Robby Hecht Robby Hecht, Old Man Henry Records, 2013 |
Robby Hecht | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Lex Price | Guitar, Percussion, Keyboards, Banjo | |||
Rose Cousins | Vocals | |||
Fred Eltringham | Drums | |||
Josh Grange | Guitar, Piano | |||
John Deaderick | Piano, Keyboards | |||
Marco Giovino | Drums, Percussion | |||
Will Kimbrough | Guitar | |||
Daniel Clarke | Piano, Organ | |||
James Digirolamo | Keyboards | |||
John Mark Painter | Horns | |||
Casey Driessen | Fiddle | |||
Jeff Coffin | Saxophone, Clarinet | |||
Eamon McLoughlin | Strings | |||
Julie Lee | Vocals | |||
Elizabeth Foster | Vocals | |||
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01. I Don't Believe It | 07. Papa's Down The Road Dead | |||
02. New York City | 08. Hard Times | |||
03. Feeling It Now | 09. Barrio Moon | |||
04. Soon I Was Sleeping | 10. Cars And Bars | |||
05. The Sea And The Shore | 11. Stars | |||
06. The Light Is Gone | 12. When I'm With You Now | |||
Nashville ist ein hartes Pflaster. Wer nicht den gängigen Mainstream-Country-Klischees entspricht, eine lautstarke Rock’n-Roll-Band anführt oder Steve Earle heißt, tut sich schwer damit, überhaupt wahrgenommen zu werden. Für einen blässlichen Songwriter mit Brille und sanfter Stimme gilt das umso mehr. Da hilft es auch nichts, dass Robby Hecht aus Knoxville/Tennessee stammt, namhafte Folk-Festival-Auszeichnungen gewonnen hat und für seine ersten beiden Alben von Kollegen hoch gelobt wurde. In Nashville, wo Hecht heute lebt, ist er nur einer von vielen…
Und daran könnte sich auch mit seinem dritten, selbst betitelten Album nur wenig ändern. Denn es verlangt Zeit und Geduld, sich auf die sanften Klänge einzulassen, die, wie es sein Kollege Steve Poltz völlig richtig beschrieben hat, wie ein warmes Handtuch sind, das den Zuhörer umhüllt. „Don’t tell me it’s wrong“ bittet er leicht flehentlich im Opener I don’t believe it - selten ist Trennungsschmerz so freundlich besungen worden.
Und deshalb dauert es auch ein bisschen, bis Hechts Magie ihre Wirkung zeigt und die Gelassenheit des Südens mit dem Sonnenuntergang an der Westküste verbindet. Feeling it now ist so ein Song mit leiser Pedal Steel und sanften Drums, den Amos Lee genauso gut hätte singen können wie James Taylor. Soon I Was Sleeping, mit der Harmoniestimme von Rose Cousins, hätte auch ein Duett von Jackson Browne und Emmylou Harris sein können, so zerbrechlich und melancholisch kommen Zeilen wie „Put that bottle of Whisky right where she used to kiss me...“
Aber Hecht kann auch mehr Schwung entfalten und dann erinnert er unweigerlich an einen anderen, ganz großen Songwriter, der lange bis zum Ruhm gebraucht hat. New York City ähnelt nicht nur im Titel an Ryan Adams, der Song hat auch denselben Vorwärtsdrang, der beim Gang durch die Straßen im Big Apple praktisch jeden erfasst. Barrio Moon könnte jederzeit neben Adams‘ La Cienega Just Smiled Platz nehmen. Und Cars and Bars sowie Stars sind jene rauchgeschwängerten Balladen, die um Mitternacht mitten ins Herz treffen und direkt von Adams‘ erstem Soloalbum stammen könnten. Ein Klon ist Robby Hecht dennoch nicht – nur ein Songwriter, der eine viel größere Aufmerksamkeit auch in der „music town“ Nashville verdient hätte.