Facade, Eigenverlag, 2008 | ||||
Tim La Roi | Guitar, Piano, Keyboards & Vocals | |||
Tom Burke | Bass, 12-String-Guitar, Keyboards & Vocals | |||
John Sahagian | Vocals, Keyboards & Acoustic Guitar | |||
Bill Kiser | Drums, Percussion & Vocals | |||
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01. Slipstream | 08. Liberator 24 | |||
02. Bring Home The Sun | 09. For Future Days | |||
03. My Damn Self | 10. Mid Day Moon | |||
04. Freedom | 11. Parabola | |||
05. Rest Of Their Lives | 12. Miracle | |||
06. Hope In Fairy Tales | 13. Pretty Toy Gun | |||
07. Murdered A Friend | ||||
Bei dem Bandnamen RELAYER befürchtet man ja sofort einen YES-Klon. Immerhin, diese Befürchtung ist umsonst, dennoch frage ich mich, warum gerade die Assoziation zu einem der komplexesten 8und für mich besten) Werk der britischen Prog-Legenden geweckt werden muss (ursprünglich hieß die Band THE RELAY, um sich dann - auch der Einfachheit halber - in RELAYER umzubenennen) . Denn irgendwie finden sich hier so gut wie gar keine Parallelen zu The Gates Of Delirium, Sound Chaser und To Be Over. RELAYER sind vier Musiker mittleren Alters, die seit 1993 gemeinsam musizieren (bis auf Schlagzeuger Bill Kiser, der erst Ende 1994 hinzustieß) und sich dem melodischen AOR verschrieben haben, der immer mal wieder in den Neoprog hineindriftet.
In den letzten Jahren freilich nahm die private Lebensführung mit Kindern und Familie seitens der Bandmitglieder den meisten Platz ein, so dass die letzte CD bereits von 1999 datiert. Entsprechend klingt das dann auch - songorientierter, behutsam arrangierter Rock mit leichtem Proganstrich von vier Familienvätern, die ihre musikalischen Wurzeln und Vorbilder hörbar in den neunziger Jahren haben (nämlich bei psychedelisch ausgerichteten Bands wie den frühen PORCUPINE TREE, oder JELLYFISH). Eher besonnen, eher entspannt und daher am überzeugendsten in den ruhigen Stücken wie Rest Of Their Lives kommt das daher, während der "Härtegrad" der "rockigen" Abschnitte den von SAGA nicht übersteigt. Ist ja auch nicht weiter schlimm, es verwundert nur, wenn die Band auch OPETH oder Angus Young als Einflüsse angibt.
Abgesehen davon, dass mir das Ganze etwas zu beschaulich daherkommt, irrt man mitunter auch etwas zwischen den Stilen und damit Stühlen umher (Freedom), während es sonst doch ziemlich unaufgeregt plätschert. Eher etwas für die Gartenparty bei Gleichgesinnten und Gleichaltrigen Freunden ehrlicher, unaufgeregter, handgemachter Musik als für den Prog-Olymp.