Rickie Lee Jones

The Evening Of My Best Day

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.10.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Rickie Lee Jones
The Evening Of My Best Day, V2 Records, 2003
Rickie Lee Jones Vocals, Acoustic & Electric Guitar, Bowed Dulcimer, Sitar, Keyboards, Percussion
Eric Benet, Syd Straw, Sal Bernardi Vocals
David Kalish Electric Guitar, Dobro
Bill Frisell Electric Guitar
Martin Tillman Cello
Dan Higgins Tenor Saxophone
Jerry Hey Trumpet, Flugelhorn
Gary Grant Trumpet
Bill Reichenbach Trombone
Neil Larsen Piano, Organ
Greg Phillinganes Piano
Tony Scherr, Mike Elizondo Bass
James Gadson, Kenny Wollesen Drums
Alex Acuna Percussion
Produziert von: Rickie Lee Jones, Steve Berlin, David Kalish & Jason Wormer Länge: 55 Min 12 Sek Medium: CD
1. Ugly man7. Sailor song
2. Second chance8. A tree on Allenford
3. Bitchenostrophy9. It takes you there
4. Little mysteries10. Mink coat at the bus stop
5. Lap dog11. The evening of my best day
6. Tell somebody (Repeal the patriot act)12. A face in the crowd

Die Schreibblockade, das absolute Ausbleiben jedweder inspirierender Momente und die daraus resultierende Antriebsarmut, verbreitet sich hin und wieder mit schleichender Intensität in den Köpfen so mancher Musiker.
Rickie Lee Jones, die immerhin auf eine 24-jährige Plattenkarriere samt Grammy und Platin- und Gold-Alben zurückblicken kann, wurde ebenfalls Opfer dieses heimtückischen Phänomens.
Ihr letztes mit Original-Songs komponiertes Werk ("Ghostyhead") datiert aus dem Jahre 1997. Doch weil sich Rickie Lee nicht ausschließlich nur um ihre Tochter bzw. um ihren Garten kümmern mochte, reüssierte sie 2000 mit einem recht spannenden Cover-Songs-Album und 2001 mit einem ansatzweise Karriere umspannenden Live-Dokument ("Live From The Red Woods").
Und obwohl Mrs. Jones in der Vergangenheit kaum einmal politisch inspirierte Texte verfasste, war es jetzt die Machtübernahme des Präsidenten George Bush, die für die lange vermisste Initialzündung in Richtung kreativer Arbeitsmoral sorgte. So verfasste sie auch gleich zwei gallige Tiraden, in denen sie sich von Bushs Administration und deren "patriot acts" distanziert (Ugly man und Tell somebody).

Den frisch erwachten Arbeitseifer lenkte sie fortan unter Zuhilfenahme ihres alten Kumpels David Kalish (Co-Producer), der schon auf ihrem 81er "Pirates"-Album Gitarre spielte, in kreative Bahnen. Jones selbst bezeichnet die Phase des Komponierens als einen durchaus lehrreichen Prozess, weil sie sich mittels Studium ihrer alten musikalischen Vorbilder auf das Wesentliche einer Musikschaffenden fokussierte: Das Komponieren beseelter, nachhaltig wirkender und völlig zeitloser Melodien.
Gesagt, getan! Denn das oben erwähnte, genial schlichte Rezept gelingt ihr auf "The Evening Of My Best Day" in fabelhafter und eindrucksvoller Manier.
Sie verlässt sich natürlich auf ihre ureigensten Talente. Ihren unnachahmlichen Gesang, der immer wieder auch mit seinen vielfach übereinander geschichteten, einzigartigen Harmony-Vocals zu beeindrucken weiß.
Das wie selbstverständlich wirkende Verknüpfen jazziger Elemente mit eingängigen Pop-Song-Strukturen hebt sie als eine der ganz wenigen auf eine Ebene mit den Helden dieser Kunst, STEELY DAN.
Doch hier ist es vielmehr das facettenreiche Spiel mit den unterschiedlichsten Stilen wie Blues, Gospel, Funk, Jazz und Folk, welche in den vorliegenden zwölf Songs ein emotionales Feuer schüren, das seinesgleichen sucht. Rickie Lee Jones klingt dabei sehr vertraut, aber dennoch neu.

Die eindrucksvollsten, die bewegendsten Titel sind u.a.:
Ugly man - ein an klassischer Jazz-Akkordik angelehntes Bläser-Arrangement und die unvergleichlichen Harmony-Vocals sorgen für Furore.
Bitchenostrophy - wiegt sich in lateinamerikanischem Rhythmus, verwirrt mit französischer Sprache, überrascht mit schwebender Querflöte und hinterlässt einen Hauch von Tequila auf der Zunge.
Tell somebody - ein gospeliger Funk-Blues, der an beste "The Subdudes"-Zeiten erinnert und mit groovender Agilität mitzureißen versteht.
Sailor Song - mit vollakustischer Folklore-Austattung und einer Rickie Lee als Käpt'n, die das Boot sicher durch die Wogen geleitet.
A tree on Allenford - unendlich traurig-schönes kammermusikalisches Meisterstück, großes Gefühlskino im schleppenden Walzertakt, aufwühlend und mitreißend.

Alle Rickie Lee Jones Fans werden sicherlich begeisternd in den Jubelchor einstimmen: Die Rückkehr einer großen amerikanischen Künstlerin mit einem ebenso formidablen Album!
Absolut empfehlenswert.

Frank Ipach, 27.10.2003

 

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