Ringo Starr

Ringo Rama

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.08.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Ringo Starr
Ringo Rama, Koch Records / Polydor Island Group, 2003
Ringo Starr Vocals, Drums & Percussion
Gary Burr Bass, Acoustic Guitar
Mark Hudson Bass, Electric Guitar
Steve Dudas Electric Guitar
Jim Cox Piano, Wurlitzer, Hammond B3
Gäste:
David Gilmour, Eric Clapton, Jack Blades, Willie Nelson, Timothy B. Schmitt, Van Dyke Parks, Shawn Colvin, a.m.
Produziert von: Mark Hudson & Ringo Starr Länge: 50 Min 03 Sek Medium: CD
1. Eye To Eye8. Trippin' On My Own
2. Missouri Loves Company9. Write One For Me
3. Instant Amnesia10. What Love Wants To Be
4. Memphis In Your Mind11. Love First, Ask Questions Later
5. Never Without You12. Elizabeth Reigns
6. Imagine Me There13. English Garden
7. I Think Therefore I Rock'n'Roll

Ist es nicht schon etwas eigenartig, dass den Drummern anderer Bands so große Bedeutung beigemessen wird/wurde, dass man ein Fortbestehen ohne sie nicht mehr in Erwägung zog (Led Zeppelin), bzw. nur noch als Abklatsch gelten lies (The Who)?
Im Falle einer der größten Bands überhaupt, den BEATLES, wären solche Anwandlungen wohl kaum aufgekommen. Zu sehr war der großnäsige, vermeintlich melancholische, Ringo Starr als naiver Clown und "simpler" Schlagzeuger gebrandmarkt, der froh sein musste mit solchen Musikern wie John, Paul und George spielen zu dürfen.
Und doch kann sein Beitrag zu Sound und Songs der Fab Four nicht so gering gewesen sein, denn nur aus lauter Nostalgie werden nicht die absoluten Größen dieses Genres Schlange stehn wenn der Herr Starkey zu Tournee oder Album ruft.

So wimmelt's denn von ihnen auch auf seinem neusten Album und der Sound seiner ehemaligen Gruppe schillert auch des öfteren durch.
"Remember when I said it don't come easy" beginnt er gleich im ersten Song Eye To Eye und zeigt seinen immer noch präsenten Humor. Ansonsten sind ziemlich moderne Sounds und verzerrte Gitarren am Werke und der Einstieg ist schon mal geglückt.
Eine "Harrison"-Gitarre führt mit ihren Einwürfen durch das Lied, welches aber schon mehr nach Ringo-Midtempo-Song klingt. Allerdings wird zwischenzeitlich auch mal aufs Gaspedal gedrückt und schon der Titel Missouri Loves Company zeigt wieder Ringo's Sinn für Humor.
Unter den Gesangs-Gästen: Timothy B. Schmitt, ach ja, und an der Gitarre: David Gilmour!

Instant Amnesia ist da schon ein ganzes Stück brachialer und knallt mit Heavy-Gitarren und fast schon gerappten Vocals. Der "Swing-Break" kommt so überraschend wie genial. Auch die Hammond B3 von Jim Cox hat viel Anteil an der Wucht des Songs.
Richtiger Good-Time-Rock'n'Roll wird mit Memphis In Your Mind zelebriert, inkl. Slide- und Rock'n'Roll Gitarren. Erinnert manchmal etwas Birthday oder Back In The USSR.

Etwas balladesker ist Never Without You, unverkennbar dem verstorbenen George Harrison gewidmet. Erfreulicherweise ohne zu sentimental zu werden, mit einigen Zitaten ("Within you, without you - Here comes the sun") und diese Lead-Gitarre kennt man unter Tausenden: Eric Clapton!
Ein bisschen an Mother Nature's Son verweist der Anfang von Imagine Me There, das aber dann weniger Country als vielmehr 68er-Beatles-Balladen-Sound erzeugt und auch hier ist der Herr Clapton mit einem wundervollen Solo zu hören.

Seine Lebensphilosophie legt Ringo Starr in I Think Therefore I Rock'n'Roll dar. Es geht auch recht rockig zur Sache und neben den Drums ist Ringo sogar an der E-Gitarre tätig (!), wer hätte das erwartet.
"If you can't laugh, you know, what's the problem?", wirft Richard Starkey in dem Raum bevor mit Trippin' On My Own Tears weiter im Midtempo-Bereich gerockt wird. Auch hier mit herrlich chrunchigen Gitarren, die Gast-Vocals übernimmt Shawn Colvin und zum Schluss wird zusammen mit der Mundharmonika von Mickey Raphael noch mal Fahrt aufgenommen. Ungefähr so, wie zum Ende von Baba O'Riley bei THE WHO.

Für die wunderbare Country-Rock-Nummer Write One For Me hätte wohl kaum ein besserer Gastsänger als Willie Nelson gefunden werden können. Richtig schwungvoll das Ganze, mit etwas Pop, aber es hält sich von der "Schmalz-Klippe" entfernt und solche Wortspiele wie "she's the right one for me" machen einfach Spaß.
Als "Crooner" gefällt sich Ringo in What Love Wants To Be, jedenfalls überwiegend, denn zwischendurch wird doch wieder mal kurz "gelärmt". Es lohnt sich wirklich jeden Song bis zum Ende anzuhören - man weiß nie was noch kommt.

Unverkennbare Beatles-Sounds, aus ihrer psychedelischen Phase, umhüllen Elizabeth Reigns wie man es bei den anderen Mitgliedern jener Band zu Solo-Zeiten auch nicht besser gehört hat. Diese CD trägt ja auch nicht umsonst den Titel "Ringo Rama". Ein Paul McCartney hätte wohl sogar einen mittleren Hit damit...

Völlig köstlich wird es bei der "Live im Studio"-Atmosphäre von English Garden wenn Ringo plötzlich vom Text abschweift und zu den Klavierklängen "someone's knockin' on the door - somebody's ringin' a bell" (Let 'Em In - THE WINGS) singt. Das Akkordeon spielt Van Dyke Parks und im Background-Chor findet sich auch Ringo's Frau Barbara (geb. Bach), die ja zumindest optisch wohl die tollste aller "Beatles-Frauen" ist. Noch'n Punkt für den Drummer. Ein paar Sekunden lang wird dann noch I Really Love Her drangehängt, bei dem Ritchie tatsächlich alle (!) Instrumente selbst spielt. Wie sich das so gehört für'n Geständnis.

Ich hätt's nicht erwartet, aber "Ringo Rama" ist wirklich eine prima CD die ich mir tausendmal lieber anhöre, als den ganzen Kram mit dem einen, zu 90%, Radio und Musikfernsehen anöden.

Epi Schmidt, 23.08.2003

 

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