Redemption This Mortal Coil, InsideOut, 2011 |
Ray Alder | Vocals | |||
Nick van Dyk | Guitar & Keyboards | |||
Bernie Versailles | Guitar | |||
Sean Andrews | Bass | |||
Chris Quirarte | Drums | |||
Gast: | ||||
Gary Wehrkamp | Keyboards (on Begin Again) | |||
| ||||
01. Path Of The Whirlwind | 07. Focus | |||
02. Blink Of An Eye | 08. Perfect | |||
03. No Tickets For Funeral | 09. Begin Again | |||
04. Dreams Fron The Pit | 10. Stronger Than Death | |||
05. Noonday Devil | 11. Departure Of The Pale Horse | |||
06. Let It Rain | ||||
Also für Progfreunde muss man diesen Herbst, was die Veröffentlichungen neuer Alben anbelangt, schlichtweg “golden“ nennen. Denn ARCH/MATHEOS, OPETH, LEPROUS, PAIN OF SALVATION und nicht zuletzt STEVEN WILSON haben doch für freudig glitzernde Äuglein und feuchte Hände gesorgt. Da wollten sich natürlich auch von REDEMPTION nicht lumpen lassen, obwohl die Ausgangsposition eigentlich alles andere als günstig war.
Denn irgendwie muss sich Sänger Ray Alder ja vorkommen wie im falschen Film: die Reunion von FATES WARNING dümpelt vor sich hin bis zum St. Nimmerleinstag und dann kommt plötzlich sein Vorgänger bei den Prog-Metallern aus Hartford, Connecticut, John Arch daher und fabriziert mit FATES WARNING-Klampfer John Matheos ein in der Szene ziemlich viel Staub aufwirbelndes Werk. Aber Alders mögliche Verärgerung ist natürlich ein Klacks gegen die Probleme, die sich vor Nicolas van Dyck auftaten: Erst das schwere Augenleiden seiner Tochter, wurde nunmehr bei ihm Leukämie festgestellt. Da verwundert es nicht, dass “This Mortal Coil“ eine ganz Spur härter, aggressiver und auch düsterer geworden ist, als das bisherige Schaffen der Band.
Gerade die erste Hälfte des Albums legt ein atemberaubendes Tempo vor (Path Of The Whirlwind, No Tickets For Funeral und insbesondere Noonday Devil), der Bass von Sean Andrews windet sich äußerst virtuos durch vertrackte Wegstrecken, einige feurige Gitarrensalven werden abgefeuert und Ray Alder präsentiert sich so kompakt und intensiv wie nie zuvor. Überhaupt ist festzustellen, dass sich REDEMPTION in der Prog-Metal-Liga von einem viel versprechenden Aufsteiger zu einem EuroLeague, wenn nicht gar Championsleague-Anwärter gemausert haben. Das Zusammenspiel wirkt traumhaft aufeinander abgestimmt, die Balance zwischen furios verfrickelt, riffbetont hart und melodisch geschmeidig ist im Gleichgewicht und man hat deutlich einen fast optimalen Reifegrad erreicht, ohne dabei allzu routiniert und abgegriffen zu wirken. Zum Ende hin überwiegen dann die sanfteren, harmonischen Töne auf “This Mortal Coil“, so als ob ein heftiger Kampf gewonnen wäre. Es wäre van Dyk von Herzen zu wünschen, seine Band REDEMPTION ist ohnehin auf dem richtigen Weg.