Rick Springfield

'Deutschland gegen Australien im Finale?'

( English translation by Google Translation by Google )

Interview

Reviewdatum: 23.06.2010
Stil: Pop Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Rick Springfield
Deutschland gegen Australien im Finale?, Interview

Das erste Konzert von Rick Springfield in Deutschland seit 25 Jahren steht an und natürlich finde ich mich dazu Weingarten, im Südwesten Deutschlands ein.
Da der Soundcheck verspätet beginnt und Mr. Springfield sehr penibel den Bühnensound prüft und seine diversen Gitarren durchcheckt, wird die Zeit für unser Interview schon etwas knapp, aber schließlich betritt doch ein freundlicher und - trotz Jetlag - aufmerksamer Rick Springfield die Garderobe und unser kleines Gespräch kann beginnen.

Hooked On Music: Hallo Rick und willkommen in Deutschland. Ich wünschte, ich könnte dich mit einem besseren Wetter empfangen. (Draußen schüttet es)

Rick Springfield: Hallo. Nein, das ist in Ordnung, ich mag Regen.

HoM: Rick, 25 Jahre, seit du zuletzt in Deutschland gespielt hast. Wusstest du, dass es so lange her ist?

R.S.: Nein, wirklich? 25 Jahre? Wow! Nein, ich hatte keine Ahnung.

HoM: Warum hat es so lange gedauert?

R.S.: Nun, ich denke das hängt damit zusammen, dass ich einfach zwischendurch eine Auszeit genommen habe. Ich bin einfach untergetaucht in Amerika. Ich kam dann später durchs Schauspielern und Alben aufnehmen wieder zurück, aber von der Musik habe ich nahezu 10 Jahre Pause gemacht.

HoM: Aber warum dann nur ein Konzert in Deutschland? Insgesamt drei in Europa.

R.S.: Ja, wir kamen jetzt einfach mal so hierher, denn wir hatten auch keine Ahnung, wie die Reaktionen sein würden. Wir stecken sozusagen mal den Fuß ins Wasser.

HoM: Das heißt, ihr kommt womöglich für eine richtige Tour zurück?

R.S.: Ja, ich denke, dass wir im Dezember wieder kommen und dann einige Konzerte mehr spielen.

HoM: Du hast eben erst beim Sweden Rocks Festival gespielt. Wie war's?

R.S.: Oh, das war fantastisch. Hier schau mal meine Arme. (Zeigt die Innenseite seiner Oberarme, die von gelben und blauen Flecken gezeichnet sind)

HoM: Du hast kürzlich ein neues Album veröffentlich, "Venus In Overdrive", das, für mich, sehr nach deinen alten und erfolgreichen Zeiten in den 80ern klingt. Wie bist du das Album angegangen? Schreibst du alles alleine und bringst die fertig vorproduzierten Songs der Band ins Studio?

R.S.: Tatsächlich schrieb ich die ganzen Songs mit Matt, meinem Bassisten und es war das erste Mal, dass ich ein Album zusammen mit jemand anderem machte. Sonst schrieb ich immer alles alleine aber wir arbeiteten an ein paar Songs zusammen und das klappte richtig gut, sodass ich dachte, warum nicht alle Songs zusammen machen. Ich hab jetzt auch ein Studio in meinem Haus und so ist es das erste Album, welches ich in meinem eigenen Studio aufgenommen habe.

HoM: Es scheint mir, dass manche Songs eine Verbindung zu deiner erfolgreichen Zeit in den 80ern herstellen, wie etwa Victoria's Secret das Ähnlichkeiten zu Jessie's Girl aufweißt ...

R.S.: Ja, das war schon beabsichtigt, da so einen kleinen Hinweis zu machen...

HoM: … und in Venus in Overdrive scheint mir etwas von Alyson drin zu stecken?

R.S.: Oh, ah ja, dieser Reggae Groove. Ja, gut, das klingt natürlich etwas danach.

