Rob Blackledge Inside These Walls, One Revolution Entertainment, 2009 |
Rob Blackledge | Vocals, Piano, Acoustic Guitar | |||
Jeff Coplan | Guitars, Bass, Farfisa Organ, B-3 Organ, Wurlitzer Piano, Rhodes Piano, Loops | |||
Tom Bukovac | Electric Guitar | |||
Shannon Forrest, Joel Wren | Drums, Percussion | |||
Kyle Riabko | Acoustic Guitar | |||
Wes Whitaker | Bass | |||
Josh Reynolds | Tuba | |||
Mike Haynes, Adam Smith | Trumpet | |||
Chris McDonald | Trombone | |||
Carole Rabinowitz | Cello | |||
Conni Ellison | Violin | |||
James Thealy | Wurlitzer Piano | |||
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01. Should Have Known Better | 06. Granola Girl | |||
02. Everything | 07. Your City My City | |||
03. Early Morning Riser | 08. One Step Away | |||
04. Sweet Sweet Lady | 09. The Hard Way | |||
05. Worth Taking | 10. Our World | |||
Sein Faible für Altmodisches offenbart der in Nashville beheimatete Rob Blackledge schon in den ersten paar Takten seines Debutalbums "Inside These Walls", wenn das Intro zu Should have known better klingt, als käme es aus einem alten Dampfradio, um dann unvermittelt in einen breit aufgestellten, warmen und pfundigen und jederzeit transparenten Neuzeit-Sound zu gleiten. Blackledges Intention indes bleibt stets die gleiche, er verknüpft wundervolles 'old school songwriting' mit den Blickwinkeln eines modernen Mannes und kleidet dies in einen fetten 'state of the art'-Sound, der sich allerdings ziemlich vehement gegen neuzeitliche Instrumentierungen auflehnt und sich lieber mit Wurlitzer und Rhodes Piano, Farfisa Orgel, Trompete oder Cello verbrüdert.
Die BEATLES, insbesondere Paul McCartney, scheint Rob Blackledge zu lieben. Keine verwerfliche Wahl, denn solch schmachtende, gerne zwischen Melancholie und Frohsinn pendelnde Songs, schüttelte einst der junge Paul in den Sechzigern locker aus dem Handgelenk. Rob Blackledges Handgelenke, die einst in seinen Teenagerjahren für eine stattliche Baseball-Karriere auserkoren waren, dürfen sich eines ähnlichen Talents rühmen. Dieser junge Mann, dessen hoffnungsvolle Baseball-Laufbahn der Liebe zur Musik zum Opfer fiel, verfügt über das Talent einen kleinen, aber feinen Popsong zu schreiben, dessen unverblümte Leichtigkeit dem Hörer ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern vermag.
Was der Mann noch so alles kann? Mit verdammt sympathischer Marshmellow-Stimme singen, fingerfertig, energisch und zärtlich sein Piano herzen, seine Gitarre umarmen und sich mit seinen musikalischen Mitstreitern derart gut verständigen, dass ein fantastisches 10-Song Album mit flockig leichten, dennoch stets niveauvollen und glücklich machenden Ohrwürmern dabei heraus kommt. Seine Pianosongs rangieren mit Vorliebe irgendwo im Spannungsfeld zwischen Billy Joel und Ben Folds, doch manchmal klingt er auch wie ein Süßholz raspelnder R & B Sänger moderner Prägung (Worth taking), dann wieder wie ein im Liegestuhl fläzender Jack Johnson (Granola girl), mengt zwischendurch ganz lässig und fast unauffällig ein paar kleine Jazz-Prisen in seinen Gesamtsound, erinnert in Your city, my city sogar an den guten alten Womanizer James Taylor oder vielleicht doch eher an dessen Sohn Ben Taylor, spielt im Piano-Intro von One step away mit Carole King Kadenzen und fliegt alsbald in seinen, ja, man könnte tatsächlich sagen, typischen Rob Blackledge Sound, der hier letztlich dann doch wieder die eine oder andere kleine Elton John Reminiszenz heraufbeschwört.
Blackledges Einflüsse mögen vielfältig sein, doch er filtert sich aus allem das Beste heraus und produziert mit leichter Hand ein sehr, sehr schönes und optimistisches Pop-Album mit hervorragenden Ohrwurmqualitäten. Ein echter Geheimtipp!