Robben Ford

Eric Johnson

Bochum, Zeche, 10.04.2013

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Konzertbericht

Reviewdatum: 12.04.2013
Stil: Blues, Fusion

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Robben Ford, Eric Johnson,
Bochum, Zeche, 10.04.2013

Gibt es etwas Aufregenderes als Pakete auszupacken? Denn obwohl man oft schon ahnt was einen erwartet, kommt es dennoch nicht selten zu Überraschungen. So auch am Mittwochabend in der Bochumer 'Zeche', die ein fein verschnürtes Musikpäckchen für Gitarrenfreaks bereithielt, das vielversprechender kaum sein konnte. Eric Johnson, der fusion-verliebte Flitzefinger aus Texas und Robben Ford, der wertebeständige Ästhet aus Kalifornien gaben sich in der nahezu ausverkauften Bochumer Fabrikhalle bei einem sogenannten Double-Headliner Konzert die Ehre.

Was kam am Ende dabei heraus? Ein großes Ereignis, ein rauschendes Fest, ein verbissener Wettstreit, ein rasantes Duell, ein friedliches Miteinander oder das unendliche Gedudel zweier selbstverliebter Gitarrenkönige? Die Entscheidung lag wie so oft im Auge des Betrachters. Dieses sicherlich mit guten Absichten geschnürte Paket passte inhaltlich jedenfalls nicht ganz so gut zusammen, wie ursprünglich vermutet und rief letztlich doch so einige Zweifler auf den Plan.

Das Eric Johnson Trio eröffnete den Reigen mit einem dumpfen, unausgewogenen PA-Sound, einem Stratocaster-Gewabere des Protagonisten, das beinharten Traditionalisten ein verständnisloses Kopfschütteln entlockte und einem relativ in sich gekehrten Künstler, der in der Fachwelt zwar als Techniker vor dem Herrn gilt und sicherlich auch sein Bestes gab, den Robben Ford Jüngern jedoch eine eher triste Wartezeit in Aussicht stellte. Drummer und Bassmann erwiesen sich auch nicht gerade als Groove-Monster, so dass ein einfühlsames Miteinander und die packende Momente, die einem die sprichwörtlichen Glücksgefühle bescheren weitestgehend auf der Strecke blieben. Aber wie gesagt, auf den Blickwinkel kommt's an.

Als schließlich nach dem 60-minütigem Johnson-Gig die sichtlich lockere und selbstsichere Robben Ford Truppe die Bühne betrat, schien es, als lüfte sich ein unsichtbarer Vorhang, um nun endlich dem ultimativen Genuss Bahn zu brechen. Das elegant groovende Everything I do (gonna be funky) als Opener gab die Marschrichtung vor und ließ in der Folge ein Highlight dem anderen folgen. Robben, der mit exzellentem, kristallklarem Ton (Dumble Amp/Epiphone Riviera), berauschend unprätentiöser Technik und beeindruckender Melodiösität sein Publikum verzauberte, zog fast alle Asse seines aktuellen Albums "Bringing It Back Home" und die bestens aufeinander abgestimmte Combo groovte derart geschmeidig, dass Gänsehautmomente und berechtigter Szenenapplaus für gelungene Soli die natürliche Folge waren. Insbesondere Hammond B-3 Magier Ricky Peterson (Stevie Nicks, David Sanborn) und der bestens aufgelegte Posaunist Stephen Baxter ließen die Herzen höher schlagen. Als nach famosen Tracks wie Birdsnest; Slick capers; Oh Virginia und You go your way and I'll Go Mine Eric Johnson erneut die Szene betrat um mit der Ford-Truppe einen eher zäh und uninspiriert vorgetragenen Catfish Blues zu intonieren, hatte sich der Eindruck eines erinnerungswürdigen Robben Ford Gigs längst gefestigt und die Erkenntnis, dass Double-Headliner Pakete selten frei von Überraschungen bleiben wurde erneut bestätigt.

Frank Ipach, 10.04.2013

 

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