HoM: Was hat es mit Warning Shots auf sich? Eine Reminiszenz an John Lennon?

R.S.: Ja, ich habe erst kürzlich einen Film über seine Ermordung gesehen und das brachte die ganzen Erinnerungen daran wieder hoch und der Song entstand dann daraus.

HoM: Außer als Musiker bist du ja auch als Schauspieler tätig. Denkst du, dass die Tatsache, dass du in Fernsehserien wie "General Hospital" mitgespielt hast deine Musikkarriere negativ beeinflusst hat?

R.S.: Ich denke, dass meine Rolle in "General Hospital" da schon ein bisschen einen Einfluss darauf hatte. Zumindest damals, jetzt ist es schon so lange her, dass es wohl keine Rolle mehr spielt. Mittlerweile habe ich ja auch in (amerik. Serie) "Californication" mitgespielt und das kommt natürlich dann noch hinzu. Ja, ich schätz das Mitwirken in "Soaps" sorgt nicht gerade für eine gute Reputation (lacht). Ich muss dagegen schon eine Weile ankämpfen.

HoM: Einige Leute dachten damals bestimmt, das ist doch der Typ aus dem Fernsehen und jetzt hat er plötzlich eine Gitarre um macht einen auf Rockstar.

R.S.: Ja, bestimmt und tatsächlich gab es ja auch einige Schauspieler, die das so machten und auch noch ein paar Hits hatten, aber für mich kam immer die Musik an erster Stelle.

HoM: Also, kamst du nie in Versuchung die Musik für eine Leinwandkarriere aufzugeben?

R.S.: Nein, nein, niemals.

HoM: Vor ein paar Jahre hast du ein Album mit Coverversionen aufgenommen, "The Day After Yesterday". Warum das?

R.S.: Ach, das sind einfach Songs, die ich immer geliebt habt und ich wollte mal etwas Abstand vom Schreiben gewinnen. Also bin ich einfach ins Studio gegangen ohne groß nachzudenken, ob die Leute es mögen werden oder nicht, weil ich die Songs so gemocht habe.

HoM: Auch wenn ich es im Endeffekt doch ganz okay fand, lege ich trotzdem, wenn ich Baker Street hören will, das Original von Gerry Rafferty auf.

R.S.: Ja, es war auch mehr ein Album für mich selbst, das natürlich nicht so toll ankam.

HoM: Hast du irgendwelche Kinder, die bereits in deine Fußstapfen treten?

R.S.: Ja, ich meine Musik und Schauspielerei ist in meinem Haus immer vertreten und so geht das natürlich schon in diese Richtung, besonders mein Sohn Liam. Aber er ist fantastischer Schauspieler und ein ganz anderer Musiker. In einer ganz anderen Musikrichtung.

HoM: Welche Musikrichtung?

R.S.: Hm, das ist schwer zu beschreiben. Ich mag auch nicht alles davon. Geht so Richtung RADIOHEAD.

HoM:Es gab ja nie so richtig DIE Rick Springfield Band. Aber manche Namen zogen sich doch durch die Jahre. Wie kam es zu deiner Zusammenarbeit mit Tim Pierce?

R.S.: Als ich nach L.A. kam und meine erste Platte aufnahm, lernte ich Tim kennen und wir wurden Freunde und stieg dann in meine Live-Band ein. So wurde er mein Haupt-Gitarrist. Später haben wir ja zusammen noch das "Sahara Snow" Album, als gemeinsames Projekt gemacht. In meiner Band war übrigens das einzige Mal, dass Tim live aufgetreten ist. Ansonsten war und ist er immer nur ein Studiogitarrist gewesen.

HoM: Ja, viele Leute kennen ihn gar nicht, obwohl er auf so vielen Alben gespielt. Er hat z.B. auf dem ersten BON JOVI Album Runaway eingespielt.

R.S.: Ja und auch auf Michael Jackson Platten hat er gespielt. So viele Sachen.

