Robin Trower 20th Century Blues, Repertoire Records, 2011 |
Robin Trower | Guitar | |||
Livingston Brown | Vocals, Bass | |||
Mayuyu | Drums | |||
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01. 20th Century Blues | 07. Rise Up Like The Sun | |||
02. Prisoner Of Love | 08. Secret Place | |||
03. Precious Gift | 09. Chase The Bone | |||
04. Whisper Up A Storm | 10. Promise You The Stars | |||
05. Extermination Blues | 11. Don't Lose Faith in Tomorrow | |||
06. Step Into The Dark | 12. Reconsider Baby | |||
Wo Robin Trower drauf steht, ist auch Robin Trower drin. Blöder Spruch, aber absolut treffend. Wenn jemand bis zum heutigen Tage immer wieder in die gleiche Kerbe schlägt, dann ist es wohl der inzwischen 66-jährige Engländer Trower. Seit seinem Debutalbum vor fast vierzig Jahren ("Twice Removed From Yesterday") bringt er, mit kleinen Nunacen versehen, immer wieder die gleiche Scheibe raus. Böse Zungen behaupten: Hast Du eins der Trower-Alben aus den Siebziger Jahren reicht das vollkommen aus.
Da wir aber hier im 'Hooked on Music' nicht wirklich böse sind und Blues-Rock, wenn er frisch und saftig dargeboten wird, sogar ziemlich gut finden, werden wir hier dieses Repertoire Records Re-Issue des 1994er "20th Century Blues"-Albums kaum schlecht reden. Denn Blues-Rock Freunde, die die etwas härtere und extrem typische Trower Variante bevorzugen, werden auch an diesem, zu großen Teilen recht fett daherkommenden Album ihre Freude haben.
Selbst der Sänger, Livingston Brown, der mit der schwierigen Aufgabe, den vormaligen und wirklich tollen Sänger Jim Dewar zu ersetzen, umgehen muss, erledigt seinen Job verdammt gut. Dewar, der die Trower'schen 70's Alben mit seinen einzigartigen Rock-Vocals prägte, darf seinem Nachfolger Brown, der ein wenig wie eine Kreuzung aus ZZ TOPs Billy Gibbons und Warren Haynes klingt, gelassen eine stramme Leistung attestieren. Da der Drummer Mayuyu seinen Job ebenfalls ohne Fehl und Tadel erledigt, kann sich Trower beruhigt in seine nach wie vor relativ spannend gestalteteten Soli fallen. Wenn er sein Wah-Wah Pedal aufheulen lässt und seine Soli wie einen Sturmwind kreischen lässt, wird man fast schon sentimental. Da denke ich direkt an meine erste Trower Platte aus dem Jahre 1975, "For Earth Below". Seine gediegene Hendrix-Attitüde legt Trower zwar so gut wie nie ab, der Meister und seine Stratocaster werden aber mehr als ein Mal eins und leiten den Hörer in eine flammende Blues-Rock Glückseligkeit.
Mit "20th Century Blues" kann man wirklich nichts falsch machen, es steht den guten Siebziger Alben (abgesehen von den tollen Jim Dewar Vocals) in nichts nach. Eine wertvolle Wiederveröffentlichung.