD-Editionen, so dass man sich zwischen der reinen Audio-Version und der Video-Variante entscheiden kann. Die Qualität der Aufnahmen ist in beiden Fällen - gemessen an den damaligen Möglichkeiten - hervorragend. Es macht Spaß, der Band zu lauschen und/oder ihr beim muszieren zuzusehen. Wie schon bei anderen Veröffentlichungen kann man hier als Musikfan nichts falsch machen. In beiden Fällen kann man nur zum Erwerb raten.