Titel |
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01. Apollo |
02. Digital Waste |
03. Universal Chaos |
04. Pressure |
05. The Fall |
06. The Takedown |
07. Unfaithful |
08. Resurrection |
09. Undefeated |
Musiker | Instrument |
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Geirmund Hansen | Gesang |
Petter Hallaraker | Gitarre |
Gunn-Hilde Erstad | Bass |
Nicolay Tangen Svennaes | Keyboards |
Baard Hvesser Kolstad | Schlagzeug |
Einen „Rendezvous Point“ könnte man gemeinhin als Treff- oder auch als Sammel-Punkt übersetzen. Oder aber man lässt die Übersetzungen und versteht unter RENDEZVOUS POINT einfach eine sehr spannende noch relativ unbekannte Band aus dem Bereich Progressive Metal. Die Band wurde im Jahr 2010 in Norwegen gegründet. Einige der Musiker kannten sich bereits aus Gruppen wie ICS VORTEX, oder auch LEPROUS und waren andererseits gemeinsam als Live-Musiker mit Ihsahn (Ex-EMPEROR) auf Tour gewesen. Gemeinsam wollte man da weitermachen, wo man bei LEPROUS angesetzt hatte: progressiver, vielschichtiger Metal. 2015 erschien das erste Werk “Solar Storm“ und konnte gleich für einige positive Reaktionen sorgen. Anschließend ging es unter anderem mit HAKEN und LEPROUS auf Tournee, ehe man sich an die Arbeit für den Nachfolger machte.
Nun liegt “Universal Chaos“ vor und schon nach einem Durchgang kann man verstehen, warum es vier Jahre bis zur Veröffentlichung gedauert hat. Die fünf Musiker haben hier wieder ein Werk geschaffen, dass zwar an der Oberfläche mit überwiegend leicht nachvollziehbaren Melodien dem Hörer einen schnellen Zugang erlaubt, das aber auf der anderen Seite erneut sehr vielschichtig und atmosphärisch sehr dicht strukturiert ist. Wie schon das Debüt beginnt das Album mit Apollo zunächst sehr ruhig und erinnert dabei auch ein wenig an PORCUPINE TREE, ehe die Band loslegt, dabei aber zwischendurch immer wieder auch ruhige Momente einstreut, so dass das Lied wie Ebbe und Flut daherkommt. Gleiches gilt auch beim folgenden Digital Waste.
Mit dem Titeltrack und dem vertrackten Pressure nehmen RENDEZVOUS POINT dann erstmals durchgängig und (g)riffig Fahrt auf. Und gleich erinnern sie mich dabei an SOEN, die ja Anfang des Jahres mit “Lotus“ erst ein neues – und musikalisch durchaus recht ähnlich gelagertes – Meisterwerk vorgelegt hatten. Und da die Norweger jetzt einmal richtig in Fahrt gekommen sind, legen sie mit The Fall, The Takedown und Unfaithful direkt nach. Komplexe Rhythmen, heftige Gitarren-Riffs, ein teilweise sehr aggressiv grollender Bass und dazu sphärische Keyboard-Flächen schaffen ein spannendes Musik-Universum, der eher selten nach Chaos klingt und wenn dann auch nur sehr wohldosiert. Zum Ende mit Resurrection und Undefeated wird es dann wieder musikalisch ruhig, vielleicht sogar am Ende ein klein wenig zu ruhig.
Nichts desto trotz haben RENDEZVOUS POINT mit “Universal Chaos“ eine wunderbare Scheibe vorgelegt, die den Hörer progressiver Klänge begeistern kann. Dabei dürfen sich auch Fans von MUSE oder den bereits erwähnten PORCUPINE TREE und HAKEN ebenso angesprochen fühlen wie SOEN- und TOOL-Anhänger. Die Songs überzeugen mit starkem Songwriting und zeigen eine konsequente Weiterentwicklung seit dem Debüt. Das Ergebnis ist ein verspieltes Klangerlebnis voller versteckter Details. Mit diesem Werk dürften sich RENDEZVOUS POINT fest in der internationalen Progressive Metal-Szene etablieren und weiter für Aufsehen zu sorgen.