Rhesus

Sad Disco

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.10.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Rhesus
Sad Disco, Pias Recordings, 2006
Aurélien Marie Vocals, Keyboards & Guitar
Simon Nodet Drums, Keyboards & Backing Vocals
Laura Rosello Vocals & Bass
Produziert von: Firmin Michels Länge: 40 Min 55 Sek Medium: CD
1. Bikini Test7. Afternoon
2. Just Let Go8. The Actress
3. Sad Disco9. Back In Town
4. Sorry For This10. Get Over It
5. Daylight11. Anytime
6. You And Me12. Talk Talk Talk

RHESUS ist ein junges Trio aus Grenoble, das mit "Sad Disco" ein Debütalbum vorlegt, das alle Vor- und Nachteile eleganten Indie Pops in sich vereint. Zum einen sind da wunderschöne, luftig-leichte, wie aus dem Ärmel geschüttelte Melodien, die mal schwebend und traumhaft verspielt (besonders in den durch die Verquickung der Gesangsstimmen von Aurélien Marie und Laura Rosello betörenden Daylight und You And Me) erscheinen, um andererseits mit sanft bedrückender Melancholie zu überraschen. Schmeichlerische Klänge umschwelgen die Ohren (wie in Just Let Go, das bezeichnenderweise für die "Nivea"-Werbung Verwendung gefunden hat), wenn es einmal ganz vorsichtig etwas rockiger wird, geschieht dies allenfalls im britpop-kompatiblen Rahmen (Sorry For This).

Die Nachteile liegen im Genre begründet: Pop bedeutet eben ein gewisse Oberflächlichkeit, eine Welt des schönen (im Indie-Bereich eben schön melancholischen) Scheins, voll geschmeidiger Ästhetik, ohne Kratzer, Brüche und mitunter auch Ungereimtheiten, die erst Lebendigkeit ausmachen. Schweiss und Authentizität treten gegenüber manchmal etwas steriler Eleganz zurück und mitunter bleibt nach dem Genuss eines Prosecco auch ein etwas schaler Nachgeschmack zurück. Aber das liegt, wie ausgeführt, in der Natur der Sache und des Genres und ist nicht der grundlegende Fehler von RHESUS.

Die legen vielmehr mit "Sad Disco" eine, im übrigen von Howie Weinberg (NIRVANA, THE CURE, SMASHING PUMPKINS) gemasterte, sehr ordentliche Visitenkarte in der Welt der zartbitter-eingängigen Dreiminüter vor und vermeiden es in jedem Falle, belangslose Fahrstuhl-Berieselung abzuliefern. Was am Ende des Tages übrige bleiben wird, zeigt sich ohnehin nach einigen Jahren, den folgenden Alben und künftigen Songs, ob RHESUS mehr als eine schnell verglühende Sternschnuppe am Pophimmel sein kann.

Ralf Stierlen, 18.10.2006

 

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