Robin Trower Living Out Of Time, Repertoire Records, 2013 |
Robin Trower | Gitarre | |||
Davey Pattison | Gesang | |||
Dave Bronze | Bass | |||
Pete Thompson | Schlagzeug | |||
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01. What's Your Name | 07. Ain't Gonna Wait | |||
02. Step Into The Sun | 08. Living Out Of Time | |||
03. Another Time, Another Place | 09. The Past United | |||
04. Sweet Angel | 10. You Still Come Back | |||
05. Please Tell Me | 11. I Want To Take You With Me | |||
06. One Less Victory | ||||
Der britische Gitarrist Robin Trower ist ein wahres Phänomen. Nicht nur, dass er als einer der wenigen Gitarren-Helden der 1960er und 70er Jahre auch heute noch aktiv ist. Sondern auch deswegen, weil er nach seinem Karriere-Start bei PROCOL HARUM mittlerweile 19 Solo-Studio-Alben eingespielt hat. Das hier als Re-Issue vorliegende "Living Out Of Time" war beim Erscheinen im Jahr 2003 bereits sein 15. Studio-Werk unter eigenem Namen.
Dabei stellt "Living Out Of Time" insbesondere deswegen eine Besonderheit dar, weil Trower auf diesem Album wieder mit seinem Ex-Sänger Davey Pattison und der Rhythmus-Gruppe, bestehend aus Bassist Dave Bronze sowie Schlagzeuger Pete Thompson, zusammen arbeitete. Dabei kann alle Freude über diese Reunion nicht darüber hinwegtäuschen, dass "Living Out Of Time" nicht zu den ganz großen Krachern in der Diskographie von Trower gehört, sondern eher in die Kategorie „solide“.
Das liegt dabei nicht so sehr an der Leistung der Mitstreiter, sondern an dem etwas zögerlichen Spiel des Meisters selbst sowie dem nicht immer zwingenden und packenden Songwriting. Beim Hören des Albums kann man sich phasenweise nicht des Eindrucks erwehren, dass Trower sich nicht wirklich traut, mal ein Solo in den Mittelpunkt des Songs zu stellen, dass seinem Ruf als Saiten-Hexer gerecht wird. Aber auch die Riffs sind merkwürdig zahm ausgefallen. Dabei schreien der Stil, der Sound und das Feeling der Songs auf diesem Albums an jeder Ecke: „ich bin von Jimi Hendrix beeinflusst“ oder „ich mag CREAM wirklich sehr“. Nur lässt er diese Leidenschaft hier leider nicht zum Zuge kommen.
Viele der Stücke klingen wirklich so, als ob sie aus dem Nachlass von Hendrix oder Eric Clapton zu CREAM-Zeiten stammen. Und es fällt schwer genau zu erklären, warum die Songs nicht so packen wie es etwa bei Trowers Meisterwerk “Bridge Of Sighs“ und auch zwischendurch immer wieder der Fall war, man merkt nur, dass diese spezielle „Magie“ in den Songs etwas fehlt. Und trotzdem ist “Living Out Of Time“ ganz weit davon entfernt, ein schlechtes Album zu sein. Viel mehr leidet die Wahrnehmung unter dem überlangen Schatten der Vorgänger und der Überlegung, was bei diesen Voraussetzungen alles hätte möglich sein können.