Riverside Voices In My Head, InsideOut Music/SPV, 2006 (2004) |
Mariusz Duda | Vocals, Bass & Acoustic Guitar | |||
Piotr Grudzinski | Guitar | |||
Michal Tapaj | Keyboards | |||
Piotr Kotzieradzki | Drums | |||
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1. Us | 6. I Believe (Live) | |||
2. Acronym Love | 7. Loose Heart (Live) | |||
3. Dna Ts. Rednum Or F. Raf | 8. Out Of Myself (Live) | |||
4. The Time I Was Daydreaming | 9. Enhanced Video: Acronym Love | |||
5. Stuck Between | ||||
Wie denn, schon wieder Neues von RIVERSIDE? Ist es doch noch gar nicht so lange her, dass die Polen mit "Second Life Syndrome" ihren Einstand bei InsideOut gaben und dadurch verdientermaßen einer noch breiteren Hörerschar zugänglich wurden. Die Antwort ist ein klares Jein, handelt es sich bei der nun vorliegenden "Voices In My Head" Extended Version um ein erweitertes Re-Issue einer EP, die ursprünglich mit fünf Titeln schon einmal 2004 veröffentlicht wurde, aber damals außerhalb Polens nur bei absoluten Insidern Aufmerksamkeit erregte.
Nun aber, da RIVERSIDE sich an der Schwelle zum Durchbruch befinden, wie dies bei PORCUPINE TREE nach der Veröffentlichung von "In Absentia" der Fall war, als man neben alten Floydianern und dem gewöhnlichen Homo Proggiensis auch die Liebhaber modernen, kunstvollen und doch auch zupackenden Artrocks mit Alternative-Touch ohne Scheuklappen verzückte, will man auch die früheren Entwicklungsstadien der Band nicht ungehört verklingen lassen.
Und um noch ein wenig bei PORCUPINE TREE zu verweilen: Hier drängen sich durchaus Parallelen zu den älteren Werken von Steven Wilson auf. Us, der ruhige, kontemplative Opener könnte zum Beispiel auch auf "Stupid Dream", dem 1999er Werk von PORCUPINE TREE stehen. Das schwebende Acronym Love mit dem fantastisch fließenden Gitarrensolo wird abgelöst vom Highlight der Scheibe Dann Ts. Rednum Or F. Raf (kleiner Tipp: mal rückwärts lesen), das düster-geheimnisvoll beginnt, um kraftvoll-gewaltig zu enden.
Fast schwerelos wirkt das sehnsuchtsvoll The Time I Was Daydreaming, während Stuck Between fast schon in spacig-trippige Gefilde führt. Dazu gibt es noch drei Liveaufnahmen, die 2004 in Warschau entstanden sind und die Songs von "Out Of Myself" vorwegnehmen, darunter auch das Gänsehaut-Stück Loose Heart.
So, das war die eigentliche EP von 2004. Wer jetzt aufgepasst hat, kratzt sich am Kopf, da die "Out Of Myself" erst 2005 bei uns herauskam. In Polen erschien sie jedoch bereits 2003, weshalb es die Stücke auch schon längst live zu hören gab.
Eine Extended Version wird das ganze nunmehr durch einen hinzugefügten Multimediateil, der neben einer Fotogalerie, einer Diskographie und einem ausführlichen Booklet zu der EP auch ein Video zu Acronym Love enthält.
Wenngleich sich RIVERSIDE schon damals mit dem neuen Keyboarder Michal Tapaj als reibungslos funktionierende Einheit darstellt, so funkelt Dudas Stern auch hier doch ganz besonders hell: Seine verletzliche, charismatische Stimme vergisst man nicht so schnell.
Eine willkommene Ergänzung und somit ein Pflichtkauf für alle RIVERSIDE-Fans und solche die es werden wollen und sollen - und das sind einfach alle, die Freude an melodischem, leicht düsterem Artrock mit alternativem Progressiveeinschlag haben.