Rebel Storm

The Hard Way

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.08.2008
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Steve Braun


The Hard Way, Eigenvertrieb, 2003 [2007]
Billy MossVocals, Guitars
Don SwensenVocals, Bass
Troy MossGuitars
Joe TurnbullKeys, Vocals
Bobby NesbittDrums
Gäste:
Jeff MossBacking Vocals
Joe RiggioAcoustic Guitar on # 5, Guitars-Solo on # 8
Produziert von: Billy Moss, Joe Riggio und Rebel Storm Länge: 58 Min 30 Sek Medium: CD
01. No Settled Man07. True Tales Of The Black Forest
02. True To My Baby08. Gals From Mississippi
03. Livin' On The Tracks09. Treat Me Right
04. Midnight Traveller10. Stateline
05. A Little Lovin'11. Like A Fool
06. Firefly Lightnin'12. Standin' In The Rain

Die Nachricht in einem einschlägigen Southern-Online-Magazin vor einigen Monaten schlug nicht nur bei mir wie eine Bombe ein: REBEL STORM Mainman Billy Moss, der zwischenzeitlich gesundheitlich schwer angeschlagen war, schien seine alten Buddys Don Swenson und Bobby Nesbitt noch einmal zu einem Neustart bewegen zu können. Mit Dave Sanderson stieß zudem ein guter neuer Sänger hinzu. Man spielte sogar die Basics für 13 neue Songs ein und war guter Dinge, es noch einmal packen zu können. Doch nur kurze Zeit später mußte zurück gerudert werden. Offenbar schienen die alten Spannungen zwischen Moss und Swenson, um den Führungsanspruch innerhalb der Band wieder aufgebrochen zu sein. Somit ist die Zukunft erneut ungewiß und alles andere als rosig.

"The Hard Way" ist das zweite Werk von REBEL STORM, das -obwohl erst 2003 erschienen- hoffnungslos vergriffen war. Gemeinsam mit dem Erstling "Stormin' South" hatte dieses Album in der deutschen Southern-Rock-Gemeinde absoluten Kultstatus. Aber anscheinend sind REBEL STORM die Männer für Überraschungs-Coups: Wie ein Blitz aus heitem Himmel wurde "The Hard Way" 2007 noch einmal neu aufgelegt und ließ' die Preise bei Ebay sofort um mehr als 100 Euro purzeln.
REBEL STORM hatte, nach dem schon sehr guten Debut, mit "The Hard Way" noch einmal gewaltig nachgelegt. Das ist eigentlich kein gewöhnlicher Southern-Rock mehr - die Songs besitzen eine "fünfte Dimension": Aus den bekannten Zutaten wie einem ordentlichen Gitarren-Line-up, reichlich Double-Leads, etwas Hammond und Honky-Tonk-Piano sowie einem druckvoll treibenden Rhythmus wird eine Melange gezaubert, die eben MEHR als nur die Summe der einzelnen Zutaten ist.

Gegründet wurde REBEL STORM in Tacoma im US-Staat Washington und somit diametral entgegengesetzt zum Musikstil. Der Bezug zum Süden ist jedoch dadurch gewährleistet, dass Familie Moss lange Jahre in Alabama lebte. Familie Moss bildete auch jahrelang den harten Kern von REBEL STORM: Mastermind Billy mit seinen Brüdern Troy und Pat.
Die Vorbilder der Jungs liegen klar auf der Hand: LYN SKYN, die frühen MOLLY HATCHET sowie die OUTLAWS. Mastermind Billy Moss überzeugt als Sänger und -gemeinsam mit seinem Bruder Troy- als großartiger Gitarrist (etwas Dobro hätt's ruhig auch sein dürfen...). Grandios ist das Honky-Tonk-Piano von Joe Turnball, ebenfalls ein alter Bekannter, und die, mit der Präzision eines Uhrwerks arbeitende, Rhythmus-Section mit Don Swenson am Bass und Drummer Bobby Nesbitt.

Mit No Settled Man geht's gleich voll zur Sache. Die Riffs knüppeln, das Piano perlt und die Double-Leads machen klar: Wir sind im Süden!! Lässiger Saloon-Atmosphäre bei True To My Baby folgt das good old-fashioned Livin' On The Tracks mit funky Rhythmen und irren Gitarrenläufen. Aber dann: BOOGiiiiiiiE-Time, Baby: Midnight Traveller macht aus HATCHET in der derzeiten Verfassung Bleichgesichter. Wunderschöne County-Rock-Anklänge mit feinen Double-Leads gibt's auf A Little Lovin', Baby, erneut ein richtig cooler Song. Quietschende Slides und Monster-Riffs: Firefly Lightnin' wird seinem Titel mehr als gerecht!
Der erste Longtrack True Tales Of The Black Forest ist eine Instrumentalnummer und steht ganz in der Tradition der ABB. Es kommt einem unwillkürlich True Graffiti von deren "Seven Turns" in den Sinn. Der Song ist den Betreibern und Fans im Rainbow Musik-Clubs zu Horb im Schwarzwald gewidmet, wo REBEL STORM in Rahmen ihrer ersten Europa-Tour ein Jahr zuvor aufgetreten waren. Wer träumt nicht heimlich im Schwarzwald von Gals From Mississippi? Good ol' Rock'n'Roll gibt's auf Treat My Right zu hören, während sich Stateline sehr eng an den guten, alten OUTLAWS orientiert. Like A Fool erinnert allerdings sehr stark an den zweiten Track Livin' On The Tracks und fällt deshalb etwas ab.
Mein Lieblings-Song ist Standin' In The Rain und wie es sich für gute Southern-Rocker geziemt, wird eine Gitarrenschlacht ganz in Free Bird-Manier angezettelt. Keine Angst: Hier wird garantiert keiner im Regen stehen gelassen .... ;-))

Southern-Rockbands sind seit jeher tragische Helden: Todesfälle, Katastrophen, Suff und andere Drogen, Splits und Reunionen säumen ihren Weg. So kann man nur hoffen, dass auch für REBEL STORM wieder einmal bessere Zeiten kommen werden. Eine Vielzahl von Southern-Rock-Fans hierzulande würden sich echt und ehrlich freuen. Die Jungs von REBEL STORM haben jedenfalls nie die Wärme und Herzlichkeit vergessen, die ihnen in Germanien zuteil wurde. Wenn sie noch einmal die Kurve kratzen könnten, wird ihr erster Weg sicherlich über den großen Teich zu uns führen.

Steve Braun, 19.08.2008

 

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