Rock Class

Off Road

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.09.2016
Jahr: 2016
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Rock Class
Off Road, Castle Road Records, 2016
Tim JägerLead Vocals, Guitar
Tobias PawlickBass, Vocals
Krister KundeKeyboards
Xaver HauckDrums, Vocals
Produziert von: Rock Class Länge: 58 Min 46 Sek Medium: CD
01. Hate Your Business08. So Fast
02. Road To Hell09. Don't Keep Me Wondering
03. Snowflake10. Can't Get Over You
04. Smalltown Boy11. Bad News
05. lazy Bugger12. Deep
06. Old Man Keep On Rollin'13. Help Me
07. Poison

Bei Marktheidenfeld in Unterfranken hält man gern mal an. Bisher meist unfreiwillig, denn der Ort ist Geschäfts- und Urlaubsreisenden hauptsächlich wegen der Staus auf der A3 bekannt, die sich hier oft und lange dahinschlängeln.
Dass die Kleinstadt auch auf der musikalischen Landkarte mehr Aufmerksamkeit erhält, daran arbeiten seit einigen Jahren der Gitarrist Tim Jäger und seine Band namens ROCK CLASS.
Bereits mit dem Vorgängeralbum ”End Of Time” konnten sie erste Lorbeeren einheimsen und legten unlängst mit ”Off Road“ den Nachfolger vor, der deutlich die Weiterentwicklung der Band zeigt. Und das nicht nur bei der Covergestaltung!
Erneut 13 Stücke wurden den Silberling gebannt und die zeugen vom verbesserten Songwriting. Instrumental sind das alles Könner, aber nicht jedem ist es vergönnt, sein Talent wirkungsvoll “auf Tape“ zu bringen.

Xaver Hauck treibt Hate Your Business ordentlich an und schon rockt das Album mittels effektiver Riffs los. Jägers Gesang erinnert leicht an die Stimme von METALLICAs James Hetfield. Also keine großen Schnörkel, sondern zur Sache und auf den Punkt. Sein Gitarrenspiel weißt da schon wesentlich mehr Facetten auf. Das geht von kernigen Riffs und Akkorden über Singlenote-Spiel zu ausgefuchsten Soli. Und das meist übergangslos.
Und dazu kommen noch ein paar mehr als ansprechende Melodien, die einem sehr schnell ins Ohr gehen. Freunde von Slide-Gitarren-Spiel, dürfen sich über Road To Hell freuen, während es bei Snowflake düsterer wird, aber richtig gut schiebt und rockt.
Ohrwurm der Scheibe ist offensichtlich Smalltown Boy. Entfernt an die 80er erinnernd, spielen ROCK CLASS da hervorragend auf den Punkt, nehmen den Hörer umgehend mit und pflanzen einen herrlichen Refrain in sein Ohr.

Nicht nur, aber hier sehr deutlich, in Lazy Bugger demonstriert Keyboarder Krister Kund seine hervorragende Tastenarbeit. Zwischen pushenden Jon Lord-Akkorden und virtuosen Jazz-Linien bewegt er sich und sorgt die flirrende Faszination der hart rockenden Nummer.
Ja, der Jazz-Background der Vier kommt ihnen manchmal in Quere, aber sie nutzen das sehr gut für kleine Jam-Intermezzi. Und auch eine empfindsame Seite gibt es bei ROCK CLASS, wie man in So Fast hören kann. Eine sehr feine Rockballade, wie man sie früher ähnlich von David Coverdale geboten bekam. Klar, bei dem mit noch etwas mehr gesanglicher Ausgereiftheit, aber trotzdem: sehr gut gemacht und wieder mit einem herrlichen – stark in den 70ern (Kraut Rock lässt grüßen) verwurzelten - Solo von Krister Kunde.
Kenner wissen die ersten Töne im nächsten Song gleich zu deuten: Don't Keep Me Wonderin‘ von der ALLMAN BROTHERS BAND. Klar können die Vier keine acht- und mehrköpife Truppe ersetzen, aber was sie hier abliefern, das erfreut nicht nur Fans der Südstaaten.
Und wer es mit gefühlvollen Gitarrensoli hat, der ist bei Tim Jäger sowieso an der richtigen Adresse. Da braucht man nur in Songs wie Deep, oder – etwas abgefahrener – in Can’t Get Over You reinhören: Klasse! Insgesamt bleibt die Ausrichtung eher im melancholischen Bereich, aber dafür bringt “Off Road“ die Tiefe mit sich, die das Album mit der nötigen Langzeitwirkung versieht und keineswegs “von der Straße abkommen“ lässt. Und wenn doch, dann sicher nicht wegen des Staus auf der A3 sondern um sich vor Ort von den Live-Qualitäten von ROCK CLASS zu überzeugen.

Epi Schmidt, 25.09.2016

 

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