Robert Jon & The Wreck Good Life Pie, Spitfire Music, 2016 |
Robert Jon Burrison | Lead Vocals, Guitar | |||
Kristopher Butcher | Lead guitar, Vocals | |||
Steve Maggiora | Keyboards, Vocals | |||
Andrew Espantman | Drums, Percussion | |||
Dave Pelusi | Bass, Vocals | |||
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01. Rollin' | 07. Home | |||
02. Bad For You | 08. What Do You Say | |||
03. Good Lovin' | 09. Hey Hey Mama | |||
04. Good Life Pie | 10. Tightrope | |||
05. The Death Of Me | 11. Sweet Angeline | |||
06. Hit Me Like You Mean It | ||||
Dass die Amis auf ihren traditionellen American Apple Pie stehen, dürfte allgemein bekannt sein. Delikat, süß und saftig. Schmeckt zu jeder Gelegenheit. ROBERT JON & THE WRECK präsentieren uns nun angesichts ihres neuen Albums "Good Life Pie" ihre ganz persönliche Variante. Delikat, süß, saftig und sahnig und ja, heiß. Ein Hoch auf die schönen Seiten des Lebens.
Ganz im Sinne der stilprägenden old school Südstaaten-Bands aus Georgia, Tennessee, Louisiana, Mississippi, Texas, Florida, Alabama und Arkansas zeigen uns die fünf Jungs aus Südkalifornien, dass man nicht unbedingt südlich der Mason-Dixon Linie geboren sein muss, um sich bedingungslos mit der musikalischen Ausrichtung solcher Vorreiter wie LYNYRD SKYNYRD, ALLMAN BROTHERS BAND, ATLANTA RHYTHM SECTION, WET WILLIE und 38 SPECIAL zu identifizieren.
Schon mit ihrem empfehlenswerten 2014er Albumdebut "Glory Bound" haben sie dem Publikum eindeutig bewiesen, dass in Ihnen jede Menge Talent und Potential steckt.
Wie so viele andere der sogenannten Southern Bands bewegen sich ROBERT JON & THE WRECK meist im Party-Modus: Wein, Weib und Gesang. Wochenendstimmung. Die Volume-Potis ihrer Amps natürlich meist Richtung Anschlag gedreht. Getreu dem Motto "Good Life Pie". Die Klampfen gerne auch mal auf Twin Lead Kurs. Wenn Piano, dann auch im Honky Tonk Style. Nichts Überraschendes, aber absolut erfrischend und ehrlich dargeboten. Keine Tricks, kein doppelter Boden.
Rocken die Burschen, dann direkt in die Fresse. Songs wie Bad For You und Good Lovin' verkrallen sich beispielsweise auch in harte und psychedelisch umwehte Gitarren-Riffs, die sich von der fruchtbaren Ernte der 1969/1970 Ära nähren und eher an Bands wie STEPPENWOLF oder GRAND FUNK RAILROAD erinnern.
In den balladesken Verschnaufpausen wird man mit einer kumpelhaften und freundlichen Schulterumarmung bei Seite genommen und man schämt sich nicht, mit ihnen gemeinsam das rührselige Home zu singen, während man andächtig der sirupdicken Slide-Gitarre lauscht. Die lebhaft pulsierende Instrumentalnummer Tightrope darf man wohl als tiefe Verbeugung gen ALLMAN BROTHERS verstehen. Prima. Die pathetische Schlussnummer Sweet Angeline wird schließlich zur Hymne. Glanzvoll.
ROBERT JON & THE WRECK verwenden für ihren "Good Life Pie" die absolut richtige Rezeptur, um die Gier der ausgehungerten Southern-Rock Fans zu befriedigen. Diät war gestern. Heute heißt es feiern.