Rickie Lee Jones

Duchess Of Coolsville

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Rickie Lee Jones
Duchess Of Coolsville, Rhino Records, 2005
Auszug (Musiker):
Rickie Lee Jones Vocals, Acoustic & Electric Guitars, Piano, Synthesizer
Willi Weeks, Chuck Rainey, David Hungate, Walter Becker, John Leftwich Bass
Buzz Feiten, Fred Tackett, Dean Parks, David Kalish, Steve Lukather, Jeff Pevar, Robben Ford, Bill Frisell Guitars
Tom Scott, Chuck Findley,Ernie Watts, Jerry Hey, Randy Brecker Horns
Steve Gadd, Andy Newmark, Jeff Porcaro, Art Rodriquez, John Robinson Drums, Percussion
Neil Larsen, Randy Kerber, Donald Fagen, Russell Ferrante, Michael Ruff, Greg Phillinganes Keyboards
Produziert von: Rickie Lee Jones & Karen Ahmed Länge: 211 Min 38 Sek Medium: CD
CD 1:
1. A Tree On Allenford 11. Flying Cowboys
2. Altar Boy 12. Ghost Train
3. Beat Angels 13. Hey Bub
4. Bitchenostrophy 14. It Must Be Love
5. Bye Bye Blackbird 15. Living It Up
6. Chuck E.'s In Love 16. Magazine
7. Company 17. On Saturday Afternoons In 1963
8. Coolsville 18. Pirates
9. Cycles 19. Sailor Song
10. Firewalker
CD 2:
1. Satellites 8. Traces Of The Western Slopes
2. Scary Chinese Movie 9. Ugly Man
3. Skeletons 10. Up From The Skies
4. Stewart's Coat 11. Vessel Of Light
5. The Horses 12. We Belong Together
6. The Last Chance Texaco 13. Weasel And The White Boys Cool
7. Tigers 14. Woody And Dutch On The Slow Train To Peking
CD 3:
1. Sunshine Superman 9. Young Blood
2. Makin' Whoopee 10. After Hours
3. Autumn Leaves 11. Easy Money
4. Atlas' Marker 12. Rodeo Girl
5. Easter Parade 13. Satellites
6. My Funny Valentine 14. Rondo For 3 Appartments
7. Something Cool 15. Atlas' Marker
8. The Evening Of My Best Day

In der hervorragend aufgemachten 3-CD-Anthologie "Duchess Of Coolsville" unserer verehrten Rickie Lee Jones kommen im schön bebilderten Booklet zahlreiche Weggefährten und nicht zuletzt auch ehrfurchtsvolle Bewunderer ihrer Kunst zu Worte. Voll des Lobes, ob ihrer Einzigartigkeit, sei es nun stimmlich oder kompositorisch, stimmen Leute wie Randy Newman, Quincy Jones, Walter Becker, Tori Amos, Emmylou Harris, Mary Chapin Carpenter, Michelle Shocked und Chuck E. Weiss in den Kanon der Huldigungen ein.

Rickie Lees künstlerische Haltung spiegelt sich in einer kurzen Antwort auf Walter Beckers Vorschlag, für das gemeinsam produzierte 89'er-Album "Flying Cowboys" eine Band zusammenzustellen, mit ihr zu proben und anschliessend die Aufnahmen anzugehen. Pustekuchen! "Why would I want to do that? There won't be any surprises that way" lautete Jones' lapidare Antwort. Alles klar?
Forscherdrang, Mut zum Abenteuer, das Ausloten künstlerischer Untiefen, bestimmten seit jeher Rickie Lees musikalischen Kosmos. Nur keine Stereotypen, bloss kein Stillstand.
Natürlich beruft sich die Herzogin aus Coolsville auf traditionelle Muster aus Jazz, Rock, Pop und Folk. Ihr gelingt es allerdings seit ihrem Debut (1979) auf unnachahmliche Weise, all diese musikalischen Strömungen zu ihrem höchsteigenen, unverwechselbaren Amalgam aus ebengenannten Genres zu verdichten.
Sucht man eine Schublade für Rickie Lee Jones, empfiehlt sich bis zum heutigen Tage die Schublade mit der Aufschrift Rickie Lee Jones.

Nun hat sich Rhino Records aufgemacht, eine adäquate Sammlung ihrer schönsten Lieder auf drei CDs zu versammeln und wird der Künstlerin neben der wunderbaren Ausstattung auch mit der Auswahl der Tracks durchaus gerecht. Natürlich wird der eine oder andere Fan meutern, weil so mancher Lieblingssong fehlen mag. Doch die 48 Songs spiegeln Rickie Lees Karriere recht anschaulich und eindrucksvoll.
Jedes Album wird zumindest mit einem Song gestreift. Die glanzvollen ersten drei Werke aus den Jahren 1979 bis 1983 werden glücklicherweise mit bis zu fünf Liedern gewürdigt. Ach, wie herrlich ist es doch, Songs wie Last chance Texaco oder Company bzw. We belong together und Traces of the western slopes in aufgepepptem, remasterten Sound zu hören.
Druckvoller, lauter und transparenter, die Feinheiten mehr unterstreichend, klingen gerade die Lieder der ersten beiden Alben eindeutig besser als die alten CD-Erstausgaben, die ich besitze. Selbst der Gassenhauer und Zündsatz für ihre 1979 gestartete Karriere, Chuck E.'s in love, der sich nach dutzendfachem Hören im Laufe der Zeit irgendwie abgenutzt hatte, klingt nach einigen Jahren der Nichtbeachtung wieder so frisch und mitreissend wie ehedem.
Jones' Gesangsperformances auf Balladen wie On Saturday afternoons in 1963, Skeletons oder Company verursachen nach wie vor schwerwiegende Gänsehautmomente und illustrieren die gesamte gesangliche Meisterschaft dieser einzigartigen und unvergleichlichen Sängerin. Dieses spielerisch leicht anmutende Changieren zwischen Wehmut, aufbegehrendem Verlangen, wütender Explosivität und fragiler Verletzlichkeit sucht bis heute seinesgleichen.

Auf der dritten CD dieser Compilation tummelt sich neben einigen unveröffentlichten, interessanten Demo-Versionen und Kollaborationen mit Kollegen wie THE BLUE NILE, Dr. John, Bill Frisell und Rob Wassermann auch die intensive und zu Tränen rührende Interpretation des Jazzklassikers My funny Valentine (vom "Girl At Her Volcano"-Album), die Rickie Lee gemeinsam mit dem Pianisten Michael Ruff zu einem Gefühlskarussell mit unerbittlichem Sog aufbaut.

Diese Anthologie setzt ein längst fälliges Ausrufezeichen hinter die künstlerische Laufbahn einer Frau, die seit jeher ihre Einzigartigkeit kultiviert und für immer einen Fixpunkt auf der musikalischen Landkarte markiert. Ein Leuchtfeuer, ein Vorbild für nachfolgende Generationen. Zweifelsfrei ein magischer Songzyklus.

Frank Ipach, 02.10.2005

 

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