HoM: Was ist so besonders an ihm? Gibt es ein Soloalbum von ihm?

R.S.:Er ist ein ganz außergewöhnlicher Gitarrist, der sich aber auch gut zurückhalten kann. Er kann in einer Menge Stile spielen, hört immer gut zu und kommt mit tollen Ideen rüber. Deswegen ist er so erfolgreich. Ein Soloalbum hat er aber nie gemacht.

HoM: Aus meiner Sicht hättest du eigentlich ein noch viel größerer Star werden müssen. Was lief schief?

R.S.: Nun, das lag mit Sicherheit auch an meiner langen Pause. Wir spielten all diese großen Konzerte und Shows, aber ich brauchte einfach eine Auszeit. Wir spielten zwar noch eine Weile in Amerika, aber auch da musste schließlich aufhören. Ich kam damit nicht mehr zurecht und musste erst mal meinen Kopf wieder klarkriegen.

HoM: Es wird meist kaum darüber gesprochen, aber ich finde du bist auch ein großartiger Gitarrist...

R.S.: Dankeschön.

HoM: … aber jedes Mal, wenn ich dich sehe, spielst du eine andere Gitarre. Hast du eine Lieblingsgitarre?

R.S.: Hm, ich habe Lieblingsgitarren zu Hause, aber die nehm ich nicht mit auf Tour. Ich habe da z.B. meine Gibson SG von 1969

HoM: Die hast du noch nie auf der Bühne gespielt, oder?

R.S.: Nein. Nicht mehr. Als ich meine erste Band in Australien hatte, ZOOT, da spielte ich sie auf der Bühne, denn es war die einzige Gitarre die ich hatte. Aber seitdem nicht mehr. Aber ich habe viele tolle Songs darauf komponiert. Inzwischen hab ich meine eigenen Gitarren, die extra für mich angefertigt werden, mit meinem Namen darauf.

HoM: Wer hat dich als Gitarrist beeinflusst?

R.S.: Hm, Jeff Beck hat mir sehr gefallen. Aber auch viele andere Gitarristen. Ich mag Blues und aus der Richtung kamen dann auch die meisten, wie Jeff Beck, Jimmy Page.

HoM: Ich weiß nicht, woran es liegt, aber irgendwie scheinen australische Bands oder Musiker etwas Besonderes zu habe. Wer ist denn deine australische Lieblingsband?

R.S.: THE CHURCH. Die mag ich sehr.

HoM: Hörst du dir neuere australische Bands wie AIRBOURNE oder JET an?

R.S.: Ja, ja, natürlich.

HoM: Wir müssen leider schon zum Ende kommen. Wie du vielleicht weißt, spielt die australische Fußballmannschaft ja bei der Weltmeisterschaft in Südafrika?

R.S.: Soccer? Ja.

HoM: Weißt du, dass sie heute Abend gegen Deutschland spielen?

R.S.: Nein, ich hatte keine Ahnung?!

HoM: Ja, sie spielen heute bei der Weltmeisterschaft gegeneinander.

R.S.: Wie? Du meinst sie es sind die beiden Finalisten??

HoM: Nein, nein, es ist erst das erste Spiel. Sie sind zusammen in einer Gruppe. Sie spielen heute um 20.30 Uhr.

R.S.: Ah, okay. Wow. Ich sollte versuchen, mir das an der Hotelbar anzusehen.

HoM: Ja, das solltest du tun. So, letzte Frage: Welcher Song soll eines Tages bei deiner Beerdigung gespielt werden?

R.S.: (Lacht) Wow, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich würde sagen My Father's Chair.

HoM: Sicher eine gute Idee, aber hoffentlich noch in ferner Zukunft.

R.S.: Ja, das hoffe ich auch.

HoM: Vielen Dank, für das Interview und eine gute Show heute Abend.

R.S.: Danke, bis bald.

 

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