Reaper's Revenge Wall Of Fear And Darkness, Eigenproduktion, 2014 |
Christian Bösl | Gesang | |||
Philipp Wein | Gitarre | |||
Christoph Knauer | Gitarre | |||
Dominique Hoffmann | Bass | |||
Klaus Hegen | Schlagzeug | |||
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01. Wall Of Fear And Darkness | 06. Fall Of Paradise | |||
02. Dawn Of A New Day | 07. In Chains | |||
03. Anthony | 08. Ministry Of Love | |||
04. Bygone Times | 09. Hellbound | |||
05. Indoctrination | ||||
Deutschland kann sich mit Fug und Recht als eine der Hochburgen der weltweiten Metal-Szene bezeichnen. Nirgendwo stehen die Fans so loyal zu ihren Helden, nirgendwo gibt es diese Anzahl an hochkarätigen und phantastisch besuchten Festivals verschiedenster Couleur und in kaum einem anderen Land erreicht Heavy Metal noch diese Absatzzahlen wie hierzulande. Hinzu kommt aber auch eine sehr produktive Band-Szene, die aber nicht nur aus den bekannten Namen besteht, sondern auch immer wieder mit beeindruckenden Newcomern aufwarten kann. Das jüngste Beispiel dafür sind REAPER’S REVENGE.
Die Band stammt aus der Oberpfalz und existiert erst seit etwas mehr als einem Jahr, hervorgegangen sind sie aus der Cover-Band FALLACY. Denn das erklärte Ziel von Sänger Christian Bösl und Gitarrist Philipp Wein war es, eigene Stücke zu komponieren und nicht mehr die Lieder anderer Gruppen vorzutragen. Dazu rekrutierten sie den zweiten Gitarristen Christoph Knauer und die Rhythmus-Abteilung Dominique Hoffmann (Bass) sowie Klaus Hegen (Schlagzeug). Und da schnell die ersten Songs standen, entschied man sich auf eigene Faust ins Studio zu gehen und das Debüt “Wall Of Fear And Darkness“ in kompletter Eigenregie aufzunehmen.
Das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Band spielt ihren Heavy Metal in der besten britischen Tradition, sprich massiv beeinflusst vom Sound und Feeling der New Wave of British Heavy Metal. Aber es sind auch immer wieder leichte Ausflüge in progressive Gefilde bemerkbar. Dabei entwickeln REAPER’S REVENGE schon auf ihrer ersten Scheibe eine beeindruckende Eigenständigkeit im Klang. Zudem genügt das Material allesamt gehobenen Qualitätsansprüchen. Schwache Tracks sucht der geneigte Headbanger hier vergebens sondern wird vielmehr angenehm überrascht. Sowohl die Gitarren als auch Sänger Bösl können hier tolle Akzente setzen. Mein persönlicher Favorit ist dabei das recht weit hinten – fast schon „versteckte“ - Ministry Of Love. Aber dabei würde ich eher von einem primus inter pares sprechen – also einem Ersten unter Gleichen.
Ein Sonder-Lob hat sich die Band zudem für die liebevolle Gestaltung der CD verdient. Gerade weil ja keine Plattenfirma hinter dieser Veröffentlichung steht ist alles auch immer eine Frage des Geldes. Und da haben sich REAPER’S REVENGE nicht lumpen lassen. Ein insgesamt zwölfseitiges Booklet ist bei Eigenveröffentlichungen nun wirklich nicht der Standard sondern die Ausnahme und rückt die CD in den Rang einer vollwertigen – sprich von einem Label aufgelegten – Veröffentlichung. Zusammen mit der sehr gelungenen Musik ist REAPER’S REVENGE hier ein absoluter Volltreffer gelungen, der hoffentlich von den Metal-Fans entsprechend goutiert wird.