Robben Ford

Purple House

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.10.2018
Jahr: 2018
Stil: Blues, Rhythm & Blues

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Robben Ford
Purple House, earMusic, 2018
Robben FordVocals, Guitars, Keyboards
Derrek C. PhillipsDrums, Percussion
Ryan MadoraBass, Backing Vocals
Casey WasnerGuitar, Percussion, Backing Vocals
Ross CollierOmnichord
Russel FerranteWurlitzer Piano
Dane FarnesworthHammond Organ
Mike Hicks, Maureen MurphyBacking Vocals
Tyler SummersSaxophones
Brian Allen, Steve mackeyBass
Special guests:
Shemekia CopelandVocals
Travis McCreadyVocals
Drew SmithersGuitar
Produziert von: Robben Ford & Casey Wasner Länge: 35 Min 24 Sek Medium: CD
01. Tangle With Ya06. Wild Honey
02. What I Haven't Done07. Cotton Candy
03. Empty Handed08. Somebody's Fool
04. Bound For Glory09. Willing To Wait
05. Break In The Chain

Man muss sich mal bewusst machen, dass der fast 67-jährige Robben Ford annähernd fünfzig Business-Jahre auf dem Buckel hat. Als 18-jähriger spielte er bereits mit Blues-Harp Ikone Charlie Musselwhite, anschließend mit Bluesmann Jimmy Witherspoon, ab 1974 mit Tom Scotts legendärem L.A. Express, die ihrerseits zwei epochale Joni Mitchell Alben ("The Hissing Of Summer Lawns" und "Miles Of Aisles") musikalisch begleiteten. Gemeinsam mit den Kollegen der späteren YELLOWJACKETS folgte 1979 dann Fords erstes Soloalbum "The Inside Story". '81 und '83 schließlich das YELLOWJACKETS Debut und "Mirage A Trois".

Seit "Talk To Your Daughter" (1988) ist der Kalifornier nun erfolgreich solo unterwegs, hat inzwischen fünf Grammy Nominierungen im Gepäck und tonnenweise Anerkennung und Hochachtung seitens der Kollegen und der Fachpresse.
Für sein neues Album "Purple House" hat sich der Gitarrenvirtuose einiges vorgenommen und wird seinem hohen Anspruch, jedes Album möglichst unterschiedlich zum vorherigen zu gestalten einmal mehr gerecht. Seine Blues bzw. Rhythm & Blues Wurzeln hegt und pflegt Robben natürlich weiterhin, doch die liefern letztlich nur den Saft und die Kraft für neun variabel gestaltete, energiestrotzende Songs, die des Meisters Expertise als gereifter und umsichtiger Songschreiber eindrucksvoll unterstreichen.

Wer Fords Faible für geschmackvolle, ausgedehnte Gitarrensoli schätzt und erwartet, wird mit "Purple House" womöglich ein wenig enttäuscht. Die intensivierte fingerflinke Saitenfliegerei wird man dann wohl erst demnächst auf der anstehenden Europa-Tour wieder bewundern dürfen. Wie gesagt, der Fokus der dreieinhalb bis viereinhalb Minuten langen Nummern liegt auf der Songwriting-Ebene und bevorzugt die Arrangement-Finesse. Hier gibt es bei jedem Song einiges zu entdecken.

Als Paradebeispiel dürfte wohl das atmosphärische, fast schon schwebende Empty Handed herhalten, das aus inspirierten Joni Mitchell und David Crosby Ideen eine eigenen Höhenflug zum Horizont startet. Ein Werk, das man fünfmal hintereinander hören kann und immer noch Beifall klatscht.
Ein zunächst recht gefälliges, beschwingtes Lied wie das von Frauenstimmen umgarnte Bound For Glory lebt chließlich auch von seinen etwas widerborstigen Gitarren-Interplays und Fords etwas ungewohntem Fuzz-Modus im kurzen, schlüssigen Solo.

Die stimmgewaltige Blues- und Soul Lady Shemekia Copeland verleiht dem gitarrentechnisch virtuos eingefädelten Break The Chain die nötige außergwöhnliche Gesangsseele. Das funky hopsende Cotton Candy überrascht mit geilem Bläsersatz und einem fast schon PRINCE ähnlichen Groove und natürlich wieder mit einen anders gestalteteten Gitarrensound als im Song zuvor. Das im crunchy Texas-Style durchgepeitschte Somebody's Fool klingt hier im Gesamtkonzept fast schon etwas bieder, lebt aber von der emotional auflodernden Stimme des BISHOP GUNN Sängers Travis McCreedy.

So schreibt jeder Song auf "Purple House" seine eigene spannende Geschichte und zeigt, dass Robben Fords urprüngliches Streben nach Variabilität und diesem kleinen, aber feinen Unterschied voll aufgeht. Eine großartige Leitfigur, dieser Mann.

Frank Ipach, 24.10.2018

 

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